Wintersport Wochenende

Wintersport Update

Das vergangene Wochenende bot wieder Wintersport ohne Ende. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.

11 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 16. Dezember 2024

Biahtlon

Franziska Preuß trudelte nach ihrer Gala ganz gemütlich mit der deutschen Fahne ins Ziel, dann fielen ihr die völlig euphorisierten Teamkolleginnen wild um den Hals: Die deutschen Biathletinnen haben nach 1429 Tagen ihren Staffelfluch gebannt und damit die Traumtage von Hochfilzen gekrönt. Die überragende Schlussläuferin Preuß führte im zarten Flockenwirbel das Quartett um Vanessa Voigt, Julia Tannheimer sowie Selina Grotian mit mehr als einer Minute Vorsprung zum beeindruckenden Erfolg, wenig später enttäuschten die Männer erneut mit Platz fünf.

"Es war für uns alle vier ein richtig cooler Tag", sagte Preuß mit breitem Grinsen im ZDF: "Das wird keine von uns vergessen, gerade die Youngster nicht. Dieser Tag brennt sich ein." Das jüngere Trio vor ihr habe "einen super Job gemacht, dann wollte ich es natürlich nicht verkacken". Und das tat sie an ihrem besten Karrierewochenende auch nicht. Im Verfolger am Samstag hatte Preuß nach ihrem Sprint-Erfolg mit Rang drei das Gelbe Trikot verteidigt.

Auch Voigt glänzte in jenem Rennen als Zweite. Diesen Schwung nahm das gesamte Team mit in die Staffel. Zuletzt gewann Deutschland am 16. Januar 2021 in Oberhof - ebenfalls mit Schlussläuferin Preuß. "An den letzten Sieg kann ich mich noch erinnern, der war zu Coronazeiten", sagte Preuß. Nun vor der ohrenbetäubenden Kulisse von 10.000 Zuschauern mit einem Übergewicht an deutschen Fans zu gewinnen, sei natürlich nochmal ein Stück weit "cooler".

Startläuferin Voigt leistete sich stehend einen Nachlader, übergab als Vierte mit der ersten Verfolgergruppe. Die erst 19-Jahre alte Tannheimer schloss dank bärenstarker Laufzeit zu den führenden Französinnen auf. "Es war eins meiner besten Rennen bis jetzt", frohlockte Tannheimer. Grotian ließ mit zwei Nachladern ein kleines Loch reißen, die fehlerfreie Gesamtweltcupführende Preuß drehte den Zweikampf aber nochmal eindrucksvoll um.

"Es war eine komplette Mannschaftsleistung", schwärmte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling: "Jede der vier hat für sich eine tolle Leistung gezeigt." Lediglich vier Nachlader leistete sich Deutschland insgesamt, überzeugte dazu auf der Strecke. Die französische Schlussläuferin Lou Jeanmonnot hatte beim letzten Schießen Nerven gezeigt und sich drei Nachlader sowie eine Strafrunde geleistet, dadurch zog Preuß uneinholbar davon. "Es ist etwas Besonderes", sagte Grotian.

Schon am Samstag hatte die so oft von gesundheitlichen Rückschlägen ausgebremste Preuß im Gelben Trikot gemeinsam mit Voigt um die Wette gestrahlt. Nach drei Strafrunden fehlten letztlich auf die ohne Fehlschuss siegreiche Jeanmonnot 35,3 Sekunden, auch die am Schießstand makellose Voigt kam nach zehn Kilometern 1,5 Sekunden vor ihr ins Ziel. Preuß behauptete damit im Gesamtweltcup 29 Punkte Vorsprung auf Jeanmonnot.

Ein gutes Stück von der Weltspitze entfernt sind dagegen weiter die Männer - auch in der Staffel klappte es nicht mit dem Podium. Justus Strelow, Simon Kaiser, Danilo Riethmüller und Philipp Nawrath kamen lediglich auf Rang fünf, nach 13 Nachladern und einer Strafrunde von Riethmüller fehlten beim Sieg der Franzosen 28,6 Sekunden aufs Podest. In den Einzelrennen waren zwei achte Plätze von Nawrath die besten Ergebnisse.

Neue Chancen gibt es dann ab kommendem Donnerstag beim letzten Weltcup des Jahres in Annecy-Le Grand Bornand. In Frankreich stehen bis Sonntag Sprints, Verfolgungen und Massenstarts auf dem Programm.

