Olympic Weekly

6 Medaillen für deutschen Rennkanuten bei EM, viele erfüllte Normen für Schwimm-EM

In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.

Autor: DOSB
9 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 11. Juni 2018

Kanu

Dass Sebastian Brendel nach dem Zieleinlauf kenterte, passte irgendwie ins Bild. Nicht nur der dreimalige Canadier-Olympiasieger aus Potsdam, dessen goldene Serie bei der EM der Rennsport-Kanuten in Belgrad riss, auch der Rest des Teams des erfolgsverwöhnten Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) hat vor der WM in Portugal (23. bis 26. August) noch viel Arbeit vor sich.

Im Glanz des Goldes durften sich auf dem Regattakurs Ada Ciganlija nur die Canadier-Zweier Peter Kretschmer und Yul Oeltze (Leipzig/Magdeburg) sonnen. Die Weltmeister und Titelverteidiger holten nicht nur den einzigen deutschen Sieg in den olympischen Klassen, sie untermauerten ihre WM-Ansprüche zudem mit einem inoffiziellen Weltrekord.

In 3:25,041 Minuten verwiesen sie die Rumänen Leonid Carp/Victor Mihalachi um gut vier Zehntel auf Platz zwei. "Wir haben vorher bei dem Wind und dem Wasser hier ein bisschen geliebäugelt, dass es möglich wäre", sagte Oeltze.

Neben einmal Gold gab es für den DKV bei den Olympiabooten noch dreimal Silber und zweimal Bronze.

Für Kajakfahrer Max Rendschmidt (Essen) reichte es gleich zweimal nicht für den ganz großen Wurf. Nach Platz drei bei seiner internationalen Einer-Premiere musste sich der Doppel-Olympiasieger von Rio (K2 und K4) am Sonntag als Schlagmann im Vierer mit Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) Spanien um ganze 14 Hundertstel geschlagen geben. "Bis zur WM ist noch einiges zu tun", sagte Rendschmidt nach seinem Solo-Debüt.

Wie Brendel wurden im K2 auch Max Hoff/Marcus Groß (Essen/Berlin) entthront. Die Titelverteidiger verloren gegen die von ihren serbischen Landsleuten frenetisch angefeuerten Weltmeister Marko Tomicevic/Milenko Zoric deutlich. 

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Tennis

Deutschlands Topspieler Alexander Zverev hat bei den French Open in Paris den Einzug ins Halbfinale verpasst. Der von einer Oberschenkelverletzung beeinträchtigte Hamburger musste sich im Viertelfinale dem Österreicher Dominic Thiem mit 4:6, 2:6, 1:6 geschlagen geben und schied damit als letzter männlicher deutscher Starter in Roland Garros aus. 

Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber hat ihr erstes Halbfinale bei den French Open knapp verpasst und ist als letzte Deutsche in Paris ausgeschieden. Die 30-Jährige verlor am Mittwoch in der Runde der letzten Acht gegen die Weltranglistenerste Simona Halep 7:6 (7:2), 3:6, 2:6. Bereits bei den Australian Open im Januar hatte Kerber im Halbfinale knapp gegen die Rumänin verloren.

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Radsport

Der deutsche Radprofi Pascal Ackermann vom Team Bora-hansgrohe hat die zweite Etappe des Criterium du Dauphine gewonnen. Nach 181 Kilometern setzte sich Ackermann im Massensprint im französischen Zielort Belleville en Beaujolais gegen den Norweger Edvald Boasson Hagen und Vortagessieger Daryl Impey aus Südafrika durch. Impey übernahm auch die Gesamtführung, nachdem der bisherige Spitzenreiter Michal Kwiatkowski kurz vor dem Ziel gestürzt war.

Der Brite Geraint Thomas vom Team Sky hat sich den Gesamtsieg beim Criterium du Dauphine geholt. Der 32 Jahre alte Radprofi kam auf der harten Schlussetappe mit fünf Bergwertungen in Saint-Gervais les Bains 19 Sekunden hinter Landsmann und Tagessieger Adam Yates als Fünfter ins Ziel und behauptete einen Vorsprung von genau einer Minute. Der begabte deutsche Rundfahrer Emanuel Buchmann überzeugte ebenfalls und kam 14 Sekunden hinter Yates als Etappenvierter ins Ziel, in der Gesamtwertung bedeutete dies Rang sechs mit gut drei Minuten Rückstand auf Thomas.

