In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.
Tennis
Alexander Zverev gewinnt im Endspiel gegen Philipp Kohlschreiber erneut das ATP-Turnier in München. Der Sieg ist trotz tapferer Gegenwehr des Rekordsiegers eindeutig. Im deutschen Traumfinale der BMW Open jedenfalls lief alles glatt für den Dritten der Weltrangliste: Beim 6:3, 6:3 gegen Davis-Cup-Kollege Philipp Kohlschreiber passte beim souveränen Zverev nahezu jeder Schlag. "Man muss neidlos anerkennen, dass er heute der bessere Spieler war, er ist ein toller Champion", sagte der dreimalige Turniersieger Kohlschreiber.
Der Augsburger wehrte sich tapfer, blieb aber am Ende chancenlos. Und musste mitansehen, wie der 21 Jahre alte Favorit zusätzlich zur Lederhose und dem Preisgeld in Höhe von 89.439 Euro von Top-Model Lena Gercke auch den Schlüssel für einen Sportwagen im Wert von 155.000 Euro erhielt. Zverev setzte sich hocherfreut in die Hybrid-Flunder und drehte gleich mal eine Ehrenrunde auf dem Centre Court.
Tischtennis
Die deutschen Tischtennisprofis haben bei der Team-WM in Schweden Silber gewonnen. Im Finale war Rekordchampion China einmal mehr zu stark. Timo Boll, Patrick Franziska und Ruwen Filus unterlagen 0:3. Für die Chinesen war es der 21. Titel und der neunte nacheinander bei Weltmeisterschaften.
Petrissa Solja hat bei der Mannschafts-WM das "Familienduell" gegen ihre Schwester verloren und ist mit den deutschen Tischtennisspielerinnen im Achtelfinale gescheitert. Das Damen-Team von Bundestrainerin Jie Schöpp unterlag in Halmstad Österreich in der ersten K.o.-Runde 2:3. Soljas drei Jahre ältere Schwester Amelie hatte 2011 die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen, weil sie in Deutschland keine Perspektive mehr sah.
Ringen
Ringer Martin Obst hat den ersten deutschen EM-Titel im Freistil seit 20 Jahren verpasst. Der 31 Jahre alte Luckenwalder verlor das Finale der Klasse bis 79 kg am Samstagabend gegen den letztjährigen EM-Dritten Achmed Gadschimagomedow (Russland) 3:6 nach Wertungspunkten.
Nach Bronze durch den Olympiadritten Denis Kudla (Schifferstadt) am Dienstag in der 87-kg-Kategorie zählt der Deutsche Ringer-Bund (DRB) damit seine zweite Medaille und das erste Silber seit 2007 durch Marcel Ewald.
Leichtathletik
Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat den ersten großen Schlagabtausch mit Weltmeister Johannes Vetter für sich entschieden. Beim Diamond-League-Auftakt in Doha/Katar siegte Röhler in einem packenden Wettkampf mit 91,78 m knapp vor Vetter, der den Speer auf 91,56 m schleuderte. Als Dritter zeigte auch Andreas Hofmann mit 90,08 m eine ganz starke Leistung.
Die deutschen Speerwerfer schrieben damit gleich doppelt Geschichte. Nie zuvor waren in einem Wettkampf mit dem aktuellen Speermodell zwei Werfer über 91,50 m geblieben, zudem übertrafen zum ersten Mal drei Athleten die 90-Meter-Marke.
Eishockey
Zehn Wochen nach der Olympia-Sensation hat die deutschen Eishockey-Überflieger das Glück verlassen. Das neuformierte Team um den NHL-Star Leon Draisaitl verlor bei der WM in Dänemark auch sein zweites Spiel in der Penalty-Lotterie gegen Norwegen mit 4:5 (2:2, 1:1, 1:1, 0:0, 0:1). Die Chancen auf das Viertelfinale sind schon früh erheblich gesunken, die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm rutschte in der Vorrundengruppe B mit nur zwei Punkten auf den siebten Platz ab.
"Wir spielen zum ersten Mal als Team so zusammen. Es funktioniert noch nicht so. Aber das Turnier ist noch nicht zu Ende", sagte Yannic Seidenberg: "Wir können jeden Gegner schlagen, wenn wir unsere Leistung aufs Eis bringen. Wir schießen genügend Tore, dürfen aber nicht so viele abgeben."
Im ersten Spiel unterlag man dem Gastgeber Dänemark mit 2:3, ebenfalls nach Penaltyschießen.
Fechten
Die deutschen Degen-Damen haben den Mannschafts-Weltcup in Dubai mit Rang 12 beendet. Die Florett-Herren des Deutschen Fechter-Bundes mussten nach zwei verletzungsbedingten Ausfällen aus dem Team-Weltcup in St. Petersburg aussteigen.
