In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.
Tennis
Fed-Cup-Spielerin Julia Görges hat das Turnier in Moskau gewonnen und damit ihre sechseinhalbjährige Durststrecke auf der WTA-Tour beendet. Die 28-Jährige besiegte im Endspiel die russische Lokalmatadorin Darja Kassatkina nach nur 68 Minuten mit 6:1, 6:2. Durch ihren dritten Turniersieg löst Görges zudem in der Tennis-Weltrangliste die ehemalige Branchenführerin Angelique Kerber als deutsche Nummer eins ab.
Die Hamburgerin Carina Witthöft feierte beim WTA-Turnier in Luxemburg durch ein 6:3, 7:5 gegen Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico ihren ersten Titel.
Bahnrad
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat ein positives Fazit von der Bahn-Europameisterschaft im eigenen Land gezogen. Mit insgesamt zwölf Medaillen - fünfmal Gold, viermal Silber und dreimal Bronze - war dies für den BDR die erfolgreichste Europameisterschaft seit Einführung der Kontinental-Meisterschaften für die Eliteklassen im Jahr 2010.
Kristina Vogel war einmal mehr die herausragende Athletin. Nach Silber im Teamsprint (zusammen mit Miriam Welte und Pauline Grabosch) und Gold im Keirin, gewann die Erfurterin am Schlusstag ebenfalls Gold im Sprint, wo sie im Finale die dreifache französische Juniorinnen-Weltmeisterin Mathilde Gros ohne Mühe glatt in zwei Läufen schlagen konnte. «Zu Hause zu gewinnen, wo so viele Freunde und die Familie zuschauen, ist einfach mega», freute sich die dreifache Medaillengewinnerin von Berlin. «Alle erwarten das von mir, aber so leicht wie es aussieht, ist es nicht», sagte Vogel, von den Medien als «Bahnkönigin» betitelt. «So lasse ich mich doch gern nennen», lachte sie.
Miriam Welte holte Gold im 500-Meter-Zeitfahren und an der Seite von Vogel und Pauline Grabosch Silber im Teamsprint. Grabosch wurde außerdem im 500-Meter-Zeitfahren mit Silber dekoriert und belegte im Kleinen Sprint-Finale Rang vier. Im Teamsprint der Männer holten Robert Förstemann, Joachim Eilers und Maximilian Levy die Silbermedaille. Eilers gewann im 1000-Meter-Zeitfahren ebenfalls Silber.
Für die Krönung sorgte Maximilian Levy im Keirin-Finale, wo der Cottbuser, der lange verletzt pausieren musste, an seine alte Klasse anknüpfte und souverän von der Spitze zum Titel fuhr und den Russen Shane Perkins und dem Ukrainer Andrii Vynokurov auf die Plätze verwies.
Das fünfte Gold gewann Steher Franz Schiewer an der Seite von Schrittmacher Gerhard Gessler. Zudem fuhr EM-Titelverteidiger Stefan Schäfer mit Peter Bäuerlein auf den Bronzerang. Bronze gewannen auch Maximilian Beyer im Punktefahren der Männer und Domenic Weinstein in der Einerverfolgung.
Tischtennis
Mit einem historischen Triumph endete am Sonntagnachmittag der mit 150.000 Dollar dotierte World Cup der Herren in Lüttich. Mit einem 4:2-Endspielerfolg über Timo Boll trug sich Dimitrij Ovtcharov als erst dritter Deutscher nach Boll und Bundestrainer Jörg in die Siegerliste des bedeutendsten Turniers nach Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ein. Für Silbermedaillengewinner Boll war es bei seiner 14. Teilnahme die siebte Weltpokalmedaille insgesamt.
Erstmals in der Geschichte des seit 1980 ausgetragenen Weltpokals standen sich im Lüttich im Finale zwei deutsche Spieler gegenüber. Dritter wurde Weltmeister Ma Long (China) durch einen Sieg im kleinen Finale über Simon Gauzy (Frankreich).
Mountainbike
Fünf Etappensiege in Folge und doch hat es für Sabine Spitz und Robyn de Groot nicht für das Rosa Trikot gereicht. Nach der siebten und letzten Etappe des Cape Pioneer Trek in Oudtshoorn fehlen der Südbadenerin und der Südafrikanerin von Ascendis Health 1:41 Minuten auf die Gesamtsiegerinnen Ariane Lüthi und Amy-Beth McDougall (Team Spur Valencia).
