EM

Zwei EM-Medaillen: Aufschwung des deutschen Beachvolleyballs setzt sich fort

2024-08-17 20:56:49 DEN HAAG – Svenja Müller und Cinja Tillmann (GER) nach dem Sieg im Finale (v) der Beachvolleyball-Europameisterschaft 2024

Der Aufschwung im deutschen Beachvolleyball setzt sich fort. Svenja Müller und Cinja Tillmann gewinnen bei der EM den Titel, auch Nils Ehlers und Clemens Wickler überzeugen - trotz der nächsten bitteren Niederlage.

Autor: sid
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 18. August 2024

Keine Sorge um die deutsche Zukunft im Beachvolleyball

Svenja Müller und Cinja Tillmann gewannen erstmals den EM-Titel, am Sonntag dann baggerten die Olympia-Zweiten Nils Ehlers und Clemens Wickler ihre nächste Silber-Medaille aus dem Sand - bei den Europameisterschaften in den Niederlanden hat sich der Aufschwung des deutschen Beachvolleyballs fortgesetzt. Während die Abschiedstour von Rio-Heldin Laura Ludwig noch läuft, ist die nächste Generation längst bereit für die großen Erfolge.

"Das ist großartig, ich könnte nicht glücklicher sein", jubelte die 23-jährige Müller nach dem EM-Coup mit ihrer zehn Jahre älteren Partnerin Tillmann. Nach dem frühen Achtelfinal-Aus bei den Olympischen Spielen in Paris war das Duo noch enttäuscht abgereist, in den Niederlanden drehten sie nun auf. Nur einen einzigen Satz gaben sie im gesamten Turnierverlauf ab, auch das Finale gegen die Italienerinnen Valentina Gottardi und Marta Menegatti brachten die deutschen Meisterinnen am Samstagabend mit 2:0 souverän ins Ziel.

Tillmann war nach dem goldenen Ende der EM-Reise "sehr stolz auf unser Team und unsere Teamleistung" - und hatte viel Lob für Müller übrig: "Ich finde es unfassbar, wie Svenja in ihren jungen Jahren die großen Turniere spielt und dem Druck so gut standhält." Ihre Partnerin Müller war dagegen von Tillmann einfach nur "jedes Mal wieder überrascht, was sie neben mir noch alles ausgräbt".

Für das Duo, das 2022 bei der WM in Rom Platz drei belegt hatte, ist es der bislang größte Karriereerfolg. Zudem war es der erste deutsche EM-Titel bei den Frauen seit sieben Jahren. Und während die Siegerinnen ihre Goldmedaillen gar nicht mehr ablegen wollten, war Rio-Olympiasiegerin Ludwig schon längst wieder Zuhause. Mit dem Karriereende in Sicht wollte die 38-Jährige bei ihrer letzten EM-Teilnahme mit Partnerin Louisa Lippmann noch einmal glänzen, stattdessen gab es das Aus im Achtelfinale.

Für die Erfolge sind mittlerweile andere zuständig - Ehlers und Wickler etwa, auch wenn es zum ganz großen Wurf erneut nicht reichte. Nur acht Tage nach der Niederlage im olympischen Endspiel gegen die überragenden Schweden David Ahman und Jonatan Hellvig stürmten auch sie bei der EM mit nur einem  Satzverlust ins Endspiel, gaben dieses im Duell mit den Letten Martins Plavins und Kristian Fokerots trotz Satzführung aber noch durch ein 5:15 im Entscheidungsdurchgang mit 1:2 ab.

"Es ist ein bisschen ein Deja-vu aus der vergangenen Woche", meinte Wickler hinterher: "Vorher hätten wir eine Medaille bestimmt genommen, weil die noch in der Sammlung fehlt. Aber auch wenn momentan noch die Enttäuschung groß ist, können wir mega stolz sein und fahren am Montag super happy nach Hause." Ehlers haderte unterdessen noch mit dem Bruch im Spiel nach dem zweiten Satz: "Da ist der Faden bei uns gerissen, wofür ich noch keine Erklärung habe."

Am Ende des Sommers nehmen Größen wie Ludwig und Kira Walkenhorst Abschied. Sorgen um die Zukunft des deutschen Beachvolleyballs wirken dennoch nicht angebracht.