Ein Jahr vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Rio blickt Autor Jörg Stratmann nach vorn und bestätigt der Deutschen Olympiamannschaft die nötige Form.
Ein Jahr vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Rio blickt Autor Jörg Stratmann nach vorn und bestätigt der Deutschen Olympiamannschaft die nötige Form.
Der Endspurt beginnt: An diesem Mittwoch sind es noch genau 365 Tage, bis in Rio de Janeiro die Olympische Flamme entzündet wird. Noch sind dort nicht alle Sportstätten für die Wettkämpfe bereit; aber nicht nur die Organisatoren haben, wie ihnen das IOC dringlich vor Augen hält, keine Zeit mehr zu verlieren.
Die Zeit rennt auch für diejenigen, die sich für die Deutsche Olympiamannschaft qualifizieren wollen. Eines scheint sich schon jetzt sicher abzuzeichen: Der DOSB kann mit einer wesentlich größeren Mannschaft für Rio planen als für London 2012.
Dort waren es 391 Athletinnen und Athleten. Nun stehen bereits 48 Quotenplätze sicher fest; und weil sich auch alle vier Teams im Hockey und Fußball der Männer und Frauen die Olympiateilnahme erkämpft haben, werden es in genau einem Jahr wohl deutlich mehr als 400 Teilnehmer sein, die der DOSB zwischen dem 31. Mai und 12. Juli des kommenden Jahres nominieren wird. So hat es Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im DOSB, ganz aktuell errechnet.
Damit könnten auch die Erwartungen steigen. Aber die bewegen sich bei den Verantwortlichen des deutschen Leistungssports ohnehin in dem Bereich, den das Ergebnis von London und die daraus folgenden Gespräche mit den Verbänden vorgaben. Bei den vorigen Sommerspielen 2012 errang die Deutsche Olympiamannschaft 44 Medaillen, drei mehr als vier Jahre zuvor in Peking. Das soll gehalten werden – nach Möglichkeit aber verbessert. Auch diese Prognose basiert auf handfesten Zahlen. Zum Beispiel haben, so erklärt Schimmelpfennig, die Ergebnisse der jüngsten Weltmeisterschaften gezeigt, „dass wir so konkurrenzfähig sind, dieses Ziel als realistisch zu bezeichnen“.
Das hatten auch schon die Vereinbarungen mit den Spitzenverbänden vor zwei Jahren ergeben. Aus diesen Gesprächen über Planungen, die immer wieder aktualisiert und angepasst werden, ergab sich ein olympischer Zielkorridor für 2016, der von 40 bis 70 Medaillen reicht.
Auch solche hochgesteckten Ziele gehören zum Leistungssport. Oder, wie es Schimmelpfennig ausdrückt: Auch vor einer Bundesligasaison weiß jeder, dass mindestens zwei Vereine absteigen – aber niemand ordnet sich auf diesen Rängen ein.
Bleiben wir also optimistisch, indem wir realistisch nach vorn blicken. Ein Jahr vor Olympia mag Rio selbst hier und da noch unfertig erscheinen, aber unsere Athleten sind schon so gut wie olympiareif.
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.
In einem Jahr wird in Rio die Olympische Flamme entzündet. Foto: picture-alliance