Skispringen Männer

Skispringer Pius Paschke ist beim Weltcup in Titisee-Neustadt zu einem grandiosen Doppelsieg geflogen und hat sich zwei Wochen vor dem Beginn der Vierschanzentournee in absoluter Topform gezeigt. 24 Stunden nach seinem Triumph im ersten Einzelwettbewerb setzte sich der 34-Jährige auch am Sonntag im Schwarzwald durch und feierte seinen bereits fünften Saisonsieg - diesmal nach einem Krimi.

Für die deutschen Skispringer war es ein perfektes erstes Heimspiel der Saison mit drei Siegen an drei Tagen. Bereits zum Auftakt am Freitag hatte Paschke im "Super Team"-Wettbewerb mit Andreas Wellinger gewonnen.

Nach zwei erneut tadellosen Sprüngen von der Hochfirstschanze auf 141,5 und 142,0 m (290,4) lag der Oberbayer aus Kiefersfelden hauchdünn vor dem Österreicher Michael Hayböck (290,0) und Kristoffer Sundal Eriksen aus Norwegen (284,7). Hayböck hatte nach dem ersten Durchgang noch vor der deutschen Nummer eins geführt.

Paschke baute auch die Führung im Gesamtweltcup aus. Bei den zwei Springen der Generalprobe in Engelberg am kommenden Wochenende kann Paschke das Gelbe Trikot nicht verlieren und wird es damit auch beim Tournee-Auftakt am 29. Dezember in Oberstdorf tragen.

Fünf Siege vor dem Beginn der Vierschanzentournee waren zuvor noch keinem deutschen Skispringer gelungen, Martin Schmitt gewann 1998 viermal. Erfolgreicher waren in der Weltcup-Ära überhaupt erst zwei Springer: Janne Ahonen (Finnland) siegte 2004 siebenmal vor Tourneestart, Thomas Morgenstern (Österreich) 2007 sechsmal. Ahonen gewann damals bei der Tournee, Morgenstern nicht - auch da siegte Ahonen.

Die weiteren Deutschen fielen am Sonntag ein Stück ab. Zweitbester DSV-Adler bei zum Teil schwierigen Bedingungen war der deutlich verbesserte Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler als 13., Olympiasieger Andreas Wellinger, am Samstag Vierter, landete auf Platz 14. Karl Geiger belegte den 17. Rang.

Skispringen Frauen

Die siebenmalige Skisprung-Weltmeisterin Katharina Schmid hat auch das zweite Weltcup-Springen im chinesischen Zhangjiakou gewonnen und die Führung im Gesamtweltcup ausgebaut. Auf der kleinen Olympiaschanze von 2022 setzte sich die Oberstdorferin deutlich vor der Slowenin Ema Klinec und Lisa Eder aus Österreich durch. Es war Schmids dritter Saisonerfolg und ihr 18. Weltcupsieg.

"Die Sprünge waren nicht mehr so locker und leicht wie am Anfang, aber ich bin megahappy, dass ich das Ding heute nochmal gewinnen konnte. Die zehn Tage in China waren sehr erfolgreich für mich, haben aber auch Kraft gekostet", sagte Schmid.

Die 28-Jährige unterstrich mit Sprüngen auf 98 und 98,5 m ihre Konstanz auf höchstem Niveau und siegte mit 12,2 Punkten vor Klinec. Selina Freitag (Aue) meldete sich mit Rang sechs zurück, am Samstag noch war die Dritte des Gesamtweltcups enttäuscht über den 17. Platz. Juliane Seyfarth (Ruhla) kam auf Rang 16, Alvine Holz (Bad Freienwalde) feierte als 21. ihr bestes Weltcup-Resultat.

Schmid hatte in der Vorwoche schon beide Springen des Intercontinental Cups auf der Schanze in Zhangjiakou gewonnen. Im Gegensatz zu den anderen Topnationen war das deutsche Team schon frühzeitig in Bestbesetzung angereist und hatte die beiden Wettkämpfe als Test genutzt.

Es waren die ersten internationalen Springen überhaupt auf der futuristischen und geschätzt rund 100 Millionen Dollar teuren Anlage nach den Winterspielen von Peking. Männer-Weltcups sind in Zhangjiakou nicht geplant.

