EM

Gewichtheben-EM: Brandhuber und Schroth holen EM-Silber

Die Europameisterschaft in Georgien war für die Gewichtheber ein zweiter wichtiger Olympiaqualifikationswettkampf, der den Status eines Goldlevel-Wettkampfes hatte. Das deutsche Team reiste mit 5 Frauen und 6 Männern nach Batumi, von denen bis auf Tabea Tabel (Verletzung) alle am Start waren. Das Gesamtfazit ist mit gut zu bewerten. Sieben Medaillen, vier davon in den Olympischen Gewichtsklassen und weitere gute Platzierungen und Bestleistungen. Sportdirektor Frank Mantek zeigt sich zufrieden.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 13. April 2019

Herausragend war das Auftreten des Leichtgewichtlers Simon Brandhuber. Der zweite Platz im Olympischen Zweikampf (davon Silber im Reißen und Bronze im Stoßen) war für ihn bei einer internationalen Meisterschaft die erste Zweikampfmedaille. Damit haben die Gewichtheber neben Ex-Europameister Nico Müller einen weiteren Spitzenathleten im besten Gewichtheberalter mit internationalem Format vorzuweisen. Nico Müller reiste sehr gut vorbereitet in Batumi an, musste jedoch resümieren, dass er in der Technik des Ausstoßen weiter Fortschritte machen muss, um ganz vorn stabil mitheben zu können. Er ist mit den Besten in seiner Gewichtsklasse physisch auf Augenhöhe. Technisch fehlt es jedoch noch etwas an Stabilität. In der Gewichtsklasse bis 96 kg trat Jürgen Spieß an. Bei seiner insgesamt bereits 10. EM landete der Routinier mit 354 kg in der Endabrechnung auf dem 12. Platz. Hervorzuheben ist auch der jüngste Athlet Jon Luke Mau, der in Frankfurt/Oder von Detlef Blasche trainiert wird. Der Debütant hat mit seiner Bronzemedaille im Stoßen angedeutet, welches Potential in ihm steckt.

 

Bei den Frauen gibt es ebenfalls Positives zu berichten. Nina Schroth gewann mit einem tadellosen Wettkampf Silber in der Gewichtsklasse der Nichtolympischen Klasse bis 81 kg. Neben ihr muss in diesem Zusammenhang auch das Auftreten von Patricia Rieger aus dem Landesverband Schleswig-Holstein genannt werden. Die 31-jährige Debütantin belegte mit 5 gültigen Versuchen nicht nur einen sehr guten 5. Platz, sondern demonstrierte mit ihrem späten Einstieg in die Sportart, dass der BVDG auch Athleten/innen gezielt fördert, sofern sie sich mit Fleiß, Talent und Leidenschaft dem Leistungssport verschrieben haben. Ein entsprechendes Leistungsniveau vorausgesetzt. Patricia hat nun wirklich keine idealen Bedingungen vor Ort, denn sie arbeitet Vollzeit, hat keinen Trainer für das tägliche Training und entwickelt sich trotzdem kontinuierlich. Gleiches trifft auch auf Lisa Marie Schweizer zu, die erst 24 Jahre alt ist, sich derzeit noch in einer Polizeiausbildung befindet und ebenfalls eine anhaltende progressive Leistungsentwicklung vorweist.

 

 

Autor: DOSB/SID/BVDG