Wintersport Wochenende

Gold, Silber und 2x Bronze - Team D räumt am Wochenende ab

Gold und Bronze bei den Weltmeisterschaften der Nordischen Kombination, Silber für Skispringerin Selina Freitag und auch im Eiskanal kehren die deutschen Skeletonis mit einer Bronzemedaille zurück.

3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. März 2025

"Oberstdorf-Express" rast zu WM-Gold: Kombinierer schlagen wütende Norweger

Eric Frenzel wischte sich eine Träne aus dem Auge, dann gratulierte er dem "Oberstdorf-Express" zu einer ebenso rasanten wie dramatischen Gold-Fahrt. "Jungs, ihr habt einen mega Job gemacht. Ich bin sehr stolz auf euch", sagte der deutsche Cheftrainer nach dem furiosen Staffel-Triumph der Kombinierer in Trondheim sichtlich bewegt. Wenig später tanzten Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek, Julian Schmid und Wendelin Thannheimer auch schon Ringelreihen um ihren Boss.

Nicht einmal ein Sturz des Startläufers Rydzek konnte die vier Klubkollegen des SC Oberstdorf bei ihrer Gold-Jagd stoppen. Am Ende hing alles am Schlussläufer Geiger, der am letzten Berg den Österreicher Fabio Obermeyr eindrucksvoll stehen ließ. "Ich habe gewusst: Der letzte Anstieg ist meiner, und das habe ich so umgesetzt", sagte Geiger nach dem ersten deutschen Gold der Trondheim-WM.

"So eine tolle WM!": Geiger holt Bronze

Im Hexenkessel von Trondheim legte Vinzenz Geiger alles in einen letzten furiosen Sprint, rettete im Norweger-Sandwich Bronze und umarmte dann im Ziel den fast vor Glück platzenden Erzrivalen Jarl Magnus Riiber: Deutschlands bester Kombinierer hat seine herausragende WM in Trondheim mit seiner vierten Medaille vollendet. Bei der letzten großen Show von Norwegens nun elfmaligem Weltmeister Riiber durfte Geiger einen Tag nach dem Gold mit dem DSV-Team erneut feiern.

"Vier Starts, vier Medaillen - das ist verrückt. So eine tolle WM!", sagte Geiger, während 20.000 Norweger ihren Kombi-König Riiber für eine Machtdemonstration sondergleichen und seinen dritten Titel bei der Heim-WM feierten: "Wenn man so gut ist wie der Riiber, dann hat man sich das verdient." Zwischen dem Norweger und den Deutschen waren in Trondheim einige Giftpfeile geflogen.

Olympiasieger Geiger stürmte im tiefen Schnee noch von Platz neun nach dem Springen nach vorne. "Es war ein ekliger Langlauf. Ich wusste, dass es noch eine kleine Chance auf eine Medaille gibt, die habe ich genutzt", sagte der 27-Jährige.

Selina Freitag krönt ihre grandiose WM

Selina Freitag erfuhr im Warteraum der windumtosten Schanze von ihrem nächsten silbernen Glück, fiel Weltmeisterin Nika Prevc um den Hals und schunkelte sich dann schon im Sessellift nach unten in Partylaune: Im zur Halbzeit wegen gewaltiger Böen abgebrochenen WM-Springen von großen Bakken hat die Skisprung-Überfliegerin erneut ihren "Stammplatz" zwei belegt und mit ihrer dritten Medaille in Trondheim herausragende Titelkämpfe gekrönt.

"Ich wusste, dass ich es drauf habe. Dass ich es jetzt im Wettkampf wieder zeigen konnte, ist so schön", sagte Freitag: "Es war eine richtig coole WM, dass ich die so beenden konnte, ist sehr cool. Das freut mich brutal." Und damit gab die 23-Jährige sogleich den Feier-Befehl: "Das wird ein langer Abend!"

Geflogen war Freitag im ersten Durchgang auf starke 131,0 m (136,7 Punkte), nur Prevc war wieder deutlich stärker und sicherte sich mit 134,5 m (150,9) als erste Frau Einzel-Gold auf Normal- und Großschanze bei einer WM. Bronze ging an Eirin Maria Kvandal aus Norwegen. Die siebenmalige Weltmeisterin Katharina Schmid landete auf Platz 19. Vor ihr platzierten sich noch Juliane Seyfarth als 13. und Agnes Reisch auf Rang 14.

"Fühlt sich an wie Gold": Jungk holt Bronze bei Skeleton-WM

Skeletoni Axel Jungk hat bei der Weltmeisterschaft in Lake Placid die Bronzemedaille gewonnen und dem deutschen Team einen erfolgreichen Auftakt beschert. Beim souveränen Triumph des Weltcup-Gesamtsiegers Matt Weston (Großbritannien/3:35,48 Minuten) holte Jungk (Oberbärenburg/+ 1,93 Sekunden) nach 2017 und 2020 seine dritte Einzelmedaille bei einer WM. Titelverteidiger Christopher Grotheer (Oberhof/+2,22) kam im Olympia-Eiskanal von 1932 und 1980 überhaupt nicht zurecht, hatte im Ziel gar Tränen in den Augen und wurde Siebter.

"Nach den letzten zwei, drei Jahren, die nicht so gut liefen, fühlt sich das für mich an wie Gold", sagte Jungk: "Es wird noch ein stressiger Tag, aber ein oder zwei Bierchen sind schon drin." Grotheer hingegen haderte mit seiner Leistung. "Ich bin sau enttäuscht. Ich konnte in keinem einzigen Lauf an die fahrerische Leistung aus dem Training anknüpfen", erklärte der siebenmalige Weltmeister: "Ich freue mich gerade nur auf die Familie, um ein wenig aufgefangen zu werden."

Felix Keisinger (Königssee/+3,72) landete als dritter Starter des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) auf Rang 14. Silber ging an Westons Landsmann Marcus Wyatt (+1,90). Für Weston war es nach 2023 der zweite WM-Titel.