Die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft hat bei den Europameisterschaften im niederländischen Weert die Silbermedaille gewonnen. Nina Eim (Itzehoe), Jonas Breinlinger (Saarbrücken), Caroline Pohle (Leipzig) und Justus Nieschlag (Lehrte) mussten sich im Mixed Relay nur den Franzosen geschlagen geben, die nach 1:11:40 Stunden den Titel gewannen und dabei zwei Sekunden Vorsprung auf das deutsche Team hatten. Rang drei ging an Gastgeber Niederlande (1:11:54).
Das deutsche Team hatte gleich doppelten Grund zur Freude. Denn neben der Silbermedaille gab es zudem wichtige Punkte im Mixed-Relay-Ranking, das ausschlaggebend für die Vergabe der Startplätze bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio ist. „Wir haben die beste niederländische Staffel hinter uns gelassen und auch die Schweizer, was wichtig ist fürs Ranking ist. Das war ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir haben noch viel zu tun", sagte der Bundestrainer und frühere Ironman-Weltmeister Faris Al-Sultan.
Nina Eim übergab in Schlagdistanz zu der Spitze, was anschließend auch Breinlinger gelang. Pohle hielt gegen Weltklasseathleten wie Rachel Klamer (Niederlande) lange Zeit gut mit und konnte den Rückstand in Grenzen halten, sodass Nieschlag die Spitzengruppe schnell wieder eingeholt hatte. Mit einem guten zweiten Wechsel lag er auf der Laufstrecke sogar in Führung, bevor ihn der Weltklasseathlet Léo Bergere auf den letzten Metern noch abfangen konnte und Frankreich den Titel sicherte. „Es lief alles nach Plan. Ich konnte mit einem schnellen Wechsel auf das Rad die Lücke nach vorn schließen. In der Gruppe wurde dann etwas taktiert, bevor es zum Laufen ging. Ich habe alles gegeben, was im Tank drin war“, sagte Nieschlag.
Maximilian Schwetz (Bous) hat es über die olympische Distanz mit einer guten Leistung in die Top 10 geschafft. Beim erwarteten Sieg des zweimaligen britischen Olympiasiegers Alistair Brownlee belegte der 28-Jährige mit gut 90 Sekunden Rückstand den neunten Platz. Beim abschließenden 10-Kilometer-Lauf konnte er Brownlees Tempo nicht mitgehen. Jonas Breinlinger (27./Saarbrücken) und Lasse Lührs (44./Alicante) hatten mit der Entscheidung nichts zu tun.
Nina Eim (Itzehoe) hat über die olympische Distanz in Weert den neunten Platz belegt. Die 20-Jährige lag im Ziel nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen 2:45 Minuten hinter Siegerin Beth Potter aus Großbritannien. Eim benötigte für die Strecke insgesamt 1:48:30 Stunden. "Schwimmen und Radfahren waren sehr gut. Beim Rennen bin ich ein bisschen zu mutig losgelaufen. Mit dem Platz bin ich trotzdem sehr zufrieden", sagte Eim. Mit Anabel Knoll (Ingolstadt/32.) und Anja Knapp (Dettingen/34.) waren zwei weitere Athletinnen der Deutschen Triathlon Union am Start. Caroline Pohle (Leipzig) verzichtete aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig auf ihren Einsatz.
Autor: DTU/DOSB/SID