Rodeln

Desaster beim Heim-Weltcup: Die deutschen Rennrodler um Weltmeister Max Langenhan haben das Podest im eigenen "Wohnzimmer" beim erneuten Vierfacherfolg der Rivalen aus Österreich verpasst. Als Siebtplatzierter verlor der 25-Jährige auch die Führung im Gesamtweltcup an Nico Gleirscher, der in Oberhof hinter Jonas Müller Zweiter wurde.

"Ich fahre zweimal bodenlos schlecht, da braucht man sich nur verstecken", sagte Langenhan im ZDF zu seiner Leistung. Bester Deutscher war Routinier Felix Loch (Berchtesgaden) auf Rang fünf. Timon Grancagnolo (Chemnitz) als Achter und David Nössler (Schmalkalden) auf Rang zehn sorgten dennoch für ein gutes Gesamtergebnis.

"Wir haben nicht unser volles Leistungspotenzial abgerufen", sagte Bundestrainer Patric Leitner: "Mit den Platzierungen können wir generell nicht unzufrieden sein, aber es fehlen die Top-Platzierungen."

Die Österreicher hatten bereits am vergangenen Wochenende in Innsbruck die ersten vier Plätze belegt. "Sie fahren einfach gut und wir machen zu viele Fehler", sagte Langenhan zur derzeitigen Dominanz: "Wir können die Zeiten auch fahren, aber wir dürfen uns dann keine Fehler erlauben."

Nach drei von neun Saisonrennen liegt Langenhan mit 201 Punkten nun hinter Nico Gleirscher (231), Müller (227) und Wolfgang Kindl (205) auf Rang vier der Gesamtwertung.

In der anschließenden Team-Staffel, die nach dem schneebedingten Ausfall in Innsbruck die erste der Saison war, musste das deutsche Rennrodel-Team dem Nachbarn erneut den Vortritt lassen. Julia Taubitz (Oberwiesenthal), die am Samstag im Einzel Dritte geworden war, Felix Loch sowie die Doppelsitzer Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (Zella-Mehlis) und Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) erreichten mit einem Rückstand von 0,416 Sekunden den zweiten Platz. Italien (+1,374) komplettierte das Podium.

Orlamünder/Gubitz hatten sich am Samstag im Doppelsitzer der Männer etwas überraschend vor den Routiniers Tobias Wendl/Tobias Arlt durchgesetzt, ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert und sich damit den Startplatz in der Staffel gesichert. Bei den Frauen hatten Degenhardt/Rosenthal durch den zweiten Platz ihre Führung im Gesamtweltcup verteidigt.

Skilanglauf

Olympiasiegerin Victoria Carl ist beim Skilanglauf-Weltcup in Davos trotz einer mutigen Vorstellung an ihrer erster Podestplatzierung des WM-Winters vorbei gerannt. Über 20 km im klassischen Stil kam die 29-Jährige aus Zella-Mehlis am Sonntag auf den fünften Platz. Nach gut der Hälfte der Distanz hatte Carl noch auf Platz drei gelegen, dann aber auf 1600 m Höhe nichts mehr zuzusetzen gehabt.

"Es war sehr schön hier, aber auch ein richtig hartes Rennen", sagte Carl nach dem letzten Rennen vor der am 28. Dezember beginnenden Tour de Ski: "Mit Platz fünf bin ich super happy. Ich bin lange ums Podest mitgelaufen, das pusht schon."

Im Ziel lag Carl, die zuletzt im März in Lahti ebenfalls im Klassik-Zwanziger als Zweite auf dem Podest gestanden hatte, 59,3 Sekunden hinter Siegerin Astrid Öyre Lind aus Norwegen. Platz zwei ging an die Finnin Kerttu Niskanen (+10,1) vor der viermaligen Olympiasiegerin Therese Johaug (+13,5).

Johaug, die mit 36 Jahren ihr Comeback gefeiert hat, hatte zuletzt zwei Rennen gewonnen und lag auch diesmal lange auf Siegkurs. Auf den letzten drei Kilometern ging aber auch der Norwegerin die Kraft aus.

Katharina Hennig (Oberwiesenthal), die mit Carl 2022 in Peking Olympia-Gold im Teamsprint geholt hatte, kam auf Rang neun (+2:23,9 Minuten). Dahinter liefen in Pia Fink (Bremelau/12.), Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg/14.) und Helen Hoffmann (Oberhof/15.) drei weitere DSV-Starterinnen in die Top 15.

