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Team D Update: Das passiert diese Woche

Wir blicken für euch in die vergangene Woche und zeigen euch, wo unser Team D diese Woche so unterwegs ist: Fußball WM, Fechten WM und noch mehr…!

Autor: DOSB
9 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 17. Juli 2023

Rückblick

Schwimmen

Doppel-Gold plus Bronze im Freiwasser: Nach Leonie Beck triumphiert auch Olympiasieger Florian Wellbrock bei der Schwimm-WM über 10 km. Zudem überraschte Oliver Klemet mit Platz drei. Seine Bordkarte mit "Destination Paris" hatte Florian Wellbrock schon am Morgen erhalten, am Abend gab es für den frisch gekürten Freiwasser-Weltmeister noch ein Olympia-Maskottchen und ein Gläschen Ginger Ale - wie schon für Goldschwimmerin Leonie Beck. "Weil es aussieht wie Sekt", berichtete Leistungssportdirektor Christian Hansmann schmunzelnd von der kleinen Feier im Teamhotel nach einem historischen WM-Auftakt in Fukuoka, der schon Vorfreude auf die Sommerspiele weckte. 

"Die Freude ist riesig groß", sagte Olympiasieger Wellbrock nach seinem souveränen Triumph über zehn Kilometer - einen Tag nach dem packenden Endspurtsieg seiner Teamkollegin: "Das ist ein Hammerergebnis, ein Bombenstart in diese Weltmeisterschaft." Komplett machte das beste deutsche WM-Resultat über die olympische Distanz Senkrechtstarter Oliver Klemet: Der 21-Jährige buchte mit Bronze ebenfalls einen Platz im Paris-Flieger. "Das Einzige, was besser wäre, wäre eins und zwei", meinte der Frankfurter erstaunlich abgeklärt.

War tags zuvor Europameisterin Beck noch mit einem spektakulären Finish "um mein Leben geschwommen", stand Wellbrocks Sieg am Sonntag im 26 Grad warmen Meer vor Fukuoka eigentlich nie ernsthaft infrage. "Ich wollte vorne schwimmen und das Tempo bestimmen, um die Gruppe auszudünnen", erklärte der 25-Jährige aus Magdeburg seine Taktik: "Ich hatte keine Lust, dass wir mit acht Mann in den Endspurt gehen." So war er dem ungarischen Olympiazweiten Kristof Rasovszky und Klemet bereits davon geschwommen, als es Richtung Ziel ging. 18,7 Sekunden Vorsprung waren nicht ganz so deutlich wie bei seinem Triumph von Tokio 2021, aber eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke.

"Es ist Meckern auf hohem Niveau, aber letztes Jahr habe ich in die Röhre geguckt", sagte der inzwischen fünfmalige Weltmeister im Rückblick auf die WM in Budapest, als er auf seiner Paradestrecke "nur" Bronze geholt hatte. Jetzt sind die Kräfteverhältnisse wieder hergestellt: "Es ist für mich, fürs Team und für die Fans wichtig, dass sie mich wieder ganz oben sehen."

Beck hatte am Samstag in der allerersten WM-Entscheidung in Fukuoka gleich die Richtung vorgegeben. "Ich war diejenige, die es am meisten gewollt hat", sagte die 26-Jährige, die selbst nicht genau erklären konnte, wie sie an der letzten Boje an der Australierin Chelsea Gubecka und der Amerikanerin Katie Grimes vorbeigezogen war. Auf den Kamerabildern hatte sie sich zunächst nach rechts abgesetzt, bei der nächsten Totalen lag sie plötzlich zwei Längen vorne. "So habe ich es auch wahrgenommen", sagte die Würzburgerin lachend, die zur Hälfte noch fast 20 Sekunden zurückgelegen hatte: "Taktisch habe ich alles richtig gemacht."

Nach einem Ruhetag geht die Medaillenjagd weiter. Über fünf Kilometer gehören Beck am frühen Dienstagmorgen (1.00 Uhr MESZ) sowie Wellbrock und Klemet zwei Stunden später erneut zu den Favoriten. "Alles, was jetzt kommt, ist Bonus", sagte Beck stellvertretend.

