Der Saisonhöhepunkt steht an: Am Donnerstag (17. August) startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Düsseldorf in die Europameisterschaft. Bundestrainer Vital Heynen hat nun seinen 14er-Kader für die EuroVolley 2023 nominiert.
Fokus auf Olmypia
„Die Vorfreude, dass es jetzt endlich losgeht, ist riesig“, sagt Kapitänin Lena Stigrot. Nachdem das Team wochenlang für die Volleyball Nations Leauge (VNL) auf der ganzen Welt unterwegs war, hatte Vital Heynen seinem Team zunächst zwei Wochen freigegeben, um sich von den Strapazen zu erholen und neue Energie für die Heim-EM zu sammeln. Am 1. August startete dann die kurze, aber intensive Vorbereitung in Kienbaum. „Die Mädels waren alle super motiviert und haben jede Chance genutzt zu trainieren und an Sachen zu arbeiten“, berichtet Lena Stigrot. Als es der Trainer beispielsweise seinen Spielerinnen freistellte, ob sie nach einer Krafteinheit am Morgen noch Balltraining machen, waren alle sofort dabei. Die Außenangreiferin zeigt sich „sehr glücklich mit der Einstellung und der Arbeitsmoral“ ihres Teams.
In den letzten Tagen bereiteten sich die Schmetterlinge gemeinsam mit den Französinnen auf die EM vor und feierten in zwei inoffiziellen Testspielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zwei Siege. „Das war eine gute Generalprobe und hat uns wieder ans Spielen ran geführt“, ist Lena Stigrot mit der Vorbereitung zufrieden und ergänzt: „Jetzt gilt es, das aufs Spielfeld zu bringen und mit der Freude, die wir schon in der VNL hatten, zu spielen.“
Auch Bundestrainer Vital Heynen ist mit der Entwicklung seines Teams zufrieden: „Alle übernehmen Verantwortung, das ist unglaublich wichtig.“ Bei seinem Kader vertraut Vital Heynen größtenteils auf die Spielerinnen, die die „VNL so gut gespielt haben“. Mit Laura Emonts ist zudem eine erfahrene Außenangreiferin zurück im Team. Die 32-Jährige hatte die VNL wegen einer Knieverletzung verpasst. Auch Diagonalangreiferin Rica Maase steht erneut im Kader. „Wir sind eine gut eingeschworene Truppe“, sagt Kapitänin Lena Stigrot über ihre Mannschaft.
Zum Auftakt treffen die DVV-Frauen am Donnerstag (17. August, 20 Uhr) im CASTELLO Düsseldorf auf Griechenland. „Die müssen wir schlagen“, fordert Vital Heynen, der aber auch weiß, dass sein Team zu Beginn der EM noch nicht die besten Leistungen zeigen wird. „Wir sind niemals fertig für die EM, das ist unmöglich“, sagt der Belgier. Aber es sei sowieso besser, nicht direkt überragend anzufangen, sondern die ersten Spiele zum Reinkommen zu nutzen und dann „im Laufe des Turniers besser und besser zu werden“. Wie weit es für das deutsche Team gehen wird, werde sich zeigen.
„Nach dem Viertelfinale wird es sehr schwer“, sagt Vital Heynen. Denn mit dem VNL-Gewinner Türkei, Weltmeister Serbien und dem VNL-Dritten Polen sind gleich drei der besten vier europäischen Mannschaften auf der Turnierseite der Deutschen. Daher ist das übergeordnete Ziel, die Olympischen Spiele in Paris, für den Trainer auch bei der EM wichtiger als eine konkrete Platzierung. „Jedes Spiel gibt Punkte für die Weltrangliste, über die wir eine gute Chance auf einen Olympiaplatz haben“, sagt Vital Heynen. Daher sei es „unglaublich wichtig für uns, gegen Mannschaften, die in der Rangliste schlechter sind als wir, zu gewinnen“. Aber natürlich hofft auch der 54-Jährige auf eine Überraschung: „Du weißt nie, was im Sport passiert.“
(Text: Deutscher Volleyball-Verband)