Wintersport Wochenende

Wintersport Update

Biathlon, Snowboard WM, Nordische Kombination und mehr - das beschäftigte Team D noch am Wochenende

Autor: Team D // Konstantin Füller
4 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 24. März 2025

Skispringen

In Lahti bestätigen die deutschen Skispringer im Einzel ihren Aufwärtstrend. Beim Super-Team-Wettbewerb funktioniert am Sonntag aber wenig.

Einzeln stark, gemeinsam wackelig: Die deutschen Skispringer haben am vorletzten Wochenende einer langen Weltcup-Saison ihren Aufwärtstrend nur bedingt bestätigt. Im finnischen Lahti verpassten Andreas Wellinger und Philipp Raimund überraschend das Podest im Super-Team-Wettbewerb. Am Samstag hatten der Fünfte Philipp Raimund und der Sechste Andreas Wellinger als Solisten bei der Abschiedsvorstellung von Stephan Leyhe noch überzeugt.

"Wir haben zu viele Federn gelassen, in jedem Sprung ein paar Meter vergeben. Uns haben der Fluss und die Energie aus dem Einzeln gefegt", sagte Wellinger in der ARD. Raimund meinte: "Ich bin schon ziemlich platt, stand etwas neben der Spur. Das war saublöd." Bei Wellinger, der zuletzt die Raw-Air-Tournee gewonnen hatte, war die Energie zwar da: "Von mir aus könnte die Saison noch weiter gehen." Allerdings fehlte die Qualität.

"Das war nicht gut", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Nach drei Durchgängen auf der Salpausselkä-Schanze lagen Wellinger (123,0+126,5+126,0) und Raimund (121,0+120,0+118,5) mit 762,1 Punkten überraschend deutlich hinter den Top-Nationen zurück - zu Platz drei fehlten umgerechnet 22 Meter. Der Sieg ging an die Slowenen Anze Lanisek und Lovro Kos (813,4) vor Österreich (809,3) und Japan (802,5).

Den zuvor einzigen Super-Team-Wettbewerb der Saison hatten Wellinger und Pius Paschke im Dezember in Titisee-Neustadt gewonnen. Beim Event, das ab 2026 bei Olympia den gewohnten Team-Wettbewerb mit vier Springern ersetzt, treten zwei Athleten pro Mannschaft in Durchgängen gegeneinander an.

Lanisek hatte schon den Einzelwettkampf am Samstag gewonnen. Mit Flügen auf 131,0 und 128,0 m (276,9 Punkte) feierte er seinen ersten Saisonsieg und den siebten Weltcup-Erfolg seiner Karriere. Zweiter wurde der Österreicher Stefan Kraft (270,8) vor dem Polen Pawel Wasek (263,9).

Raimund (262,1/125,0+127,0), zuletzt schon in Oslo Fünfter, flog um umgerechnet nur einen Meter an seinem zweiten Weltcup-Podest vorbei. Wellinger, der 2017 in Lahti zweimal WM-Silber im Einzel und Gold mit dem Mixed-Team geholt hatte, lag mit 261,5 Punkten auch nur knapp hinter dem Podium. Der wieder deutlich verbesserte fünfmalige Saisonsieger Paschke kam auf Rang zwölf, Karl Geiger belegte Rang 13.

Im Kampf um den Gesamtweltcup baute Österreichs Tourneesieger Daniel Tschofenig mit Platz sieben seinen Vorsprung auf seinen Teamkollegen Jan Hörl aus, der nur 15. wurde. Tschofenig geht mit einem Polster von 114 Punkten auf Hörl in die letzten beiden Einzelwettbewerbe am kommenden Wochenende im slowenischen Planica. Dort sind noch maximal 200 Punkte zu holen, Tschofenig ist damit kaum noch abzufangen.

Snowboard WM

Einmal Silber, aber dann nichts mehr - außer Enttäuschungen: Die deutschen Alpin-Snowboarder um die große Hoffnungsträgerin Ramona Hofmeister sind nach der überraschenden Medaille für Stefan Baumeister auch in ihrem letzten WM-Rennen klar hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Im Mixed-Team-Wettbewerb fuhren die deutschen Mannschaften in St. Moritz weit am Podest vorbei.

Das deutsche Top-Duo Hofmeister/Baumeister scheiterte beim Sieg von Italien 1 vor Italien 2 ebenso wie Deutschland 2 mit Cheyenne Loch/Elias Huber bereits im Achtelfinale. "Viel zu früh ausgeschieden", klagte Hofmeister in der ARD, "die Enttäuschung ist groß. Stefan hat eine Medaille im Gepäck, ich muss die WM abhaken." Deutschland 3 mit Melanie Hochreiter/Ole-Mikkel Prantl war schon in der Qualifikation gescheitert.

"Die Enttäuschung ist schon schon sehr, sehr groß, das haben wir uns anders ausgemalt, die Ziele waren andere", bekannte Sportdirektor Andreas Scheid von Snowboard Germany trotz der Silbermedaille von Baumeister im Parallel-Riesenslalom. Ausgehend von den Leistungen im Weltcup, "hätten wir unter den besten vier mitspielen können, sogar müssen", ergänzte er. Sprich: Zumindest das Erreichen der Duelle um die Medaillen war eingeplant.

Vor allem für Hofmeister verlief die WM alles andere als erhofft: Im Parallel-Riesenslalom in der Qualifikation gescheitert, im Parallel-Slalom im Achtelfinale ausgeschieden und damit Neunte - ihr erklärter Wunsch von einer ersten goldenen Medaille bei einer WM nach Silber (2021) und Bronze (2019) im Parallel-Slalom blieb auf der Corviglia unerfüllt.

Hofmeister war mit sechs Saisonsiegen nach St. Moritz gekommen, kam dort aber überhaupt nicht zurecht. "Ramona hatte sich viel vorgenommen, ohne Top-Ergebnis heimzufahren, das ist schade", sagte Scheid, der einräumte: "Am Ende war auch die Luft raus." Den Team-Wettbewerb hatten die Deutschen beim Weltcup-Finale in Winterberg mit Platz eins und zwei noch dominiert.

Die Hoffnungen auf eine weitere Medaille für Snowboard Germany ruhen damit auf den Crossern. Ihre Wettbewerbe finden am kommenden Wochenende statt.

Skilanglauf

Ein starkes Rennen lief bei den Männern Friedrich Moch, der bis zehn Kilometer vor dem Ziel zur Spitzengruppe gehörte und letztlich mit 2:55 Minuten Rückstand beim 98. Weltcupsieg des Norwegers Johannes Hösflot Kläbo Siebter wurde.

Nordische Kombination

Vinzenz Geiger hat es auf den letzten Metern zur Kristallkugel etwas ruhiger angehen lassen, Julian Schmid ist dafür zum Abschluss noch einmal aufs Podest gestürmt: Beim Saisonfinale der Nordischen Kombinierer in Lahti hat sich der frischgebackene Weltcup-Gesamtsieger Geiger mit Platz 15 begnügt und danach mit strahlenden Augen die begehrte Trophäe entgegengenommen. Team-Weltmeister Schmid musste sich nur dem Österreicher Johannes Lamparter geschlagen geben und wurde Zweiter.