In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.
Tischtennis
Deutsches Team holt eine Medaille! Für die Mannschafts-Olympiazweite Petrissa Solja aus Berlin ist bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf der Traum vom historische Titelgewinn im Mixed zwar geplatzt, aber am Ende strahlte sie über Bronze. Die 23-Jährige und der chinesische WM-Zweite Fang Bo verloren im Halbfinale gegen das japanische Duo Mahura Yoshimura/Kazumi Ishikawa trotz 2:0- und 3:1-Satzführungen knapp mit 3:4.
Der Weltranglistenfünfte Dimitrij Ovtcharov hat bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Im Achtelfinale unterlag der zweimalige Europameister etwas unerwartet dem japanischen Weltranglistenelften Koki Niwa trotz zweimaliger Satzführung 3:4 und muss damit bei WM-Turnieren weiter auf den ersten Einzug in die Runde der besten Acht warten.
Rekordeuropameister Timo Boll hat bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf als erster Deutscher zum vierten Mal in Folge bei Welttitelkämpfen das Einzel-Viertelfinale erreicht. Der Weltranglistenachte besiegte in seiner sportlichen Wahlheimat vor 8000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena den früheren EM-Zweiten Marcos Freitas aus Portugal nach einer starken Leistung 4:1. In der Runde der besten Acht unterlag der WM-Dritte von 2011 am Sonntag seinen WM-Doppelpartner und Chinas topgesetzten Olympiasieger Ma Long knapp mit 2:4.
Der frühere EM-Fünfte Ruwen Filus schied im Herren-Einzel als drittletzter Deutscher im Achtelfinale aus. Der Defensivstratege zwang den hochfavorisierten Weltranglistenzweiten Fan Zhendong aus China durch eine couragierte Leistung allerdings über sechs Sätze zu einem 2:4.
Kristin Silbereisen ist bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf als letzte Deutsche im Achtelfinale des Damen-Einzels ausgeschieden. Die 32-Jährige unterlag der Weltranglistenvierten Feng Tianwei aus Singapur achtbar mit 2:4. Seit 1999 hat keine deutsche Spielerin mehr bei einer WM im Einzel in der Runde der besten Acht gestanden. In Düsseldorf sind die Asiatinnen damit im Viertelfinale erneut unter sich.
Volleyball
Die deutschen Volleyball-Frauen haben sich souverän für die WM 2018 in Japan qualifiziert. Die "Schmetterlinge" gewannen alle fünf Partien des Quali-Turniers. Im letzten Spiel besiegten sie Frankreich 3:1.
Kanu-Slalom
Die deutschen Kanuten blicken auf eine durchwachsene EM-Bilanz zurück. Im slowenischen Tacen gab es nur im nichtolympischen Teamevent Gold und Silber, im Einzel dagegen keine Medaillen.
Winzige 0,06 Sekunden fehlten am Ende für Sebastian Schubert (Hamm) zum Gewinn der Bronzemedaille im Rennen der Herren im Kajak-Einer, die sich Weltmeister Jiri Prskavec (Tschechien) sicherte. Vorn feierten die Polen durch Mateusz Polaczyk und Dariusz Popiela einen Doppelsieg. „Ich habe alles gegeben – am Ende war’s knapp., auch zum Ersten nur eine Sekunde. Das ist ein bisschen ärgerlich, vor allem weil ich gleich am ersten Aufwärtstor ungefähr eine Sekunde liegen lassen habe“, sagte ein enttäuschter Sebastian Schubert. Seine Teamkollegen Alexander Grimm (Augsburg) und Fabian Schweikert (Waldkirch) waren nicht ins Finale der besten 15 gefahren, schieden im Halbfinale als 19. und 21. aus.
