Olympic Weekly

Stäbler mit WM-Hattrick, zweimal Silber für deutsche Bahnradfahrerinnen

In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.

Autor: DOSB
6 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 29. Oktober 2018

Ringen

Frank Stäbler hat bei der Ringer-WM in Budapest einen historischen Titel-Hattrick gefeiert. Nach den Goldmedaillen 2015 (66 kg) und 2017 (71 kg) gewann der 29-Jährige vom KSV Musberg am Freitag das Finale in der Kategorie bis 72 kg im griechisch-römischen Stil gegen den Lokalmatadoren Balint Korpasi. Damit hat Stäbler als erster Ringer drei Goldmedaillen in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen gewonnen.

Unter den Augen des begeisterten deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach holte Stäbler, der seine bisher letzte Niederlage vor zwei Jahren in der Bundesliga gegen eben jenen Korpasi kassiert hat, die erste Medaille für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) bei den Titelkämpfen in der ungarischen Hauptstadt.

Schwergewichtler Eduard Popp hat am Schlusstag der WM in Budapest die zweite Medaille für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) knapp verpasst. Der 27-Jährige aus Neckargartach verlor am Sonntag den Kampf um Bronze im griechisch-römischen Stil gegen Kim Minseok (Südkorea) mit 1:2. Zuvor hatte Popp in der Hoffnungsrunde den Chinesen Lingzhe Meng mit technischer Überlegenheit (9:0) bezwungen.

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Bahnrad

Bahnrad-Olympiasiegerin Miriam Welte (31/Kaiserslautern) und die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Emma Hinze (21/Hildesheim) haben beim Weltcup im kanadischen Milton/Ontario im Teamsprint die Silbermedaille gewonnen. Das Duo unterlag im Finale Australien. "Ich bin absolut zufrieden und echt happy. Das war eine tolle Fahrt", sagte Welte. In der Qualifikation war auch Pauline Grabosch (Erfurt) zum Einsatz gekommen.

Einen Tag später belegte Hinze den zweiten Platz im Sprint. Die viermalige Junioren-Weltmeisterin musste sich erst im Finale Lee Wai-Sze aus Hongkong geschlagen geben. Pauline Grabosch (Erfurt) erreichte als zweite deutsche Starterin den achten Platz.

Der Frauen-Vierer verpasste zwar im kleinen Finale der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung Neuseeland. Allerdings verbesserten Lisa Brennauer (Durach), Lisa Klein (Saarbrücken), Charlotte Becker (Berlin) und Franziska Brauße (Betzingen) dabei zum dritten Mal innerhalb von nur einer Woche den deutschen Rekord auf 4:19,668 Sekunden. Der Vierer der Männer mit Felix Groß (Feuchtwangen), Leon Rohde (Hamburg), Jasper Frahm (Buxtehude) und Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) verpasste die Finalläufe und belegte den sechsten Platz.

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Ski Alpin

Ski-Rennläuferin Viktoria Rebensburg ist beim Weltcup-Auftakt im österreichischen Sölden nur hauchdünn am Treppchen vorbeigefahren. Auf dem Rettenbachgletscher wurde die Vorjahressiegerin aus Kreuth im Riesenslalom nach Platz zwei im ersten Lauf bei Schneetreiben Vierte, es fehlten fünf Hundertstelsekunden zur drittplatzierten Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin (USA). Es gewann Weltmeisterin Tessa Worley (Frankreich) vor der Olympia-Dritten Federica Brignone (Italien).

"Mit der Ausgangsposition wäre es schon schön gewesen, auf das Podium zu kommen. Ich bin nicht zurecht gekommen mit den Verhältnissen. Ich habe es nicht so gut gemacht wie die Tessa", sagte Rebensburg im ZDF, war aber mit ihrer Form zufrieden: "Der Kopf passt, der ist da."

Lena Dürr (Germering) verpasste die Teilnahme am zweiten Lauf der 30 Besten um 0,60 Sekunden und kam auf den 38. Platz. Weit hinten landeten Veronique Hronek (Unterwössen/55.) und Andrea Filser (Wildsteig/60.).