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Tischtennis

Rekordeuropameister Timo Boll hat aufgrund einer Nackenverletzung auf eine Teilnahme am Halbfinale bei den Japan Open in Kitakyushu verzichtet. An das Spielen sei gar nicht zu denken gewesen, sagte Boll. Der 37-Jährige hatte sich die Blessur beim 4:1-Erfolg im Viertelfinale gegen den Japaner Kenta Matsudaira zugezogen.

Beachvolleyball

29.000 Zuschauer erlebten einen sportlich hochklassigen Auftakt der Techniker Beach Tour 2018 und machten aus der (Beach-)Volleyball-Hochburg Münster auch eine wahre Stimmungs-Hochburg. Die Teams belohnten das Publikum mit vielen engen, spannenden Dreisatzmatches. Die ersten Titel der Saison sicherten sich beim mit 25.000 Euro dotierten Turnier Teresa Mersmann/Cinja Tillmann (USC Münster) und Bartosz Losiak/Mariusz Prudel (POL).

Die Lokalmatadorinnen sorgten mit ihrem Finalsieg bei der Techniker Beach Tour Münster über die Weltranglistenzweiten und Deutschen Meisterinnen Chantal Laboureur/Julia Sude (MTV Stuttgart/VfB Friedrichshafen) für die größte Überraschung des Turniers. Bei den Männern verwiesen die Polen das Team Paul Becker/Jonas Schröder (Deutsche Energie Beachteam / United Volleys) auf den zweiten Platz. Die dritten Plätze erreichten Karla Borger/Margareta Kozuch (DJK TuSA 06 Düsseldorf) und Julius Thole/Clemens Wickler (ETV Hamburg).

Beachvolleyball-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst hat in Münster ihr Comeback gegeben. Mit Nachwuchshoffnung Leonie Körtzinger gab es zwar zwei Niederlagen, doch die Freude über die Rückkehr überwog.

Kira Walkenhorst hielt sich nicht lange mit der Enttäuschung auf. "Ich bin sehr froh, wieder spielen zu können. Es hat heute wirklich viel Spaß gemacht", sagte die Beachvolleyball-Olympiasiegerin nach ihrem Comeback bei der Techniker Beach Tour in Münster. Beim Debüt mit ihrer neuen Partnerin Leonie Körtzinger musste die 27-Jährige zwei Niederlagen hinnehmen, der erste Turniereinsatz nach zehnmonatiger verletzungsbedingter Abstinenz war damit bereits schnell wieder vorbei.

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Volleyball

In der vierten Woche der Nations League in Polen konnte die Frauen-Volleyballmannschaft zwei Siege einfahren. Gegen Belgien konnte man 3:1 und gegen Argentinien 3:0 gewinnen. Gegen Gastgeber Polen musste man sich 1:3 geschlagen geben.

Ebenfalls zwei Siege konnte die Männer-Nationalmannschaft zeitgleich in Kanada gewinnen. 3:0 gegen USA und 3:1 gegen Gastgeber Kanada gingen die Erfolgserlebnisse aus. Allerdings hat man knapp mit 2:3 gegen Australien den Kürzeren gezogen.

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BMX

Der Franzose Sylvain André und Laura Smulders aus den Niederlanden sind die BMX-Weltmeister 2018. Für das beste deutsche Resultat sorgte Nadja Pries, die im Rennen der Frauen bis ins Halbfinale kam, dort aber nach einem Sturz ausschied - sie wurde damit als Zwölfte gewertet.

Nachdem die Wettbewerbe am Freitag wegen Sturm abgesagt werden mussten, wurden sowohl die Qualifikationsläufe sowie die Finals am Samstag ausgetragen. Im Fotofinish setzte sich André vor seinem Landsmann Joris Daudet durch. Platz drei belegte vielleicht etwas überraschend der Brasilianer Anderson Ezequiel de Souza Filho. Die deutschen Starter, Liam Webster und Julian Schmidt, schieden bereits in den Motos aus und wurden 51. beziehungsweise 55.