Während in Deutschland Wellbrocks Magdeburger Trainingsgruppe, zu der seit einem Jahr auch Klemet gehört, auf den langen Strecken den Ton angibt, hat Beck in Italien den entscheidenden Leistungsschub gefunden - bei Superstar Gregorio Paltrinieri und dessen Team. "Das ist meine zweite Familie", sagte die gebürtige Augsburgerin. Und Wellbrock meinte anerkennend: "Der Wechsel hat ihr richtig gut getan, sie ist da sehr gut aufgehoben."

 

Triathlon

Gold mit dem Mixed-Team, Bronze im Sprint und das Golden Ticket für Olympia obendrauf: Laura Lindemann war bei den Triathlon-Weltmeisterschaften in Hamburg die überragende deutsche Athletin.
Laura Lindemann hatte schon kurz vor der letzten Kurve ein Lächeln auf den Lippen - sie wusste, dass der deutschen Mixed-Staffel das WM-Gold endgültig nicht mehr zu nehmen war. Pausenlos angetrieben von mehr als 100.000 Zuschauern rund um die Binnenalster, krönte die Potsdamerin ihr überragendes Abschluss-Wochenende bei der Triathlon-WM im Hamburg. "Es war megaschön, besser kann es nicht laufen", sagte Lindemann am ARD-Mikrofon, nachdem sie bereits am Samstag mit der Bronzemedaille im Sprint ein erstes Highlight gesetzt hatte. Als starke Schwimmerin bekannt, ging die 27-Jährige im Mixed mit neun Sekunden Vorsprung auf die Radstrecke. Vor dem abschließenden Laufen lagen bereits 14 Sekunden zwischen Lindemann und ihren schon da nahezu chancenlosen Verfolgerinnen. Zur Belohnung für den Heimsieg gab es nicht nur den WM-Titel, sondern auch das Golden Ticket für Olympia 2024. In Paris sind nunmehr jeweils zwei Startplätze für Männer und Frauen fix. "Wir haben Laura aber auch in eine sehr gute Position gebracht", sagte Simon Henseleit mit ein klein wenig Stolz in der Stimme. Dem 24 Jahre alten Nürnberger, als dritter deutscher Athlet auf die Strecke gegangen, war es gelungen, fast alle Konkurrenten abzuschütteln. Am Ende ging der zweite Platz an Neuseeland, die Schweiz landete auf Rang drei. Den Grundstein zur Platzierung des deutschen Quartetts hatte Tim Hellwig gelegt. Der 24-Jährige aus Neustadt an der Weinstraße hielt sich vom Start weg in der Spitzengruppe auf und übergab als Dritter an Annika Koch. Die Saarbrückerin, die am Samstag im Einzelrennen den vierten Platz belegt hatte, behauptete die gute Position des Gastgeber-Quartetts. Nach einem couragierten Lauf lag die 24-Jährige zwischenzeitlich sogar an der Spitze.

 

Volleyball

Die deutschen Volleyballerinnen haben beim Finalturnier der Nations League eine Überraschung verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen unterlag am Mittwoch (Ortszeit) in Arlington/Texas im Viertelfinale dem favorisierten Hauptrundengewinner Polen mit 1:3 (12:25, 25:21, 21:25, 24:26) und muss bereits nach einer Partie die Heimreise antreten.

"Natürlich sind wir enttäuscht", sagte Bundestrainer Vital Heynen: "Es war ein schrecklicher Start." Sein Team müsse noch lernen, ein solches K.o.-Spiel zu spielen. "Das ist ein Prozess. Wir haben riesige Schritte gemacht – das sieht man. Wir haben uns reingekämpft und sind zurückgekommen. Wir haben es Polen sehr schwierig gemacht, aber es genügt noch nicht ganz."

Für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DDV) war die Teilnahme am Final Eight im Lone Star State dennoch ein historischer Erfolg: Die Frauen-Nationalmannschaft hatte sich zuvor noch nie für die Endrunde der Nations League qualifiziert. Nach dem Abstecher in die USA richtet sich der Fokus nun auf die kommende Heim-EM (15. August bis 3. September). Diese trägt Deutschland gemeinsam mit Belgien, Italien und Estland aus.