Gleich dreifach waren die Deutschen im C2-Finale vertreten, am Ende gab es aber auch hier keine Medaille. Die Weltmeister Franz Anton/Jan Benzien (Leipzig) wurden in einem starken Endlauf Fünfte. Die Merseburger Robert Behling/Thomas Becker fuhren zwar wie schon im Halbfinale die insgesamt schnellste Zeit, fielen jedoch durch zwei Berührungen noch auf Rang acht zurück. David Schröder/Nico Bettge (Leipzig) paddelten auf Rang zehn. „Platz vier bei Olympia, Platz fünf hier – ich glaube, es war ein fantastisches Rennen, was die Jungs hier alle gezeigt haben. Auf einer relativ leicht ausgehangenen Strecke haben ein, zwei kleine Fehler den Unterschied zwischen Platz eins und fünf ausgemacht“, analysierte Routinier Jan Benzien. Sein Zweierpartner pflichtete ihm bei: „Das war wirklich ein krasses Finale. Wir konnten in diesem Jahr nicht so oft zusammen trainieren, dafür haben wir hier eine verdammt gute Leistung abgeliefert.“ Europameister wurden die Franzosen Pierre Picco/Hugo Biso. Sie gewannen vor Andrzej Brzezinski/Filip Brzezinski (Polen) und Jonas Kaspar/Marek Sindler aus der Tschechischen Republik.
Im Canadier-Einer der Damen paddelte Lena Stöcklin als beste Deutsche auf den siebten Platz. „Ich ärgere mich wahnsinnig, weil ich vor allem am letzten Drop sehr viel Zeit verloren habe. Aber ich bin super happy, dass ich im Finale war und es ist Anfang der Saison – ich denke, es geht auf jeden Fall noch ein bisschen aufwärts“, sagte die Leipzigerin. Ihre Vereinskollegin Andrea Herzog konnte nach zwei großen Bestrafungen im Halbfinaldurchgang nicht in den Medaillenkampf eingreifen und wurde 20.. Die Medaillen gingen an Kimberley Woods (Großbritannien), die Tschechin Tereza Fiserova und Nadine Weratschnig aus Österreich.
Im Kajak-Einer der Damen paddelte Jasmin Schornberg auf den fünften Platz und ärgerte sich gleich hinter der Ziellinie über den Finallauf. „Ich habe am letzten Aufwärtstor viel Zeit verloren, weil ich dort abgerutscht bin. Und die Walze ganz zum Schluss hatte ich vorher immer gut getroffen, nur im Finale bin ich dort hängen geblieben. Es ist megacool ins Finale gekommen zu sein, trotzdem blöd, dass ich nicht zeigen konnte, was ich kann“, meinte die 31-Jährige. Der EM-Titel ging an die Österreicherin Corinna Kuhnle, Silber und Bronze an Stefanie Horn (Italien) und Marie-Zelia Lafont (Frankreich). Ricarda Funk (Bad Kreuznach) und Caroline Trompeter (Hanau) verpassten durch Berührungen im Halbfinale den Einzug in die Runde der besten Zehn und belegten die Ränge 13 und 16.
Auch im Finale der Canadier-Einer blieb eine Medaille aus, drei Berührungen waren für Franz Anton (Leipzig) zu viel für eine Platzierung auf dem Treppchen. Der Slowake Alexander Slafkovsky konnte so seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen, Thomas Köchlin (Schweiz) gewann Silber, Bronze ging durch Michal Martikan ebenfalls in die Slowakei. „Ich hatte am Start ein gutes Gefühl und dann unmittelbar auf der Rutsche einen kleinen Fehler und musste dort schon korrigieren. In der Folge waren es dann viele kleine Dinge, die viel gekostet haben, bis hin zu den Berührungen. Ich habe nicht die Nerven verloren, aber das war in der Summe einfach zu langsam und ich habe zu viele Fehler gesammelt, als dass ich dort noch hätte vorn reinfahren können“, analysierte Franz Anton. Sideris Tasiadis (Augsburg) konnte nicht mit um die Medaillen fahren, er war im Halbfinale zwar schnell unterwegs, handelte sich allerdings zwei Torstabberührungen ein und schied als Zwölfter aus.
