Die Fans in Mönchengladbach feierten ausgelassen die doppelte Olympia-Qualifikation der deutschen Hockey-Teams: Während die Männer unter Interims-Bundestrainer Weise ihr Ticket für Tokio 2020 mit zwei Siegen gegen Österreich (5:0/5:3) lösten, hatten die Frauen gegen Italien (2:0/7:0) überhaupt keine Mühe.
"Über das gesamte Wochenende haben wir das sehr überzeugend gemacht", sagte Weise: "Heute haben wir nicht intelligent genug gespielt. Aber insgesamt war das sehr zufriedenstellend. Ich freue mich, dass ich diese Aufgabe positiv abschließen konnte."
Damit können die Männer, die seit 1952 erst einmal das olympische Turnier verpassten, nun auch in der japanischen Hauptstadt ihrem Ruf als Medaillenlieferanten gerecht werden. Bei den vier vergangenen Sommerspielen hatte die Auswahl des Deutschen-Hockey-Bundes (DHB) immer Edelmetall gewonnen. Allerdings wird Weise, der die Frauen 2004 sowie die Männer 2008 und 2012 zu Olympia-Gold geführt hatte, dann nicht mehr auf der Trainerbank sitzen.
Weise wird nun in die zweite Reihe rücken - für den neuen Bundestrainer, der am Dienstag präsentiert wird, steht ein Neuanfang bevor, um die Negativserie mit drei großen Turnieren ohne Medaille zu beenden. Weise, der in die Suche nach seinem Nachfolger involviert war, ist positiv gestimmt: "Wir haben eine gute Lösung gefunden."
Weise war nur für die beiden Play-off-Spiele gegen den Weltranglisten-20. zurückgekehrt und absolvierte seine Mission mit Bravour. Im Hinspiel am Samstag gab es gegen den Hallen-Europameister ein ungefährdetes 5:0, am Sonntag gewann das DHB-Team vor 4000 Zuschauern bei regnerischen Bedingungen dank zweier später Tore von Niklas Wellen (57.) und Christopher Rühr (58.) mit 5:3 (2:1).
Die Frauen feierten am Sonntag beim 7:0 (3:0) gegen den Weltranglisten-17. Italien einen ungefährdeten Sieg und gehen nun bereits zum zehnten Mal in Folge auf Medaillenjagd unter den olympischen Ringen. Das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger machte bereits früh alles klar, Cecile Pieper (2., 43.), Nike Lorenz (2.), Lena Micheel (8.) und Elisa Gräve (40., 55.) trafen für das DHB-Team. Beim 2:0 im Hinspiel an gleicher Stelle am Samstag waren die Tore erst spät gefallen.
Reckinger blickte zuversichtlich Richtung Tokio. "Das macht Spaß, das macht Bock", sagte der Belgier mit Blick auf die derzeitige Verfassung seines Teams. Allerdings gebe es auch noch Verbesserungsbedarf, um wie in Rio 2016 (Bronze) auch in Japan um eine Medaille mitzukämpfen.
"Wir müssen besser im Konter sein, mehr Energie ohne Ball zeigen und einen größeren Fokus auf die Athletik legen", sagte Reckinger. Außerdem müsse sein Team noch konstanter werden und sich bei den Strafecken verbessern.
Autor: DOSB, SID, DHB