Geschichtsstunde

Gold im Modernen Fünfkampf 2008 in Peking

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Der Gold-Erfolg von Lena Schöneborn im Modernen Fünfkampf 2008 in Peking.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 31. August 2017

In dieser Woche haben unsere Modernen Fünfkämpfer Ronja Steinborn & Alexander Nobis erstmals eine deutsche WM-Gold-Medaille im Mixed gewinnen können. Für uns also Grund genug, noch einmal auf den letzten großen Erfolg bei den Olympischen Spielen zu blicken. Für den sorgte Lena Schöneborn in Peking 2008. 

Lena Schöneborn startete damals gleich sehr gut ins das Olympische Jahr. Nach Platz zwei beim Weltcup in Madrid folgte ein fünfter Rang bei den Europameisterschaften im ungarischen Budapest. Die gebürtige Troisdorferin, die 2007 in Berlin Silber in der Staffel und im Einzel gewann, konnte daher also durchaus mal in Richtung der Medaillen schielen. Doch um am Ende bei der Vergabe des Edelmetalls ein Wörtchen mitreden zu können, müssen sich die Modernen Fünfkämpfer im Schießen, beim Fechten, im Schwimmen, im Springreiten und bei einem 3000-Meter-Lauf beweisen. 

Doch in Peking erwischte Schöneborn alles andere als einen Auftakt nach Maß. Beim Schießen erzielte sie mit 20 Schüssen lediglich 177 von möglichen 200 Punkten - Rang 21. Hier wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Beim Fechten wuchs der sympathische Lockenkopf dann aber über sich hinaus. Mit 28 Siegen und sieben Niederlagen stellte sie hier zudem einen neuen olympischen Rekord auf und übernahm sogar die Führung. Mit Rang zehn nach persönlicher Bestleistung von 2:16,92 Minuten über 200 Meter Freistil behielt sie den Platz an der Spitze. 

Dann folgte die wohl schwierigste Disziplin für die Modernen Fünfkämpfer: das Springreiten. Denn hier bekommen alle Athleten ein ihnen unbekanntes Pferd zugelost; ein richtiges Lotteriespiel also, bei dem Schöneborn ein glückliches Händchen hatte. Sie absolvierte einen nahezu fehlerfreien Ritt auf dem ihr zugelosten Wallach Sternchen. Lediglich ein Abwurf bedeutete Rang vier im Springreiten und auch in der Gesamtwertung lag Schöneborn weiter in Front. Im abschließenden 3000-Meter-Lauf gelang ihr die neuntbeste Laufzeit, die ausreichte, um die Führung zu verteidigen. 

Lena Schöneborn gewann mit 5792 Punkten Gold vor der Britin Heather Fell mit 5752 Punkten. Der Bronzerang ist vakant, denn Wiktorija Tereschtschuk wurde in der Zwischenzeit des Dopings überführt. 

Mit den deutschen Modernen Fünfkämpfern ist nach den Erfolgen in jüngster Vergangenheit also auch weiterhin international zu rechnen. Für Lena Schöneborn gab es übrigens nach 2016 auch 2017 WM-Gold mit der Staffel. Mit 33 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften ist es, die man als erfolgreichste Athletin dieser Sportart benennen muss. Und ihre Karriere ist ja auch längst noch nicht am Ende.