 

Leichtathletik

Eine Flugshow der Hochspringer krönte am Sonntagabend das Diamond-League-Meeting in Chorzów (Polen). Die Hauptdarsteller hießen Mutaz Essa Barshim (Katar), Gianmarco Tamberi (Italien) – und Tobias Potye. Der Vize-Europameister aus München lieferte im Stadion Śląski den Wettkampf seines Lebens ab. Dabei hatte der Abend für ihn zunächst wenig vielversprechend begonnen. Nach Problemen mit seinem Anlauf benötigte der Deutsche Meister sowohl über 2,24 als auch über 2,27 Meter drei Versuche. Damit stellte er seine Saisonbestleistung ein. 

Das sollte jedoch erst der Anfang gewesen sein. Denn dann egalisierte Tobias Potye im zweiten Anlauf seinen Hausrekord (2,30 m). Anschließend schraubte sich der 28-Jährige, ebenfalls im zweiten Versuch, über 2,32 Meter, die WM-Norm für Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August). Und schließlich blieb die Latte auch bei 2,34 Meter liegen! Das letzte Mal, dass ein deutscher Hochspringer eine bessere Höhe meisterte, liegt fast fünf Jahre zurück: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) floppte 2018 bei seinem EM-Titel in Berlin über 2,35 Meter. 

Mit dieser Leistung katapultierte sich Tobias Potye nicht nur auf Rang sieben der ewigen deutschen Bestenliste, er hakte auch bereits die Norm für die Olympischen Spiele in Paris (Frankreich) 2024 ab. "Nach dem Aufwärmen wusste ich: Da geht was!", sagte der Münchner im Interview bei Sky Sport. "Und das war noch nicht alles!"
Tobias Potye war jedoch nicht der einzige Münchner, der im Stadion Śląski bereits die "Road to Paris" einschlug. Seine Vereinskollegin Katharina Trost erwischte ein pfeilschnelles 1.500-Meter-Rennen – und das, obwohl diese Disziplin in Chorzów gar nicht zum Diamond-League-Programm zählte. Vier Äthiopierinnen fackelten an der Spitze ein Feuerwerk ab. In 3:54,87 Minuten behauptete sich Hirut Meshesha mit sechs Hundertstelsekunden Vorsprung auf Birke Haylom, die beiden reihten sich damit auf Platz drei und vier der Weltjahresbestenliste ein. Die Deutsche Meisterin rannte in 4:02,32 Minuten auf Platz neun und verbesserte ihre Bestzeit um mehr als eine Sekunde. Noch wichtiger: Sie unterbot damit sowohl die WM-Norm für Budapest, die bei 4:03,50 Minuten liegt, als auch den Richtwert für die Olympischen Spiele in Paris (Frankreich) 2024. Dieser ist auf 4:02,50 Minuten festgesetzt.