Die deutsche Damendegen-Equipe startete beim Mannschafts-Weltcup in Dubai in der Besetzung Alexandra Ndolo, Alexandra Ehler (beide Leverkusen), Monika Sozanska (Offenbach) und Beate Christmann (Tauberbischofsheim) mit einem 45:13 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate in das Turnier. Im Achtelfinale trafen sie auf das Team der USA, denen sie mit 16:17 unterlagen. Das erste Platzierungsgefecht gegen Japan entschieden die vier mit 33:27 zu ihren Gunsten, verloren anschließend gegen Estland mit 12:20. Auch der abschließende Kampf um Position 11 ging verloren. Ungarn setzte sich hier mit 31:26 gegen die Deutschen durch.
Beim Team-Weltcup der Florettfechter in St. Petersburg war für die deutsche Vertretung bereits im Achtelfinale Schluss. Peter Joppich (Koblenz) Benjamin Kleibrink, Alexander Kahl (beide Tauberbischofsheim) und Andre Sanita trafen in der Runde der letzten 16 auf Großbritannien. Hier verletzte sich zunächst Peter Joppich, konnte nicht mehr in das Geschehen eingreifen. Beim Stand von 18:11 zu Gunsten der US-Amerikaner musste auch Andre Sanita verletzungsbedingt passen. Eine Fortführung des Kampfes war somit nicht mehr möglich. Damit reihte sich das deutsche Quartett am Ende auf Rang 16 im Gesamtklassement ein.
Moderner Fünfkampf
Staffel-Weltmeisterin Annika Schleu (Berlin) hat beim Weltcup der Modernen Fünfkämpferinnen im ungarischen Kecskemet einen Podestplatz verpasst. Die 28-Jährige landete beim Sieg von Olympiasiegerin Chloe Esposito (Australien/1339 Punkte) mit 1298 Zählern auf dem sechsten Platz.
Janine Kohlmann (Düsseldorf) belegte mit 1281 Punkten den zwölften Rang. Wenig erfreulich verlief der Wettbewerb für Ronja Steinborn (Berlin). Die Mixed-Weltmeisterin von 2017 landete in dem aus 36 Athletinnen bestehenden Feld nur auf dem 34. Platz.
Im letzten Einzelrennen des ungarischen Weltcups präsentierte sich Alexander Nobis stark von Beginn an. Das zweitbeste Fechtergebnis im Starterfeld und der abschließende Laser-Run sicherten ihm die Top 10. Patrick Dogue rangiert sich auf Rang 19 ein.
„Alexander Nobis hat heute eine hervorragende Platzierung erzielt.“, so Iri Zlatanov, Bundestrainer der Herren nach dem Finale in Kecskemét. „Und das letzte Schießen bei Patrick Dogue verlief nicht gut, sonst wäre noch mehr drin gewesen.“
Beachvolleyball
Das Beachvolleyball-Duo Chantal Laboureur/Julia Sude hat beim World-Tour-Turnier in Huntington Beach (USA) den dritten Platz belegt. Die deutschen Meisterinnen aus Stuttgart setzten sich im kleinen Finale mit 2:0 (35:33, 21:16) gegen die Kanadierinnen Melissa Humana-Paredes/Sarah Pavan durch. Damit sicherten sie sich ein Preisgeld von 10.000 Dollar und 640 Weltranglistenpunkte.
Das Berliner Duo Isabel Schneider und Victoria Bieneck beendete das Turnier auf dem siebten Platz.
Kanu
Zwölf deutsche Slalom-Kanuten um London-Silbermedaillengewinner Sideris Tasiadis (Augsburg) und Team-Weltmeisterin Jasmin Schornberg (Hamm) haben sich im Rahmen der WM-Qualifikation im sächsischen Markkleeberg die Tickets für die Titelkämpfe in Rio de Janeiro (25. bis 30. September) gesichert.
Schornberg qualifizierte sich im Kajak-Einer ebenso für den Saisonhöhepunkt wie Team-Weltmeisterin Lisa Fritsche (Halle) und die überragende Ricarda Funk (Bad Kreuznach), die mit drei Siegen und einem zweiten Rang ihre Ausnahmestellung untermauerte.
Auch für Canadier-Ass Tasiadis lief die Qualifikationsserie rund, er belegte mit zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen Rang eins in der Endabrechnung vor Franz Anton und Lennard Tuchscherer (beide Leipzig).
Im Kajak-Einer der Herren war Sebastian Schubert (Hamm) mit drei Siegen der überragende Mann, zudem eroberten der Wiesbadener Tim Maxeiner und der Augsburger Hannes Aigner einen Platz im WM-Team. Im Canadier-Einer der Frauen setzten sich Andrea Herzog (Leipzig), Elena Apel (Augsburg) und Lena Stöcklin (Leipzig) durch.
[Quelle: SID]
Disclaimer
Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.