In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.
Moderner Fünfkampf
Der Potsdamer WM-Vierte Marvin Dogue und Matthias Sandten aus Bonn haben dem deutschen Team bei der EM der Modernen Fünfkämpfer in Szekesfehervar die erste Medaille beschert. Das Duo gewann im Staffelwettbewerb Silber hinter den französischen Siegern Simon Casse/Brice Loubet. Zum Titel fehlten Dogue und Sandten bei 1471 Punkten lediglich fünf Zähler.
Bogenschießen
Lisa Unruh hat es knapp verpasst, erstmals Einzel-Gold bei einem Weltcup zu gewinnen! Die Olympia-Zweite von Rio musste sich im Stadion auf dem Lilli Henoch-Platz in ihrer Heimatstadt Berlin im Finale der Südkoreanerin Eun Gyeong Lee 2:6 (28-29, 26-30, 28-28, 27-27) geschlagen geben.
Bereits vor dem Finale herrschte Gänsehaut-Atmosphäre, das Publikum im Stadion war erwartungsvoll und klatschte rhythmisch die beiden Finalteilnehmerinnen ins Stadion. Mit einem breiten Grinsen betrat Unruh die Arena, es wurde noch lauter: „Das Publikum war mega-geil, das hat es ganz toll gemacht“, so die 30-Jährige nach dem Finale.
Das Unruh-Silber schloss eine starke Weltcup-Saison der DSB-Schützen ab, die sich auf allen vier Stationen eine Medaille sicherten. In Shanghai gewannen die Recurve-Männer Bronze, in Antalya die Recurve-Frauen Silber und in Salt Lake City Michelle Kroppen ebenfalls Silber. Unruh hat sich durch ihr Berliner Glanzstück zudem für das Weltcup-Finale der besten acht Schützinnen in Samsun/Türkei (29./30. September) qualifiziert.
Badminton
Anderthalb Wochen vor den Individual-Weltmeisterschaften in China (30. Juli bis 5. August in Nanjing) hat erneut eine Doppelpaarung des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) bei einem gut besetzten internationalen Turnier ein Spitzenergebnis erzielt.
Bei den Singapore Open, einer Veranstaltung der Kategorie „HSBC BWF World Tour Super 500“, kamen Isabel Herttrich/Carla Nelte als ungesetzte Kombination bis ins Halbfinale und belegten somit im Endklassement den geteilten dritten Rang.
Nach Siegen über Damenduos aus Thailand, England und Hongkong mussten sich die 26 und 27 Jahre alten Bundeskaderathletinnen des DBV erst den späteren Zweitplatzierten Nami Matsuyama/Chiharu Shida knapp geschlagen geben (18:21, 21:17, 16:21).
Reiten
Die deutschen Springreiter haben zum dritten Mal in Folge den Nationenpreis beim CHIO in Aachen gewonnen. In der Besetzung Simone Blum mit Alice, Laura Klaphake mit Catch me if you can, Maurice Tebbel mit Chacco's Son und Marcus Ehning mit Pret a Tout kam die Equipe von Bundestrainer Otto Becker auf vier Fehlerpunkte. Die Plätze zwei und drei belegten Irland und die Niederlande.
Angeführt von der sechsmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth hat die deutsche Dressur-Equipe beim CHIO in Aachen zum siebten Mal in Serie den Nationenpreis gewonnen. An ihrem 49. Geburtstag führte Werth auf Emilio in der Einzelwertung des Grand Prix Special mit 79,128 Punkten vor Helen Langehanenberg mit Damsey einen deutschen Doppelsieg an. Dritte wurde Kasey Perry-Glass auf Dublet. In der Nationenwertung siegte die deutsche Mannschaft vor den USA und Dänemark.
Die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth bleibt in der Dressur das Maß aller Dinge. Am Tag nach ihrem 49. Geburtstag hat die Rheinbergerin zum zwölften Mal den Großen Preis von Aachen gewonnen. Die Titelverteidigerin holte in der Kür mit einer starken Vorstellung auf Emilio 87,625 Punkte und siegte vor den beiden US-Reiterinnen Kasey Perry-Glass auf Goerklintgaards Dublet und Laura Graves auf Verdades.