Bei den Männern kam Friedrich Moch (Isny) auf Platz 15. Sein Rückstand auf Sieger Martin Löwström Nyenget aus Norwegen betrug 2:09,2 Minuten.

Ski Alpin

Linus Straßer setzte noch einen Bremsschwung in die Face de Bellevarde, dabei winkte er enttäuscht ab: Wieder nichts! Etwas mehr als zehn Sekunden hatte seine Fahrt im Finale des Slaloms von Val d'Isere nur gedauert, dann war die Aussicht auf eine Top-Platzierung schon dahin. Ausfall, zum zweiten Mal in Serie keine Weltcup-Punkte - der Münchner ist weiter weit von der hervorragenden Form des vergangenen Winters entfernt.

"Eigentlich passt dieser Hang wunderbar für mich, aber so richtig warm werde ich mit ihm nicht", hatte Straßer schon nach dem ersten Lauf gesagt. Da lag er aber immerhin noch auf dem siebten Rang, begleitet von der Hoffnung: "Da ist noch einiges drin." Tatsächlich steckte Straßer im Finale vom Start weg in Schwierigkeiten und war schnell draußen. In den bisherigen drei Slaloms punktete er damit nur als Siebter in Levi, in Gurgl hatte er das Finale verpasst.

Auf der anspruchsvollen Piste in Hochsavoyen feierten andere, die sich bislang schwerer als sonst getan hatten. Am Samstag zunächst Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt aus der Schweiz, der nach drei Ausfällen nacheinander in seiner Paradedisziplin zu seinem ersten Saisonsieg im Riesenslalom fuhr. Im Slalom stand Henrik Kristoffersen aus Norwegen zum ersten Mal in diesem Winter auf Rang eins - zum insgesamt 30. Mal in seiner Karriere.

Das beste deutsche Resultat des Wochenendes gelang Alexander Schmid, der im Riesenslalom mental und körperlich angeschlagen Rang 15 belegte. Die Reise zurück aus Beaver Creek in den USA, wo er Zwölfter geworden war, habe ihn "geschlaucht", bekannte der Allgäuer: "Ich war körperlich am Limit." Zudem, berichtete Schmid mit traurigem Blick, habe er "in dieser Woche eine gute Freundin verloren, die immer eine wertvolle Stütze für mich war".

Für Schmids Mitstreiter im Finale des Riesenslaloms lief es nicht wie gewünscht - aber dennoch so gut wie nie und mit Aussicht auf mehr. Fabian Gratz wurde 19., damit egalisierte er sein bestes Resultat im Weltcup, erzielt eine Woche zuvor in Beaver Creek. Jonas Stockinger schob sich vom 29. Platz nach dem ersten Lauf auf Rang 20 im Endklassement und damit zu seinem besten Weltcup-Resultat - was ihm nicht genug war. "Ich hätte mir mehr erhofft", sagte Stockinger, "aber mein Plan, in jedem Rennen zu punkten, geht bislang auf."

Ein Satz, den auch Straßer gerne sagen würde.

Skeleton

Dämpfer für den Dominator: Skeleton-Olympiasieger Christopher Grotheer hat seine Führung in der Weltcup-Gesamtwertung verletzungsbedingt abgegeben. Der 32-Jährige musste seinen Start im lettischen Sigulda aufgrund eines kleinen Muskelfaserrisses in den Adduktoren absagen und verlor einiges an Boden. Bei den Frauen verpasste Olympiasiegerin Hannah Neise zwar das Podest, behauptete mit Rang vier aber den ersten Platz im Weltcup-Gesamtklassement.

Alle vier Rennen hatte Grotheer (Oberhof) zuvor gewonnen, doch nun machte ihm die am Dienstag im Sprinttraining erlittene Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Er habe auf den Start verzichtet, "um die restliche Saison und die weiteren Saisonziele nicht zu gefährden", schrieb der 32-Jährige bei Instagram.

Der Brite Marcus Wyatt nutzte die freie Bahn zum Sieg und setzte sich damit an die Spitze des Weltcup-Klassements. Auch dessen Landsmann Matt Weston schob sich mit Platz zwei an Grotheer vorbei.

