Gelungener Abschluss für das DSB-Team bei der Druckluft-EM in Breslau: Das Pistolen-Team der Frauen in der Besetzung Andrea Heckner, Julia Hochmuth und Monika Karsch gewann durch ein 17:11 gegen Italien die Bronzemedaille. Dagegen unterlagen die deutschen Pistolen-Männer knapp mit 12:16 im Bronzematch gegen Serbien.
Luftpistole Team Frauen: Kampfgeist wird mit Bronze belohnt
Hinten gelegen, die Leistung stabilisiert und dann mächtig Gas gegeben und mit Bronze belohnt. So lautet die Kurzzusammenfassung des Bronzematches der deutschen Pistolen-Frauen. Der Start verlief nicht gut (2:8), die Italienerinnen waren stabiler, vor allem Hochmuth fand zunächst nicht in die Spur. Doch so ein Team-Match kann schnell kippen, und im gleichen Zug wie die deutschen Frauen sich steigerten, ließen die Italienerinnen nach. Das DSB-Trio glich zum 8:8 aus und gewann auch die anschließende Duelle zum 12:8. Einmal auf der Siegerstraße waren Heckner, Hochmuth und Karsch nicht mehr zu stoppen, die gleich ihren ersten Matchpunkt mit 28,7 Ringe ins Ziel brachten. Ein Jubelkreis inklusive Bundestrainerin Barbara Georgi schloss sich an, Georgi sagte im Anschluss: „Ich hatte nach dem schwachen Beginn schon über eine Auszeit nachgedacht, dann haben sie sich aber gefangen und nicht mehr beirren lassen und durchgezogen.“
Monika Karsch freute sich – nach Team-Gold im vergangenen Jahr – über Bronze in diesem Jahr: „Mein Einzel-Wettkampf war nicht gut, das entspricht nicht meiner Leistung. Da bin ich unter meinen Möglichkeiten geblieben. Auch im Mixed lief es nicht richtig gut, es war okay. Ich wollte unbedingt von der EM etwas Positives, eine Medaille, mitnehmen. Das Finale zu schießen, hat echt Spaß gemacht, das ist cool in so einem Finale zu stehen und ich hoffe, dass ich noch viele Finals schießen darf, vielleicht auch mal mit der Luftpistole.“ Im Viertelfinale hatte das Team 565 Ringe erzielt (Heckner 191, Karsch 189, Hochmuth 185) und sich somit den Einzug in das Bronzematch gesichert.
Luftpistole Team Männer: Knappe Niederlage gegen Serbien
Das Männer-Trio Michael Schwald, Kevin Venta und Robin Walter wollte es den weiblichen Kolleginnen, die auf der Tribüne die Daumen drückten, natürlich gleichtun. Ein 0:4-Rückstand wurde schnell egalisiert und beim 8:6 gelang erstmals die Führung. Doch die Serben mit dem erfahrenen für Kelheim-Gmünd in der Bundesliga startenden Damir Mikec an der Spitze hielt dagegen. Zudem schoss das DSB-Trio zu schwankend, Schwald war das beste Beispiel: 10,9 und 10,8 erzielte er auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber auch Achter-Wertungen. Einen Matchpunkt konnte Team Deutschland noch abwehren, beim zweiten jubelten die Serben. Dabei hatte das DSB-Trio das Goldfinale nur hauchdünn verpasst: Im Viertelfinale brachte es starke 580 Ringe auf die Scheibe (Walter 196, Venta 193, Schwald 191) und damit exakt so viele wie Russland und Italien. Doch die Italiener hatten mit 17 exakt einen Innenzehner mehr als die Deutschen.
Fünf Medaillen bei der EM, aber kein Quotenplatz
Damit endete die EM in Breslau, in den Team-Wettbewerben mit dem Luftgewehr war der DSB nicht vertreten. Insgesamt gewann das deutsche Team fünf Medaillen, herausragend dabei die Goldmedaille im Einzel bei den Pistolen-Juniorinnen durch Vanessa Seeger, die zudem noch Bronze im Team an der Seite von Tabea Ocker und Natalie Köhler gewann. Silber sicherten sich die Gewehr-Juniorinnen in der Besetzung Franka Janßen, Melissa Ruschel und Larissa Weindorf sowie Daniela Vogelbacher im Einzel-Wettbewerb Laufende Scheibe. Team-Bronze für die Luftpistolen-Frauen sorgte für einen ordentlichen Abschluss.
Das große Ziel, olympische Quotenplätz für Tokio 2020 zu gewinnen, misslang jedoch. Vor allem die Leistung von Robin Walter (5. Platz), der es als Einziger in ein Einzel-Finale geschafft hatte, macht jedoch Hoffnung. Ebenso wie die guten Leistungen von Andrea Heckner (Karsch: „Wir können stolz auf unsere zwei jungen Schützen Andrea und Robin sein, die tolle Leistungen gezeigt haben.“), Anna Janßen und Maximilian Dallinger. Die letzte Qualifikationschance für Tokio gibt es nunmehr bei der europäischen Olympia-Qualifikation in Pilsen/CZE (18.-25. Mai). Und Karsch gab auch dafür die Richtung vor: „Olympische Spiele zu schaffen, ist nicht einfach, das wissen wir. Wir werden es weiter versuchen, und ich werde mit dem, was ich weiß und kann, das Team unterstützen, sodass wir noch einen Quotenplatz gewinnen.“
Quelle: DOSB, SID