Springreiter Marcus Ehning hat zum Abschluss des CHIO in Aachen seinen zweiten Sieg im Großen Preis gefeiert. Der dreimalige Weltcupsieger aus Borken blieb im Stechen am Sonntag auf Pret a Tout fehlerfrei und ritt in 38,34 Sekunden die schnellste Zeit. Ehning hatte den mit einer Million Euro dotierten Wettbewerb schon 2006 gewonnen.
Hockey
Die deutschen Hockey-Frauen sind erfolgreich in die WM in London gestartet. Die Mannschaft von Bundestrainer Xavier Reckinger gewann das Auftaktspiel in der Arena im Queen Elizabeth Olympic Park gegen Südafrika 3:1 (1:0) und hat damit den ersten Schritt Richtung Achtelfinale gemacht.
Innenverteidigerin Viktoria Huse (14.) brachte Deutschland in Führung und erzielte mit einem verwandelten Siebenmeter auch den Schlusstreffer (54.). Kurz nach dem Wiederanpfiff erhöhte Charlotte Stapenhorst (32.). Lisa Marie Deetlefs (40.) sorgte für das Anschlusstor der Südafrikanerinnen. "Die Atmosphäre hier ist toll. Toreschießen ist zwar nicht mein Job, aber ich werde versuchen, das weiter so zu machen", sagte Doppeltorschützin Huse bei DAZN.
Beachvolleyball
Die deutschen Beachvolleyballer sind in Abwesenheit der Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst bei einer EM zum ersten Mal seit 2012 leer ausgegangen.
Die topgesetzten Stuttgarterinnen Chantal Laboureur und Julia Sude scheiterten bei der EM in den Niederlanden bereits im Viertelfinale - auch die drei anderen deutschen Frauenteams konnten die Lücke nicht füllen.
"Es ist natürlich sehr schade, aber so ist es leider manchmal", sagte Laboureur nach dem enttäuschenden Aus. Schon in den Gruppenspielen, die mit einer überraschenden Niederlage gegen die Außenseiterinnen Marta Menegatti/Laura Giombini begonnen hatten, überzeugten die Weltranglistendritten eher durch Kampfgeist als mit spielerischer Klasse.
Auch in der Runde der letzten Acht gegen die konzentriert und mutig agierenden Spanierinnen Liliana Fernandez/Elsa Baquerizo konnten sie ihre Bestleistung nicht abrufen und verloren mit 1:2. Dabei hatten Laboureur/Sude die Paarung noch in der Gruppenphase mit 2:0 bezwungen.
"Wir haben leider kein Mittel gefunden, um ihr Spiel abzuwehren. Im Tiebreak sind wir durch den Rückstand dann extrem unter Druck geraten und haben es leider nicht geschafft, zurückzukommen", sagte Laboureur. Gerade bei eigenem Aufschlag gelang es den beiden nicht, die wichtigen Punkte zu machen. Im Entscheidungssatz schlichen sich dann auch noch einige unnötige Fehler ein.
Für das Nationalteam steht nun erst einmal eine Pause an, bevor es in zwei Wochen zum Major-Series-Turnier der World Tour nach Wien geht. Da bleibt genug Zeit für eine Analyse.
Schluss im Viertelfinale war auch für das hoch gehandelte Hamburger Duo Victoria Bieneck/Isabel Schneider nach einem 1:2 gegen die Schweizerinnen Nina Betschart/Tanja Hüberli. Karla Borger/Margareta Kozuch (Düsseldorf) und Kim Behrens/Sandra Ittlinger (OSC Baden-Württemberg) mussten sich mit dem geteilten neunten Platz begnügen. Das einzige deutsche Männerduo Arne Bergmann/Yannick Harms schied bereits in der ersten K.o.-Runde aus - die Weltranglisten-47. erreichten damit zumindest ihr Minimalziel.
