Bei der Rennrodel-WM am Königssee feiert das Doppel Eggert/Benecken den vierten Weltmeistertitel. Das Doppel Wendl/Arlt sowie Felix Loch im Einzel freuen sich über Silber.
Die Rodel-Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) haben zum vierten Mal in Serie den WM-Titel gewonnen und zählen nun zur Riege der Rekord-Weltmeister. Die Thüringer setzten sich am Samstag am Königssee vor den Lokalmatadoren Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) durch, nach zwei Läufen trennten die Dauerrivalen anderthalb Zehntelsekunden. Noch nach dem ersten Durchgang hatte der Abstand bei lediglich zwei Tausendsteln gelegen.
"Wir hatten nicht den besten Saisonstart, es gab einige Rückschläge", sagte Eggert: "Aber wir haben uns gefragt, was wir falsch machen, viel Aufwand betrieben, um es besser hinzubekommen. Und hier hat es jetzt zum ersten Mal in diesem Winter richtig geklappt."
Als Dritte holten die lettischen Brüder Andris und Juris Sics ihre erste WM-Medaille, um den Sieg fuhren aber nur die beiden deutschen Duos: Sics/Sics lagen als erste Verfolger bereits mehr als eine halbe Sekunde zurück. Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (Zella-Mehlis) landeten bei ihrem WM-Debüt auf Rang zehn.
Bundestrainer Norbert Loch zeigte sich "hochzufrieden", gerade mit Blick auf den bislang schwierigen Winter, "in dem wir bei den Doppelsitzern ein Auf und Ab hatten, in dem es auch Stürze der beiden gab". Wendl blickte zurück auf "zwei sehr gute Läufe, mehr war für uns dann nicht drin."
Für Felix Loch hat es nicht zu WM-Gold gereicht. Er gewinnt eine Saison lang alles - und wird dann bei der Heim-WM geschlagen. Am Ende steht immerhin die Silbermedaille.
In einer historisch starken Saison hat sich Felix Loch nicht auf dem Rodelthron zurückgemeldet, nicht seinen siebten WM-Titel gefeiert. Trotz Heimvorteil, trotz zuvor acht Siegen in acht Weltcups. Am Königssee reichte es am Samstag zur Silbermedaille, der Russe Roman Repilow war auf der Hausbahn des Bayern schneller.
"Er ist hier immer sehr stark, und heute war er einfach besser", sagte Loch, der vor allem den Preis für einen nicht optimalen zweiten Durchgang zahlte: "Ich kann glücklich sein, mit so einem Lauf noch Zweiter zu werden. Es waren zwei, drei gröbere Sachen drin, die es nicht gebraucht hätte."
Am Ende verließ der 31-Jährige die Eisbahn dennoch mit einem Lächeln, Silber stimmte nach schwierigen Jahren offenbar versöhnlich. Seit 2016 hatte Loch seine Souveränität verloren, bei Weltmeisterschaften und bei Olympia 2018 teilweise empfindliche Niederlagen eingesteckt, blieb zwischendurch länger als ein Jahr ohne Sieg.
Als nur noch wenige damit rechneten, meldete er sich in diesem Winter dann zurück - und war dabei sogar erfolgreicher als sein jüngeres Ich: Acht Siege in acht Weltcups sind eine historisch einmalige Serie. Die Krönung dieser Saison gelang nun aber nicht.
Quelle: sid