Der Weltcup-Auftakt der Männer ist am Sonntagmorgen abgesagt worden. Schneefälle und starke Winde machten eine Austragung des geplanten Riesenslaloms in Sölden unmöglich. Das gaben die Organisatoren und der Internationale Ski-Verband FIS bekannt.

Der ursprünglich für 10.00 Uhr angesetzte erste Durchgang war zunächst auf 11.00 Uhr verschoben worden, zwei Stunden später erfolgte die Absage. In der Nacht war auf dem Rettenbachgletscher viel Schnee gefallen, auch die Prognosen für den Tag waren schlecht. Ein "sicheres Rennen" sei unter diesen Umständen nicht zu gewährleisten, teilten die Organisatoren mit.

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Handball 

Die deutschen Handballer haben ihr letztes Pflichtspiel vor der Heim-WM gewonnen. 74 Tage vor dem Anpfiff in Berlin gewann die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop ihr EM-Qualifikationsspiel im Kosovo mit 30:14 (15:5). Beste deutsche Torschützen vor knapp 2300 Zuschauern in Pristina waren Kapitän Uwe Gensheimer und Franz Semper mit je vier Toren.

"Wir haben noch viel Luft nach oben. In der Abwehr haben wir gut gestanden, 14 Tore sind sehr gut. Vorne im Angriff haben wir aber zu viele Chancen liegen lassen, da muss das Ergebnis eigentlich höher ausfallen", sagte Rechtsaußen Tobias Reichmann. Kreisläufer Patrick Wiencek ergänzte: "Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht, wichtig war, dass wir die zwei Punkte eingefahren haben und jetzt schauen wir nach vorne."

Mit 4:0-Punkten setzte sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) an die Spitze der Qualifikationsgruppe 1. Am Mittwoch hatte das Team 37:21 gegen Israel gewonnen. Aus acht Vierergruppen qualifizieren sich jeweils die beiden besten Teams sowie die vier besten Gruppendritten für die EM (10. bis 26. Januar 2020). Das Turnier wird in Norwegen, Schweden und Österreich erstmals mit 24 Mannschaften ausgetragen.

Die WM 2019, die Deutschland zusammen mit Dänemark ausrichtet, wird am 10. Januar in Berlin angepfiffen. Das Finale steigt am 27. Januar in Herning. Prokop will am 10. Dezember einen 28er-Kader nominieren, der dann auf 16 Spieler reduziert werden muss.

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Turnen

Lange gezittert, noch länger gejubelt: Nach einer Punktlandung stehen die deutschen Kunstturnerinnen bei den Weltmeisterschaften in Doha/Katar überraschend doch noch im Teamfinale. Das Quintett des Deutschen Turner-Bundes (DTB) kam auf Rang acht und darf sich nun am Dienstag (14.00 Uhr) erneut mit den besten Athletinnen der Welt messen.

Die Schützlinge von Teamchefin Ulla Koch profitierten dabei von einem schwachen Tag der höher eingeschätzten Britinnen, die am Schwebebalken Probleme hatten und auch am Boden unter ihren Möglichkeiten blieben. Die deutschen Mädchen, die bereits am Samstag vorgelegt hatten, verfolgten das Geschehen auf der Teilnehmertribüne des Aspire Domes, am Ende riss es sie förmlich von den Sitzen.

"Das war kein Selbstläufer, wir dachten, wir sind schon draußen. Jetzt wollen wir ein tolles Finale turnen. Wir wissen aber auch, dass wir beim Sprung und am Boden noch mehr arbeiten müssen", sagte die Bundestrainerin erleichtert.

Mit ein bisschen Schützenhilfe von der britischen Insel reichte es zum zweiten Mal seit 2011 für einen Platz im WM-Teamfinale. Und dass, obwohl zwei Leistungsträgerinnen fehlten: Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer aus Chemnitz musste wegen einer Fußverletzung passen, nicht am Start war auch die letztjährige WM-Dritte Tabea Alt, die Stuttgarterin muss seit Monaten wegen eines Knochenödems in der Schulter pausieren.

