
Minerva-Fabienne Hase und Nikita Volodin starten als deutsche Hoffnungsträger bei der WM in Boston. Die Paarlauf-Europameister zählen zu den Favoriten.
Es geht auch um Olympia-Plätze
Minerva-Fabienne Hase steht die geworfenen Sprünge fehlerfrei, Ausdruck und Präsentation auf dem Eis zeugen von Sicherheit und Selbstvertrauen. Die Eindrücke, die die deutsche Eiskunstlauf-Hoffnung mit ihrem Paarlauf-Partner Nikita Volodin aus dem Trainingscamp in Connecticut teilt, sind vielversprechend - und vermitteln eine klare Botschaft.
Der Feinschliff ist vollzogen, die WM kann kommen. "Wir hatten schon eine sehr gute Saison mit sehr guten Programmen und möchten einen schönen Abschluss mit ähnlichen Leistungen schaffen", sagte Hase: "Wenn dabei eine Medaille rauskommen sollte, wäre das natürlich die Kirsche auf der Torte."
Im TD Garden, wo für gewöhnlich die Boston Celtics und Boston Bruins in der NBA und NHL auf Punktejagd gehen, findet für das Berliner Erfolgsduo ab Mittwoch eine herausragende Saison ihren Abschluss. Es soll ein krönender, vielleicht sogar goldener werden.
Gründe für Zuversicht haben Hase/Volodin genug. Ende Januar wurde das Top-Paar der Deutschen Eislauf-Union (DEU) erstmals Europameister. Im Dezember hatten sie ihren Erfolg beim prestigereichen Grand-Prix-Finale wiederholt. Mehr noch als das zweite deutsche Paar Annika Hocke/Robert Kunkel, die WM-Fünften von 2024, zählen die Vorjahresdritten Hase/Volodin zwangsläufig zu den Top-Favoriten.
"Sie sind Europameister und dadurch ein bisschen die Gejagten", sagte ihr Berliner Heimtrainer Knut Schubert dem rbb: "Sie müssen wissen, dass sie stabil sind, dass sie es in den Knochen haben. Und das ist bei den beiden der Fall. Sie haben es ja im Verlauf der Saison schon oft bewiesen." Zu den Rivalen in Boston zählen vor allem die Titelverteidiger Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps aus Kanada und die Vize-Weltmeister von 2024 Riku Miura/Ryuichi Kihara (Japan).
Für den Erfolg überließen Hase/Volodin nichts dem Zufall. Zur Anpassung an die Zeitverschiebung und die kleineren Eisflächen Nordamerikas reiste das Duo schon vor zwei Wochen ins Vorbereitungstrainingslager nach Connecticut. "Wir haben dort hart trainiert, um bei der WM so fit wie möglich zu sein und unsere Leistung abrufen zu können", sagte Hase, die die freie Zeit auch für einen Ausflug nach New Haven und die Yale-Universität nutzte: "Das war sehr beeindruckend."
Beeindrucken wollen Hase/Volodin erstmals mit dem Kurzprogramm, das in der Nacht zu Donnerstag ansteht. Die Medaillen werden bei der Kür in der Nacht zu Freitag vergeben.
Im Eistanzen sind die viermaligen deutschen Meister Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan in Einsatz. Bei den Männern peilt Nikita Starostin das Kür-Finale an. Für den WM-Wettbewerb der Frauen wurde keine deutsche Teilnehmerin gemeldet.
In den USA wird ein Großteil der Startplätze für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo vergeben. Je 24 Quotenplätze für Frauen und Männer sowie Quotenplätze für 16 Paare und 19 Eistanzpaare können die teilnehmenden Nationen erlaufen. Die verbleibenden Olympiastartplätze werden zu Beginn der neuen Saison bei der Olympia-Qualifikation in Peking im September vergeben.