Tennis
Der Nürnberger Tennisprofi Maximilian Marterer ist beim ATP-Turnier im kroatischen Umag im Achtelfinale ausgeschieden. Einen Tag nach seinem Auftaktsieg gegen den einheimischen Wildcard-Spieler Nino Serdarusic musste sich der 23 Jahre alte French-Open-Achtelfinalist dem Serben Laslo Djere mit 6:7, 3:6 geschlagen geben.
Angelique Kerber hat durch ihren Wimbledonsieg einen großen Sprung in der Tennis-Weltrangliste gemacht. Die Kielerin verbesserte sich in dem am Montag veröffentlichten Ranking vom zehnten auf den vierten Rang. Für die 30 Jahre alte Kerber, die zuletzt im März 2017 die Rangliste angeführt hatte, ist es die beste Platzierung seit dem 14. August 2017.
Wasserball
Die deutschen Wasserballer haben bei den Europameisterschaften in Barcelona den Sprung unter die besten Acht verpasst. In der Qualifikationsrunde für das Viertelfinale unterlag das Team von Bundestrainer Hagen Stamm Griechenland klar mit 5:13 (3:5, 0:3, 1:2, 1:3) und spielt nun nur noch um Platz neun.
"Wir haben bis zum 2:0 gut begonnen, dann aber große Fehler in der Verteidigung gemacht und die Griechen zu einfach auf 5:2 wegziehen lassen", sagte Stamm. "Dann hat Julian Real aufgrund einiger Fehlentscheidungen des Schiedsrichters drei persönliche Fehler erhalten, was den Ausschluss für das ganze Spiel zur Folge hatte. Ohne den Abwehrchef hat die junge Mannschaft mit fünf Neulingen nicht mehr an einen möglichen Sieg geglaubt und aufgegeben."
Die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) hatte die Vorrunde nach einem überraschenden 4:4 gegen Rekord-Olympiasieger Ungarn auf dem dritten Platz abgeschlossen. Nur die Gruppensieger zogen direkt ins Viertelfinale ein. Das erste von zwei Platzierungsspielen steht für das DSV-Team am Dienstag an.
Die deutschen Wasserballerinnen haben bei der EM in Barcelona/Spanien zum Abschluss der Gruppenphase eine weitere Niederlage kassiert. Gegen die amtierenden Europameisterinnen aus Ungarn verlor die Mannschaft der Bundestrainer Anja Skibba und Lars Tomanek mit 1:26 (0:8, 1:7, 0:4, 0:7). Den Einzug ins Viertelfinale hatte die deutsche Mannschaft bereits zuvor durch zwei Siege gegen die Türkei und Serbien perfekt gemacht.
Mit zwei Siegen und drei hohen Niederlagen belegte die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) den vierten Platz in der Gruppe B. In der Runde der letzten Acht treffen die deutschen Frauen am heutigen Montag (20.30 Uhr) auf die Niederlande, Sieger der Gruppe A.
Fechten
Die deutschen Fechter um Europameister Max Hartung haben bei den Weltmeisterschaften in Wuxi/China einen enttäuschenden ersten Entscheidungstag erlebt. Bei den Säbelherren schieden Athletensprecher Hartung und Vereinskollege Benedikt Wagner als Letzte jeweils im Achtelfinale aus. Hartung unterlag dem russischen Weltranglistensechsten Kamil Ibragimow 7:15. Der deutsche Meister Wagner verlor wenig später gegen den US-Amerikaner Eli Dershwitz 14:15
Radsport
Einen Tag nach dem Aus von Marcel Kittel ist die Tour de France auch für Sprint-Routinier Andre Greipel und Rick Zabel beendet. Beide lagen bereits zur Hälfte der letzten Alpen-Etappe nach L'Alpe d'Huez so weit zurück, dass sie in den Besenwagen stiegen und die Tour damit verließen. Auch der zweimalige Etappensieger Dylan Groenewegen stieg aus.
[Quelle: SID]
Disclaimer
Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.