Leon Glatzer verhehlte seinen Frust nicht. "Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß", sagte der Wellenreiter, nachdem er schon am ersten Tag der olympischen Premiere im Surfen ausgeschieden war: "Aber ich bin stolz darauf, gegen die besten 19 Surfer der Welt auf dieser großen Bühne für Deutschland angetreten zu sein und es nach Tokio geschafft zu haben."
Eine Erfahrung, die ihm so viel bedeutet. Der 24 Jahre alte Weltenbummler saugte die Momente im Zeichen der Ringe auf und kündigte an: "Jetzt lege ich den Fokus direkt auf die nächste Qualifikation für Paris 2024."
Glatzer, der Wurzeln in Kassel hat, kam vor dem Strand von Tsurigasaki nicht richtig in den Flow und musste seinen Traum von einer Medaille damit begraben. In seinem Auftaktheat hatte er mit 10,00 Punkten als Dritter hinter dem zweimaligen Weltmeister Gabriel Medina aus Brasilien (12,23) sowie dem Franzosen Michel Bourez (10,10) den direkten Einzug in die Runde der letzten 16 zunächst denkbar knapp verpasst.
Auch über den "Umweg" der Hoffnungsrunde gelang das Weiterkommen anschließend nicht: Glatzer verbuchte lediglich eine Punktzahl von 10,43 - zu wenig, um einen der erforderlichen ersten drei Plätze zu belegen.
"Mein Land stolz machen", hatte Glatzer als sein Ziel vor dem Beginn der Wettkämpfe ausgegeben, für die er sich als einziger Deutscher bei den Weltmeisterschaften in El Salvador qualifiziert hatte. Geboren wurde der Sunnyboy auf Hawaii, in Costa Rica ist er aufgewachsen.
Das Surfen ist wie Sportklettern, Skateboard und Karate in Tokio erstmals im olympischen Programm vertreten.
Quelle: DOSB/SID