Der viermalige Weltmeister Tony Martin hat im letzten Einzelzeitfahren der Karriere ein Top-10-Ergebnis erzielt. Zum Auftakt der WM in der belgischen Region Flandern belegte der 36-Jährige am Sonntag den sechsten Platz.
Martin erreichte das Ziel in Brügge nach 43,3 km in 49:05 Minuten. Das Regenbogentrikot sicherte sich Titelverteidiger Filippo Ganna (47:47). Der Italiener verwies die Belgier Wout Van Aert (+0:05 Minuten) und Remco Evenepoel (+0:43) auf die Plätze.
"Auf der Startrampe kamen kurzzeitig die Emotionen hoch, da hat es mich ein, zwei Sekunden übermannt. Dann habe ich mich wieder fokussiert und vor allem gegen mich selbst gekämpft", sagte Martin, "es war ein extrem langes Rennen und hat noch einmal abverlangt. Ich bin zufrieden, habe das Rennen genossen."
Martin, zwischen 2011 und 2013 sowie 2016 Titelträger, hatte wenige Stunden vor dem Start das Ende seiner Laufbahn verkündet. "Eine solch weitreichende Entscheidung fällt mir natürlich nicht leicht. Der Radsport hat den Großteil meines bisherigen Lebens geprägt", sagte Martin. Seinen letzten Einsatz hat er am Mittwoch mit der Mixed-Staffel.
Am Sonntag rollte Martin um 15.51 Uhr auf den Kurs, den er aufgrund seiner Länge und des flachen Profils vorab als "Tony-Martin-Strecke" ausgemacht hatte. Dass es zu einem Top-10-Ergebnis reichen würde, zeichnete sich früh ab. Martin lag an der ersten Zeitmessung auf Platz sieben, im weiteren Verlauf des Rennens verbesserte er sich nochmals.
Der zweite deutsche Starter Max Walscheid (Neuwied/+ 1:53 Minuten) belegte den elften Rang. "Ich denke, das war ein super Auftritt von mir. Ich bin zufrieden", sagte Walscheid. Von Martins Rücktritt habe er am Vorabend erfahren: "Es ist eine Legende, die hier abtritt."
Quelle: sid