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Leichtathletik 

Malaika Mihambo hat am Sonntag beim Diamond League-Meeting im schwedischen Stockholm Platz zwei belegt. Mit 6,85 Metern lag die Olympia-Vierte gleichauf mit Siegerin Lorraine Ugen. Richard Ringer lief über 5.000 Meter EM-Norm, Raphael Holzdeppe sprang Saison-Bestleistung.

Es war der vierte Durchgang, in dem bei Malaika Mihambo alles passte. Da landete die 24-Jährige von der LG Kurpfalz bei 6,85 Metern. Das brachte am Ende in einem Weltklasse-Feld den zweiten Platz. Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) fand nicht so recht in den Wettkampf. Sie musste mit 6,58 Metern und Platz sieben zufrieden sein. Die Britin Lorraine Ugen gewann aufgrund des besseren zweiten Versuchs. Denn auch sie brachte wie Malaika Mihambo 6,85 Meter aufs Brett.

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) erfüllte als 5.000-Meter-Zehnter mit 13:37,37 Minuten die EM-Norm. Dem 10.000-Meter-Europacupsieger machten vor allem die hochsommerlichen 27 Grad und das hohe Tempo der Afrikaner zu schaffen. Clever sortierte er sich von Beginn an hinten ein. Sieger Selemon Barega, ein 18-jähriger Äthiopier, setzte sich mit 13:04,05 Minuten an die Spitze der Welt.

Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) musste bei seiner Anfangshöhe von 5,50 Metern und auch beim Saisonrekord von 5,66 Metern zweimal Anlauf nehmen. 5,76 Meter waren für den Ex-Weltmeister diesmal noch zu hoch. Ihm blieb Platz sechs. Es gewann der heftig umjubelte schwedische U20-Weltrekordler Armand Duplantis mit 5,86 Metern.

Gina Lückenkemper (TSV Bayer 04 Leverkusen) belegte über 100 Meter den vierten Platz. Mit 11,23 Sekunden kam die 21-Jährige dicht an ihre drei Tage alte Saisonbestzeit von 11,16 Sekunden heran. „Platz vier in einem starken Feld ist aller Ehren wert. Aber mit der Zeit bin ich nicht ganz zufrieden. Auf den ersten Metern hat es heute nicht so gezündet, wie ich wollte“, sagte Gina Lückenkemper nach dem Rennen.

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Handball

Kapitänin Anna Loerper hat einen würdigen Abschied aus der deutschen Handball-Nationalmannschaft erlebt. Das Team von Bundestrainer Henk Groener besiegte Polen in Loerpers 246. und letztem Länderspiel knapp 30:29 (15:14). Die 33-Jährige steuerte drei Tore zum Erfolg bei, beste deutsche Werferin war Franziska Müller mit fünf Treffern.

"Ich habe den Mädels in der letzten Auszeit gesagt, dass ich dieses Spiel unbedingt gewinnen will", sagte Loerper, die von den Zuschauern ausgiebig gefeiert wurde, bei Sport1: "Es war so, wie ich es mir gewünscht habe. Danke an die Zuschauer, die das Spiel für mich zu einem besonderen Moment gemacht haben. Bei der letzten Auszeit hatte ich Tränen in den Augen, das hat mich überwältigt."

Gegen einen gleichwertigen Gegner verdankte das DHB-Team den Sieg vor allem einer insgesamt ansprechenden Offensivleistung. In der Defensive zeigte die Mannschaft immer wieder Schwächen gegen die flinken Polinnen und kassierte mehrere Treffer nach schnellen Gegenstößen.

Niederlage im letzten Heim-Länderspiel vor der Sommerpause: Das Team von Bundestrainer Christian Prokop unterlag in München gegen den Vizeweltmeister nach einer schwachen zweiten Halbzeit 25:30 (15:15) und hat auf dem Weg zur Heim-WM noch eine ganze Menge Arbeit vor sich.

Bester deutscher Werfer vor 9700 Zuschauern in der Olympiahalle war Kapitän Uwe Gensheimer mit acht Toren. Für die Auswahl des Deutschen Handballbundes war es im dritten Spiel seit der missratenen EM in Kroatien die erste Schlappe.