Ausblick

Fußball

Die Weltmeisterschaft steht an und eine steht im Fokus: Lena Oberdorf gilt als unverzichtbar im DFB-Team. Kurz vor der Titelmission bereitete eine Blessur Sorgen - doch nun gibt es Grund zur Hoffnung. Lena Oberdorf machte simpelste Übungen und zog doch die Blicke der Trainingsbeobachter magisch auf sich. Laufen, passen, dribbeln - nach ihrer Blessur im rechten Oberschenkel präsentierte die Mittelfeld-Abräumerin auf dem Trainingsplatz in Wyong Fortschritte, die nach den ersten Tagen auf dem Ergometer-Rad Hoffnung schürten. Vielleicht ist die Unverzichtbare sogar gleich zum WM-Start der deutschen Fußballerinnen gegen Marokko am Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF) einsatzbereit.
Welche Bedeutung und welches Format diese 21-Jährige hat, das veranschaulichte gerade erst ESPN wieder. Das US-Sportportal kürte vor Turnierstart in Australien und Neuseeland die 25 weltbesten WM-Spielerinnen - und "Obi" landete im illustren Ranking auf Rang sieben, noch zwei Plätze vor DFB-Kapitänin und Tormaschine Alexandra Popp.
Dabei hat die beste junge Spielerin der EM eine Saison mit schwierigen Momenten hinter sich. Als sie im März mit dem VfL Wolfsburg ins Halbfinale der Champions League einzieht, spürt Oberdorf nach dem Spiel gegen Paris St. Germain "eine ganz große Leere", wie sie ganz offen im Rückblick reflektiert. 
Das Hamsterrad Profifußball fühlte sich erstmals nach Pflichterfüllung an, Blessuren erschwerten das Leben. Spaß? Fehlanzeige. Die überaus selbstkritische Senkrechtstarterin musste nach ihrem Höhenflug erst lernen, sich einzugestehen, dass der eigene Anspruch von "120 Prozent" nicht drin ist, wenn die 100-prozentige Fitness abhanden gekommen ist.
Was da half? Gespräche mit ihrer Freundin, die ganz ohne Bezug zum Fußball-Business eine "andere Perspektive" bot. Die Erkenntnis: "Es ist auch mal okay, Mensch zu sein in dem Moment." Und nach der Saison gönnte sich Oberdorf eine sonnige Pause zum Durchschnaufen - wie einige andere DFB-Kolleginnen auch - mit zehn Tagen Urlaub auf Mallorca.
Doch dann kam die WM-Generalprobe gegen Sambia (2:3). Die defensive Mittelfeldspielerin musste in Fürth zur Halbzeit ausgewechselt werden, der dick bandagierte Oberschenkel löste so kurz vor dem Abflug nach Australien bange Blicke aus. Als Anker vor der Abwehr ist Oberdorf mit ihren Tacklings, ihren Balleroberungen und Schlüsselpässen ein nicht zu ersetzender X-Faktor.
"Allein durch ihre Statur strahlt sie einfach was aus", schwärmt auch Stürmerin Lea Schüller, seit gemeinsamen Zeiten bei der SGS Essen eine enge Bezugsperson. Und die weiß auch, dass diese kompromisslos grätschende Sechserin abseits des Platzes "gar nicht so ist, wie man sie vom Spielfeld erwarten würde. Ein total liebevoller Mensch, manchmal wie so eine kleine Schwester."
Verantwortung scheut sie deshalb aber auch neben dem Platz nicht. Trotz ihres jungen Alters äußert sie sich inzwischen immer wieder mit klarer Haltung, selbst zu heiklen Themen. Die Gevelsbergerin ist die jüngste Spielerin im Mannschaftsrat um Anführerin Popp, "also jemand, der Entscheidungen treffen kann", wie Schüller betont: "Auf jeden Fall ein sehr wichtiger Charakter."
Findet auch die internationale Presse. Der Guardian betitelte sie vor ihrer zweiten WM-Teilnahme in einem Porträt jüngst nicht nur als "mögliche Weltmeisterin", sondern auch als "künftige deutsche Kapitänin".

 

Fechten

Mit der Weltmeisterschaft in Mailand (ITA) findet ab dem 22. Juli der nächste internationale Höhepunkt statt. Folgende Athletinnen und Athleten werden für Deutschland starten:
Damendegen: Laura Katalin Wetzker, Lara Goldmann, Ricarda Multerer, Alexandra Ehler (alle TSV Bayer 04 Leverkusen)
Damenflorett: Anne Sauer (DFC Düsseldorf), Leonie Ebert, Leandra Behr, Aliya Dhuique-Hein (alle FC Tauberbischofsheim)
Damensäbel: Larissa Eifler, Felice Herbon (beide TSV Bayer Dormagen), Julika Funke, Elisabeth Gette (beide FC Würth Künzelsau)
Herrendegen: Richard Schmidt, Samuel Unterhauser (beide FC Tauberbischofsheim), Marco Brinkmann (TSV Bayer 04 Leverkusen), Nikolaus Bodoczi (FC Offenbach)
Herrenflorett: Alexander Kahl (TG Hanau), Luis Klein, Paul-Luca Faul (beide FC Tauberbischofsheim), Laurenz Rieger (TSG Weinheim)
Herrensäbel: Matyas Szabo, Raoul Bonah, Lorenz Kempf (alle TSV Bayer Dormagen), Frederic Kindler (TSG Eislingen)

 

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(Text: sid, Deutsche Leichtathletik-Verband, Deutscher Fechter-Bund - Fotos: picture alliance, Volleyballworld, Team Deutschland)