Tokio 2020

Dressur: Das Mannschaftsgold liegt für Deutschland bereit

Mit einem souveränen Sieg im Grand Prix hat Deutschlands Dressur-Equipe den Grand Prix Special erreicht, in dem am Dienstag die Mannschafts-Medaillen vergeben werden.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 25. Juli 2021

Das erste Etappenziel ist erreicht, Gold in der Mannschaftswertung liegt für die deutsche Dressur-Equipe in Tokio zum Abholen bereit: Im Grand Prix zogen die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Bella Rose sowie die Mannschafts-Weltmeisterinnen Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit Dalera und Dorothee Schneider (Framersheim) mit Showtime als Punktbeste ins Finale der acht besten Teams ein. Am Dienstagabend wird im Grand Prix Special der Olympiasieger gekürt, und wohl niemand bezweifelt ernsthaft, dass Gold zum insgesamt 14. Mal seit 1928 an Deutschland geht.

Als Schlussreiterin zauberten Werth und ihr Traumpferd Bella Rose eine perfekte Darbietung auf das olympische Viereck. Eine fast perfekte, denn mit 82,500 Prozentpunkten bedeutete das in der Einzelwertung des Grand Prix "nur" Platz zwei für die erfolgreichste Reiterin der Geschichte. Vor der Sonne stand ihr wie so oft in dieser Saison die eigene Teamkollegin: Die 84,379, die Jessica von Bredow-Werndl am Samstag vorgelegt hatte, konnte selbst Werth nicht knacken.

Mit der ganzen Erfahrung von sechs Olympia-Teilnahmen und zehn olympischen Medaillen ordnete Werth das Ergebnis allerdings mit einem leichten Lächeln ein. "Natürlich bin ich Risiko gegangen, aber kein volles Risiko, es ging ja nicht um Gold", sagte sie. Ein, zwei Stellschrauben könnten noch verändert werden, "die eine oder andere Kleinigkeit, und dann sehen wir mal, was geht".

Ein Fehler bei der Galopp-Pirouette hatte zuvor Dorothee Schneider (Framersheim) eine bessere Platzierung gekostet. Ihr Hannoveraner Wallach Showtime ging bei der Linksdrehung über die Hinterhand und öffnete so die Drehung. Ein durchaus mögliches Ergebnis über 80 Prozentpunkten für die ansonsten fehlerlose Darbietung auf höchstem Niveau blieb aus, Schneider musste sich mit 78,820 begnügen.

"Insgesamt war es gut, aber es geht besser", sagte Schneider, "der Fehler war natürlich sehr, sehr teuer, das hätte ich mir anders gewünscht." Bundestrainerin Monica Theodorescu beschwichtigte: "Ich glaube nicht, dass wir deshalb grübeln müssen", Schneider sei "super geritten", das Pferd "toll in Schuss. Solche Sachen passieren halt mal." 

Hinter der deutschen Mannschaft qualifizierten sich Großbritannien, Dänemark, die USA, die Niederlande, Schweden, Portugal und Spanien für den Grand Prix Special am Dienstag. Die 18 besten Paare aus dem Grand Prix sind startberechtigt in der Kür, darunter die dreimalige Olympiasiegerin Charlotte Dujardin (Großbritannien) mit ihrem kleinen Fuchswallach Gio und die Dänin Cathrine Dufour mit Bohemian. Außer von Bredow-Werndl, Werth, Dufour und Dujardin schaffte es im Grand Prix kein Paar über die 80 Prozentpunkte.

 

Quelle: DOSB/SID