Tokio 2020

Ovtcharov und Co. verlieren Traumfinale gegen China

Die Sensation bleibt aus: Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska müssen sich der Tischtennis-Großmacht China im Finale 0:3 geschlagen geben.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 06. August 2021

Dimitrij Ovtcharov nahm den traurigen Timo Boll kurz in den Arm, wenig späte scherzte das Top-Duo aber schon wieder mit Patrick Franziska: Nach der verpassten Sensation gegen die Tischtennis-Großmacht China herrschte im deutschen Team nur kurz Enttäuschung, ehe die Freude über Silber überwog. Beim klaren 0:3 im olympischen Traumfinale erwiesen sich die Seriensieger aus dem Reich der Mitte wie befürchtet als eine Nummer zu groß.

„Unser Team hat den chinesischen Drachen gekitzelt, mutig gegen ihn gekämpft, konnte ihn letztlich aber leider nicht zähmen", sagte DTTB-Präsident Michael Geiger. Darüber hinaus lobte er die gesamte deutsche Mannschaft: "Zwei Medaillengewinne sind ein hervorragendes Ergebnis und lassen uns zusammen mit den nur knapp verpassten Medaillen im Mixed und Damen-Team positiv in die Zukunft blicken." 

Von der "größten Herausforderung, die es gibt - vielleicht sogar im gesamten Sport" hatte Ovtcharov vor dem Mannschaftsfinale und den Duellen gegen die Nummer eins, zwei und drei der Weltrangliste gesprochen und den Chinesen einen harten Kampf angekündigt. Den lieferte vor allem er selbst auch ab, sein Team musste sich nach 1:55 Stunden aber geschlagen geben. Im 26. Pflichtspiel gegen China kassierte Deutschland seine 26. Niederlage. 

Am Ende durften Ovtcharov und Co. dennoch zufrieden sein. Mit Silber stellte das DTTB-Trio sein bestes Ergebnis aus dem Jahr 2008 ein, als das Finale ebenfalls gegen China verloren gegangen war. Seit der Premiere des Teamwettbewerbs 2008 in Peking haben die "Drachen" alle 17 Spiele gewonnen - davon 15 mit 3:0 und zwei mit 3:1.

Im Tokyo Metropolitan Gymnasium erhielten Boll und Franziska (Düsseldorf/Saarbrücken) im Doppel gegen Ma Long/Xu Xin zunächst eine kleine Lehrstunde und verloren alle drei Sätze, ohne in Führung gelegen zu haben. Dafür spielte Ovtcharov (Hameln/Orenburg) im Einzel gegen Fan Zhendong teilweise groß auf, lag gegen die Nummer eins der Weltrangliste schon mit 2:1 Sätzen vorne, ehe der Faden riss.

Boll stand somit gegen den alten und neuen Einzel-Olympiasieger Ma Long schon gehörig unter Druck. Der Europameister kam gegen den Weltranglistendritten erst nach zwei verlorenen Sätzen in Schwung, den dritten Durchgang gewann er nach drei abgewehrten Matchbällen. Im vierten Satz erwies sich der "Diktator" aus China dann als zu stark.

Während Ma Long als erster Spieler der Geschichte sein fünftes Gold holte, sorgte Ovtcharov mit seiner sechsten Olympia-Medaille für einen Rekord. In Tokio hatte "Dima" wie schon in London Einzel-Bronze gewonnen, hinzu kommen Silber (2008, 2020) und Bronze (2012, 2016) mit der Mannschaft.

 

Quelle: DOSB/SID