Gleich dreifachen Grund zur Freude hatte Elisabeth Seitz. Die deutsche Rekordmeisterin steht auch im Mehrkampf (Donnerstag) sowie am Stufenbarren (Freitag) in der Medaillenentscheidung. Doch der Mannschaftserfolg ist der Stuttgarterin eigentlich am wichtigsten.

Die deutsche Männerriege war bereits am Freitag im Kampf um einen Platz im Mannschaftsfinale gescheitert. Ohne den schwer verletzten Reckspezialisten Andreas Bretschneider aus Chemnitz (Achillessehnenriss) reichte es nur zum zehnten Platz. Zwei Stürze vom Reck kosteten die entscheidenden Punkte. Plätze in der Mehrkampfentscheidung am Mittwoch (14.00 Uhr) eroberten immerhin die beiden Unterhachinger Lukas Dauser und Marcel Nguyen.

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Tennis

Angelique Kerber hat beim WTA-Finale in Singapur den Einzug ins Halbfinale verpasst. Im letzten Gruppenspiel unterlag die Kielerin am Freitag ihrer Angstgegnerin Sloane Stephens (USA) nach 100 Minuten glatt 3:6, 3:6. Für Wimbledonsiegerin Kerber ist damit der Traum vom ersten deutschen Triumph beim Saisonfinale seit Steffi Graf 1996 vorerst geplatzt. 

Stephens, die zum fünften Mal in Serie gegen Kerber gewann, sicherte sich Platz eins in der Roten Gruppe und trifft am Samstag im Halbfinale auf die Tschechin Karolina Pliskova. Als Gruppenzweite tritt die Niederländerin Kiki Bertens, die zuvor beim Stand von 6:3 nach einer Aufgabe der Japanerin Naomi Osaka ihr letztes Gruppenduell gewonnen hatte, im Kampf um den Finaleinzug gegen die Ukrainerin Jelena Switolina an.

Die Weltranglistenzweite Kerber, die 2016 bei ihrer einzigen Endspiel-Teilnahme gegen Dominika Cibulkova (Slowakei) verloren hatte, hätte gegen Stephens gewinnen müssen, um das Halbfinale zu erreichen. So blieb ihr Erfolg am Mittwoch gegen Osaka der einzige in Singapur und der letzte Sieg in einem insgesamt sehr erfolgreichen Jahr 2018. 

Die Brüder Alexander und Mischa Zverev haben ihren zweiten Doppeltitel auf der ATP-Tour verpasst. Das deutsche Duo unterlag beim Hallenturnier in Basel im Finale Dominic Inglot (Großbritannien) und Franko Skugor (Kroatien) 2:6, 5:7. Für die Zverevs war es bereits die fünfte Niederlage in ihrem sechsten gemeinsamen Endspiel. Nur 2017 in Montpellier hatten sie den Titel gewonnen.

Der Weltranglistenfünfte Alexander Zverev (21) war im Einzel in Basel im Halbfinale am Samstag überraschend am Rumänen Marius Copil gescheitert. Mischa Zverev (31) hatte in der Qualifikation gegen Copil verloren.

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Boxen

Box-Europameister Dominic Bösel (Freyburg/Unstrut) hat seinen Titel im Halbschwergewicht (bis 79,37 kg) erfolgreich verteidigt. Der 29-Jährige gewann am Samstagabend in der Stadthalle von Weißenfels gegen Pflichtherausforderer Enrico Kölling (28/Berlin) einstimmig nach Punkten. Der Sieg im stallinternen Fight von SES-Boxen war für Bösel der 28. im 29. Kampf. Kölling hatte in ebenfalls 29 Profikämpfen nun dreimal das Nachsehen.

Bösel hofft nun auch auf eine WM-Chance. "Ich denke, da wird bald eine große Aufgabe vor der Tür stehen", sagte der alte und neue Europameister. Vor knapp 4000 Zuschauern hatte der Titelverteidiger vor allem in den ersten Runden Vorteile, Kölling kam zwar besser in den Kampf, konnte den Rückstand aber nicht mehr wettmachen.

Quelle: SID

Disclaimer

Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.