Kanu
Rennkanutin Melanie Gebhardt hat beim Weltcup in Belgrad für den ersten deutschen Einzelsieg der Saison gesorgt. Die Junioren-Weltmeisterin aus Leipzig verwies im Kajak-Einer über 1000 m die Australierin Jo Brigden-Jones auf Rang zwei. Eine Goldmedaille sicherten sich in Serbien zudem Peter Kretschmer und Yul Oeltze im Canadier-Zweier über 1000 m. Der dreimalige Olympiasieger Sebastian Brendel löste mit einem zweiten Platz im Canadier-Einer über 1000 m hinter dem Tschechen Martin Fuksa das WM-Ticket.
Der deutsche Kajak-Vierer der Herren hat beim Weltcup in Belgrad erneut geglänzt. Die Olympiasieger Max Rendschmidt (Essen) und Tom Liebscher (Dresden), der Rio-Dritte Ronald Rauhe (Potsdam) und Max Lemke (Leipzig) verpassten zwar ihren Weltrekord von vergangener Woche (1:18,748 Minuten), gewannen über die 500 m in 1:19,812 Minuten aber klar vor Frankreich.
Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) setzten sich im Kajak-Zweier über 500 m mit knapp einer Sekunde Vorsprung vor den Polinnen Anna Pulawska/Beata Mikolajczyk durch und sorgten damit für den zweiten Sieg des deutschen Kanu-Verbandes (DKV) am Sonntag. Zugleich qualifizierten sie sich für die Weltmeisterschaften in Racice/Tschechien (23. bis 27. August). Jasmin Fritz/Nina Krankemann (Magdeburg) kamen auf Rang fünf.
Für den Vierer der Frauen in der Besetzung Franziska Weber (Potsdam), Katharina Köther (Essen), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tina Dietze (Leipzig) reichte es beim Sieg der Französinnen nur zu Rang vier. Das zweite deutsche Boot mit Jasmin Fritz (Magdeburg), Nina Krankemann (Magdeburg), Melanie Gebhardt (Leipzig) und Tabea Medert (Potsdam) belegte Platz sechs.
Ophelia Preller und Annika Loske (Potsdam) kamen im Canadier-Zweier über 500 m nur auf den siebten Rang. Ebenso wie Caro Arft und Katharina Köther im K2 über 200 Meter.
Tennis
Carina Witthöft hat den Sprung ins Achtelfinale der French Open verpasst und ist in Paris als letzter deutscher Tennisprofi ausgeschieden. Die Weltranglisten-73. aus Hamburg unterlag in ihrem Drittrundenmatch US-Open-Finalistin Karolina Pliskova mit 5:7, 1:6.
Hoffnungsträger Alexander Zverev ist bereits in der ersten Runde der French Open ausgeschieden und hat das schwächste Abschneiden der deutschen Tennisprofis in Paris seit 2008 besiegelt. In einer Hängepartie über zwei Tage musste sich der an Position neun gesetzte Zverev dem 13 Jahre älteren Linkshänder Fernando Verdasco mit 4:6, 6:3, 4:6, 2:6 geschlagen geben. Am dritten Turniertag scheiterten auch Philipp Kohlschreiber, Dustin Brown, Jan-Lennard Struff sowie Mona Barthel und Annika Beck. Lediglich Carina Witthöft und Tatjana Maria erreichten die zweite Runde.
Beachvolleyball
Die Beachvolleyballerinnen Victoria Bieneck und Isabel Schneider haben beim World-Tour-Turnier in Moskau den dritten Platz knapp verpasst. Im kleinen Finale musste Tori beim Stand von 14-21, 8-13 verletzungsbedingt aufgeben (linker Oberschenkel). Borger/Kozuch wurden Fünfte.
Leichtathletik
Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl hat beim Werfer-Meeting in Schönebeck mit seiner Saisonbestleistung von 21,06 m den zweiten Platz belegt. Der 26-Jährige musste sich Tomas Stanek geschlagen geben, der mit einer Weite von 22,01 m tschechischen Landesrekord stieß.
[Quelle: SID]
Disclaimer
Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.