Bundestrainer Christian Baude hatte "eine ganz schwere Woche" prognostiziert - und er sollte Recht behalten. Felix Keisinger (Königssee) bestätigte als Sechster die eigene Einschätzung, dass ihm der Eiskanal in Sigulda liegt, nur bedingt. Der Olympia-Zweite Axel Jungk (Oberbärenburg) und Lukas Nydegger (Berchtesgaden) landeten auf den Plätzen zehn und 13.

Neise (Winterberg) rutschte beim ersten Saisonsieg der letztjährigen Gesamtweltcup-Siegerin Kimberley Bos aus den Niederlanden im zweiten Durchgang noch aus den Podestplätzen. "Die Läufe waren sehr inkonstant", sagte die 24-Jährige, die diesen Umstand auch auf fehlende Trainingsfahrten im Herbst zurückführte: "Aber nach der Vorsaison hier ist es voll okay, ich bin mega zufrieden heute." Im Februar war Neise beim Saisonabschluss in Lettland nur Siebte geworden.

Platz zwei ging diesmal an Janine Flock aus Österreich, die damit den Rückstand auf Neise in der Weltcup-Gesamtwertung als erste Verfolgerin auf 44 Punkte verkürzte. Kim Meylemans, Siegerin in Altenberg in der Vorwoche, wurde Dritte. Behaupten muss sich Neise nun erst wieder im neuen Jahr bei ihrem Heim-Weltcup in Winterberg am 3. Januar.

Die frühere Weltmeisterin Susanne Kreher (Oberbärenburg) fuhr in Sigulda dank einer Steigerung im zweiten Durchgang noch auf Rang sechs. Jacqueline Pfeifer (Olsberg) wurde Elfte, Corinna Leipold (Königssee) landete auf Rang 13.

Bob

Der fünfmalige Bob-Weltmeister Johannes Lochner hat das zweite Zweierrennen von Sigulda gewonnen und im deutschen Duell mit Francesco Friedrich zurückgeschlagen. Nach zwei nahezu fehlerfreien Läufen gewann der Stuttgarter Lochner mit seinem Anschieber Jörn Wenzel (Oberbärenburg) mit 0,21 Sekunden Vorsprung auf den Briten Brad Hall. Für Friedrich (Oberbärenburg/+0,30) und Alexander Schüller (Halle) reichte es nur zu Rang drei.

"Endlich wieder gewonnen, wir können es also doch noch", freute sich Lochner: "Ich bin vor allem happy mit den Fahrten. Jetzt wird es Zeit, heim zu kommen, Papa zu sein und die Beine auszuruhen." Friedrich hingegen haderte mit seiner Leistung. "Im ersten Lauf hat so einiges nicht gestimmt, das hat sich im zweiten unten fortgesetzt", sagte der 34-Jährige: "Wir sind auf Kurs, die anderen waren heute einfach besser."

Schon nach dem ersten Lauf lag Lochner, der sowohl am Samstag in Lettland als auch im ersten Saisonrennen in Altenberg hinter Friedrich Zweiter geworden war, vorne. Im zweiten Durchgang zauberte der 34-Jährige die mit Abstand beste Zeit des Tages in die Eisrinne und jubelte im Ziel über den ersten Saisonsieg. Friedrich hingegen war erstmals in diesem Winter geschlagen.

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Adam Ammour. Der Shootingstar der vergangenen Saison, der im Februar in Sigulda mit seinem Bruder Issam noch überraschend Europameister geworden war, wollte es am Sonntag nach seinen zwei Stürzen tags zuvor eigentlich "besser machen". Doch erneut kippte sein Gefährt im ersten Lauf um und rutschte ins Ziel.

Nachdem sowohl Ammour als auch Anschieber Benedikt Hertel (Oberhof) aus eigener Kraft aus dem Schlitten stiegen, ging der 23-Jährige anders als am Vortag nicht erneut an den Start. "Wir haben gesprochen und ihn für den zweiten Durchgang rausgenommen", sagte Bundestrainer Rene Spies: "Ich denke, das war wichtig, weil er einfach kein Konzept für die Passage hatte."

Weil die Bahn in Sigulda für den Viererbob nicht ausgelegt ist, wurden an diesem Wochenende zwei Rennen im Zweier absolviert. Nach zahlreichen Stürzen am Vortag wurde der Eiskanal aus Sicherheitsgründen nicht mit Wasser gespritzt, um die Geschwindigkeiten der Schlitten ein wenig zu drosseln.