Am Donnerstag startete die DHB-Auswahl zu einer Asienreise (7. bis 18. Juni) mit zwei Länderspielen gegen die vom ehemaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson trainierten Japaner. Prokop will das Team dort schon auf die Heim-WM im Januar 2019 einschwören, danach beginnt der wohlverdiente Urlaub. Das Duell mit den Norwegern diente ebenfalls bereits als Härtetest für das Highlight vor der Haustür in sieben Monaten.

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Schwimmen

Auf der ersten Station der diesjährigen Mare Nostrum Tour im französischen Canet-en-Roussillion gab es für die Athletinnen und Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) zweimal Edelmetall zu bejubeln.

Zu Goldmedaille schwamm am Samstag Christian Diener über 200m Rücken. Seine Paradestrecke absolvierte der Potsdamer in 1:58.16 Minuten und verwies dabei den Ungarn Adam Telegdy (1:59,96) sowie den dreimaligen Kurzbahn-Weltmeister Radoslaw Kawecki aus Polen (2:00,05) auf die weiteren Medaillenränge. Über 50m (25,72 Sekunden) und 100m Rücken (55,32 Sekunden) gelangen Diener mit zwei vierten Plätzen weitere Top-Platzierungen beim stark besetzten Meeting.

Zur Bronzemedaille kraulte Reva Foos. Die Darmstädterin musste sich über 200m Freistil in persönlicher Bestzeit von 1:58,70 Minuten lediglich der Kanadierin Taylor Ruck (1:55,68) und der Französin Charlotte Bonnet (1:56,68) geschlagen geben.

Ebenfalls in aufsteigender Form präsentierte sich Marco Koch. Der Kurzbahn-Weltrekordler verpasste in 2:09,38 Minuten über 200m Brust als Vierter nur knapp das Podium. Seine Saisonbestleistung lässt für die 130. Deutschen Meisterschaften In Berlin (19. - 22.07.2018) hoffen, wo mehrere DSV-Asse versuchen werden mit herausragenden Leistungen noch nachträglich auf den EM-Zug aufzuspringen.

Gute Ergebnisse erzielten in Canet auch Jenny Mensing (Wiesbaden, 4. über 200m Rücken, 2:11,54), Lisa Graf (Neukölln, 5. über 200m Rücken, 2:12,69), Laura Riedemann (Halle/Saale, 5. über 100m Rücken, 1:01,30) und Fabian Schwingenschlögl (Neckarsulm, 7. über 50m Brust, 27,99).

In der FINA Marathon Swim World Series konnten vor allem die Frauen des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) erneut mit hervorragenden Platzierungen glänzen. Das Ausschwimmen bei den deutschen Männern um das letzte 10km-Ticket für die Europameisterschaften in Schottland sicherte sich im portugiesischen Setubal der Würzburger Sören Meißner.

Richtig stark und gleich mit drei Top-10-Platzierungen präsentierten sich die deutschen Frauen. Finnia Wunram (Magdeburg) verpasste als Vierte das Podium nach 2:05:27.87 nur um lediglich fünf Sekunden. Leonie Beck (Würzburg) wurde Sechste, Angela Maurer Achte. Immerhin noch unter den besten 20 konnten sich Svenja Zihsler (15., Würzburg), Sarah Bosslet (17., Saarbrücken) und Lea Boy (18., Elmshorn) platzieren, die damit das starke mannschaftliche Ergebnis der DSV-Frauen abrundeten.

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Wasserspringen

Nach einer mehrmonatigen Verletzungspause meldet sich Deutschlands Ausnahmespringer Patrick Hausding (Berlin) beim FINA Diving World Cup 2018 im chinesischen Wuhan mit einem fünften Platz im Kunstspringen vom 3-m-Brett (448,35 Punkte) in der Weltspitze zurück.

„Das Ergebnis heute lässt uns hoffnungsvoll in Richtung der Europameisterschaften schauen! Wir werden die nächsten Wochen in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung auf die EM zur weiteren Qualitätssteigerung nutzen“, so Lutz Buschkow, Chefbundestrainer Wasserspringen im DSV, unmittelbar nach dem Wettkampf.

[Quelle: SID]

Disclaimer

Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.