Geschichtsstunde

Die ersten olympischen Skeleton-Medaillen

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Unsere erste Olympische Medaille im Skeleton bei den Winterspielen 2010 in Vancouver.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 23. Februar 2017

Noch bis kommenden Sonntag findet auf der Kunsteisbahn Königssee die 26. Weltmeisterschaft im Skeleton statt. Grund genug für uns, auf den ersten Olympischen Erfolg in dieser Sportart zu blicken. Den gab es 2010 in Vancouver, als gleich zwei deutsche Athletinnen auf dem Podium standen.

Zugegeben, es war schon eine kleine Überraschung, aber Kerstin Szymkowiak und Anja Huber haben sich metaphorisch kopfüber in ihr Glück gestürzt. Am 18. Februar 2010 gingen 19 Athletinnen auf die Jagd nach den Medaillen. Anja Huber startete auch gleich gut in den Wettbewerb, hatte sie die schnellste Startzeit. Doch auf der Strecke verlor sie dann etwas an Boden auf die Britin Amy Williams.

Im zweiten der vier Durchgänge fuhr sodann Kerstin Szymkowiak mit 54,11 Sek. die schnellste Zeit, konnte aber nur unwesentlich auf die Führende Britin (54,13 Sek.) aufholen.

Im dritten Durchgang am darauffolgenden Tag verlor Szymkowiak wiederum etwas auf die Spitze, obwohl sie ihre schnellste Zeit in 53,91 Sek. fuhr. Doch ihr zweiter Platz war bislang nicht in Gefahr. Anja Huber hatte dagegen mit der stark aufkommenden US-Amerikanerin Noelle Pikus-Pace und der Kanadierin Mellisa Hollingsworth-Richards zu kämpfen. Denn beide, Pikus-Pace (53,88 Sek.) und Hollingsworth-Richards (53,81 Sek.), absolvierten den Kurs schneller als Huber (54,10 Sek.), die noch außerhalb der Medaillenränge auf dem fünften Platz lag.

Doch im abschließenden vierten Durchgang unterliefen den Favoritinnen hier und da ein paar kleine Fehler, so erwischte Pikus-Pace zum Beispiel einen schlechten Start, den sie nicht mehr ausgleichen konnte. Nachdem Anja Huber durch ihren schnellsten Lauf in 53,88 Sek. die Führung übernahm (gestartet wird im letzten Lauf in umgekehrter Reihenfolge) und Kerstin Szymkowiak 54,03 Sek. ausreichten, um vor Huber zu bleiben, war die erste deutsche Skeleton-Medaille bereits sicher.

Einzig Mellisa Hollingsworth-Richards und die Führende Amy Williams konnten noch darüber entscheiden, welche Farbe sie haben sollte. Und es sollte spannend werden, betrug der Vorsprung der Kanadierin auf Szymkowiak nur eine Hundertstelsekunde. Diesen Vorsprung konnte sie zunächst ausbauen, doch dann unterliefen ihr viele kleine Fehler, die sie am Ende fast eine halb Sekunde kosteten und sie dadurch sogar hinter Anja Huber zurückfiel. Diese hatte nun also auch eine Medaille sicher. Abschließend zeigte die Britin Amy Williams wie zuvor ein starkes Rennen und lies sich den Olympiasieg vor dem deutschen Duo nicht mehr nehmen.

Eine starke Leistung der beiden Zimmerkolleginnen, deren Medaillen doch eher eine Überraschung gewesen seien, wie der Verbandspräsident Andreas Trauvetter später zugab. Bei den Spielen 2010 war das deutsche Skeleton-Team zudem das einzige, dass zwei Medaillen gewinnen konnte.

Nun geht es hoffentlich auch auf der #RoadtoPyeongChang wieder kopfüber starken Platzierungen entgegen.