Das Team Deutschland hat den wichtigsten nicht-olympischen Wettbewerb der Welt erstmals seit den World Games 1993 in Den Haag auf Platz 1 im Medaillenspiegel abgeschlossen.
Mit 24 Mal Gold, sieben Mal Silber und 16 Mal Bronze setzten sich die deutschen Athlet*innen klar von der Konkurrenz ab und zeigten bei der 11. Ausgabe der World Games in Birmingham (Alabama) ihre ganze Klasse. Mehr Medaillen holte das Team D nur 1993 in Den Haag sowie bei den beiden Austragungen in Deutschland 1989 in Karlsruhe und 2005 in Duisburg. Mit diesem starken Endergebnis schiebt sich das Team D gleichzeitig im historischen Medaillenspiegel an den USA vorbei auf Platz zwei.
DOSB-Vizepräsident und Delegationsleiter, Oliver Stegemann, würdigte die Leistung der deutschen Sportler*innen: „Das Team D hat sich bei den World Games in Birmingham von seiner besten Seite gezeigt – sowohl während als auch abseits der Wettkämpfe. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und angefeuert, Siege gemeinsam gefeiert und Niederlagen als Mannschaft verarbeitet. Dass in 16 verschiedenen Sportarten Medaillen gewonnen wurden, unterstreicht auf beeindruckende Art und Weise die Vielfalt und die Qualität des Leistungssports in Deutschland. Darauf können wir alle gemeinsam stolz sein und für die Zukunft viel Gutes mitnehmen.“
Kretzschmar und Salmanow tragen deutsche Fahne
Bei der Abschlussfeier am Sonntagabend durften Lucie-Marie Kretzschmar (Beachhandball) und Jaschar Salmanow (Ju-Jutsu) gemeinsam die deutsche Fahne ins Protective Stadium in Birmingham tragen. Die Delegationsleitung des DOSB hatte sich, wie bereits bei der Eröffnungsfeier, für die Wahl eines geschlechtergerechten Duos entschieden.
Kretzschmar führte die deutschen Beachhandballerinnen als Kapitänin zur Goldmedaille bei den World Games und damit gleichzeitig zum einzigartigen Triple-Gewinn aus EM-, WM- und World Games-Titel.
Zu ihrer Nominierung als Fahnenträgerin sagte sie: „Ich hätte niemals damit gerechnet, die deutsche Mannschaft mit der Fahne anführen zu dürfen. Das ist ein riesengroßer Traum für jede*n Sportler*in, der für mich in Erfüllung gegangen ist.“
Zum Mannschaftsgefühl im Team D fügte sie hinzu: „Das Team D war, glaube ich, das mit Abstand am engsten zusammenstehende Team bei den World Games. Man hat sich wie in einer ganz großen Mannschaft gefühlt. Das war mit Sicherheit auch ein Grund, warum wir am Ende im Medaillenspiegel ganz oben stehen.“
Salmanow beendete in Birmingham als amtierender Weltmeister sowie World Games Gold- und Silbermedaillengewinner seine herausragende, sportliche Karriere.
Zu seiner Wahl, die deutsche Mannschaft bei der Abschlussfeier vertreten zu dürfen, sagte er: „Es war mir eine unglaubliche Ehre. Aus so vielen Top-Athlet*innen auserwählt zu werden, ist überragend.“
Seine letzten Eindrücke von den World Games beschrieb er wie folgt: „Vor Ort war das Team D vor allem laut und gut drauf. Aus sportlicher Sicht lief es natürlich optimal und das hat man bei der Abschlussfeier auch gemerkt. Das ganze Team war motiviert und hat richtig Stimmung gemacht. Es war einfach super!“
Beide Athlet*innen präsentierten sich auch abseits ihrer Wettkämpfe stets als Vorbilder, die die Werte des Team D verkörpern und vorleben. Damit eigneten sie sich uneingeschränkt, um die Mannschaft bei der Abschlussfeier der World Games 2022 als Fahnenträger*innen zu vertreten.
Das Team D World Games im Überblick
Athlet*innen: 254 (122 Sportlerinnen, 132 Sportler / zweitgrößte Delegation nach den USA)
Betreuer*innen, Offizielle, etc.: 167
Gesamtdelegation: 421
Sportarten: 30 (von 34)
Medaillenentscheidungen mit deutscher Beteiligung: 122 (von 223)
Die meisten Medaillen
Athletin: Nina Holt (Rettungssport / 4 x Gold, 1 x Bronze)
Athlet: Max Poschart (Flossenschwimmen / 3 x Gold, 1 x Bronze)
Sportart: Rettungssport (9 x Gold, 5 x Bronze)
Außergewöhnliches
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Deutsche Beachhandballerinnen holen als erste Nation das Triple aus EM-, WM- und World Games-TiteL
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Deutsche Faustballerinnen holen Gold bei der Premiere des Damen-Faustballs bei den World Games
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Danny Wieck beendet seine Karriere als einer der erfolgreichsten, deutschen Rettungssportler mit insgesamt neun World Games-Medaillen – davon 2 x Gold und 1 x Bronze bei der diesjährigen Ausgabe
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Nina Holt (Rettungssport) gewinnt als 19-Jährige bei ihrer World Games-Premiere fünf Medaillen
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Laethisia Schimek gewinnt Gold im Inline-Speedskating über 500m (Bahn), nachdem alle drei Konkurrentinnen im Finalrennen disqualifiziert wurden – auf dem Siegerpodest steht sie allein
(Quelle: DOSB)