Sabine Spitz und Robyn de Groot versuchten auf der Schluss-Etappe noch mal alles. Mit 2:30 Minuten Rückstand waren sie auf diese letzten 64 Kilometer gegangen und es gelang ihnen Ariane Lüthi und Amy McDougall zu entkommen. An der ersten Verpflegungsstelle bei Kilometer 28 lagen sie mit rund 45 Sekunden Vorsprung in Führung.
Zu diesem Zeitpunkt war noch alles möglich, doch den Abschnitt bis zur zweiten Verpflegungsstelle bei Kilometer 54 bewältigten die Schweizerin und die Südafrikanerin ziemlich genau gleich schnell wie ihre schärfsten Rivalinnen. Damit war klar: ohne Defekt und ohne Sturz würden es Lüthi und McDougall nach Hause bringen. Am Ende waren es knapp 50 Sekunden, die Spitz und de Groot den Gesamtsiegerinnen bei ihrem fünften Etappensieg in Folge abnahmen
Fechten
Das deutsche Damendegen-Team hat beim Mannschafts-Weltcup in Tallinn mit dem vierten Platz ein Achtungszeichen gesetzt. Die Florett-Herren erreichten beim Team-Weltcup in Kairo Rang sieben.
Alexandra Ndolo, Alexandra Ehler (beide Leverkusen), Beate Christmann (Tauberbischofsheim) und Monika Sozanska (Offenbach) starteten beim mit 19 Teams gut besetzten Mannschafts-Weltcup in Tallinn mit einem 43:29 gegen die USA in das Turnier. Im Viertelfinale setzten sich die vier gegen Mitfavorit Estland mit 26:21 durch, unterlagen im folgenden Halbfinale Frankreich mit 43:45. Im abschließenden Kampf um Platz drei mussten sie sich Vizeweltmeister China denkbar knapp mit 31:32 geschlagen geben.
Die deutschen Florett-Herren beendeten den zeitgleich in Kairo stattfindenden Mannschafts-Weltcup in Kairo mit dem siebten Platz. Peter Joppich (Koblenz), Andre Sanita (Bonn), Benjamin Kleibrink und Alexander Kahl (beide Tauberbischofsheim) hielten sich zunächst im Achtelfinale gegen Polen mit 45:39 schadlos. Im Viertelfinale mussten sich die vier Weltmeister Italien mit 27:45 geschlagen geben. Im ersten Platzierungskampf unterlagen sie Japan mit 37:45, gewannen ihr letztes Gefecht gegen Südkorea mit 45:35 und belegten damit Position sieben im Gesamtklassement.
Moderner Fünfkampf
Erfolgserlebnis zum Jahresende für Patrick Dogue: Der als Titelverteidiger gestartete Potsdamer belegte beim „Champion of Champions“ in Doha/Katar den 2. Platz.
Neun Punkte bzw. Sekunden fehlten Patrick Dogue am Ende auf den siegreichen Italiener Riccardo de Luca. Auch wenn es knapp nichts mit der Titelverteidigung wurde, bewies der 25-Jährige eine gute Form zum Ende der Saison. Einzig im Schwimmen ließ der Olympiafünfte ein paar Punkte liegen; in den anderen Disziplinen platzierte er sich jeweils im Vorderfeld. Mit Valentin Belaud (Frankreich), dem Weltmeister des letzten Jahres, und Olympiasieger Aleksander Lesun (Russland) konnte Patrick Dogue namhafte Konkurrenz hinter sich halten.
Bei den Frauen zeigte Janine Kohlmann einen konstanten Wettkampf, der mit dem 5. Platz belohnt wurde. Die für den OSC Potsdam startende 26-Jährige feierte damit einen gelungenen Abschluss nach einer enttäuschenden Saison. Durch eine hartnäckige Entzündung hatte Kohlmann lange Zeit pausieren müssen. Beim Sieg der Litauerin Lina Batuleviciute belegte Ronja Steinborn als zweitbeste Deutsche den 8. Rang. Alexandra Bettinelli landete auf Platz 14. Die Vorjahressiegerin Annika Schleu hatte verletzungsbedingt auf einen Start in Doha verzichten müssen.
[Quelle: SID]
Disclaimer
Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.