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Eisschnelllauf-WM in Salt Lake City: Patrick Beckert beendet die Flaute

Patrick Beckert beglich auf dem schnellsten Eis der Welt seine offene WM-Rechnung mit Bronze, Claudia Pechstein erreichte auf ihrer ehemaligen Goldbahn das selbst gesteckte Ziel: Deutschlands beste Eisschnellläufer griffen bei der Einzelstrecken-WM in Salt Lake City zwar nicht aktiv in die Weltrekord-Jagd ein, lieferten aber dennoch pünktlich zum Saisonhöhepunkt ab.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 18. Februar 2020

Die Verantwortlichen des krisengebeutelten Verbandes durften angesichts der Auftritte ihrer Top-Läufer endlich einen Moment durchatmen. Denn seit der Saison 2018/19 warteten die deutschen Kufenflitzer auf Medaillen im Weltcup und bei der WM - dann schlug Beckerts Stunde. In 12:47,934 Minuten verbesserte er seinen eigenen deutschen Rekord über die qualvollen 10.000 m um fast fünf Sekunden und holte sein insgesamt drittes WM-Bronze über die längste Einzelstrecke nach 2015 und 2017.

"Letztes Jahr hat es so knapp nicht gereicht, aber dieses Mal hat alles gepasst. Ich bin extrem glücklich über die Medaille", sagte Beckert, der 2019 bei der Heim-WM in Inzell das Podest um zwei Tausendstelsekunden verpasst hatte: "Einen großen Anteil an der Medaille hat mein Bruder Pedro, der sich jeden Tag im Training mit mir quälen muss."

Zufrieden konnte auch Pechstein bei ihrer 19. Einzelstrecken-WM sein. Die 47 Jahre alte Berlinerin, die vor 18 Jahren in Utah zweimal Olympiagold gewonnen hatte, lief auf ihrer Spezialstrecke 5000 m in 6:55,01 Minuten auf Rang acht. Auf der längsten Distanz ging Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin im ersten Paar gegen die Norwegerin Sofie Karoline Haugen aufs Eis und schob sich in diesem Duell auf der letzten Runde noch an ihrer Kontrahentin vorbei. Bei den Winterspielen vor 18 Jahren hatte Pechstein in der damaligen Weltrekordzeit von 6:46,91 Minuten Gold gewonnen. Überstrahlt wurde das 5000-m-Rennen am Samstag vom Fabellauf der Russin Natalia Woronina. In 6:39,02 Minuten lief sie Weltrekord. 

Vom 1000-m-Weltrekord des russischen Sprinters und ehemaligen Dopingsünders Pawel Kulischnikow (1:05,69) war Nico Ihle weit entfernt. Der Chemnitzer lief als Bester Deutscher in 1:07,10 Minuten aber immerhin persönliche Saisonbestzeit und freute sich über Platz sieben. 34 Hundertstel fehlten Ihle zum Sprung aufs Treppchen. "Mit einem absolut perfekten Lauf hätte es eventuell zu einer Medaille reichen können", sagte Ihle: "Aber nach der Trainingsumstellung diesen Sommer kann ich echt zufrieden sein."

 

Quelle: DOSB, SID