Die deutsche Badminton-Nationalmannschaft hat bei der Mixed-Team-EM 2019 in Kopenhagen die Silbermedaille gewonnen und damit zum fünften Mal in Folge bei Titelkämpfen dieser Art Edelmetall geholt.
Im Endspiel erwies sich der Titelverteidiger und Rekordchampion Dänemark beim 0:3 als zu stark für die insgesamt noch sehr junge Auswahl des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV). Für die Dänen war es der insgesamt 17. Erfolg in der Geschichte der im Jahr 1972 eingeführten Mixed-Team-EM.
Deutschland war durch einen 3:1-Halbfinalerfolg über das russische Team ins Endspiel eingezogen, gegen das sie in der Gruppenphase noch mit 0:5 unterlag. Die dänische Mannschaft, für die der ehemalige Chef-Bundestrainer des DBV, Jakob Høi (2009 bis 2012), als Nationaltrainer verantwortlich zeichnet, hatte sich in ihrer Vorschlussrundenpartie mit 3:0 gegen das Team der Niederlande durchgesetzt.
„Nachdem es uns an den vergangenen beiden Tagen gelungen ist, an unsere Leistungsgrenzen zu gehen, ist uns dies jetzt – gegen einen noch stärkeren Gegner – nicht gelungen. Da fielen die Ergebnisse dann zum Teil auch sehr deutlich aus“, fasste DBV-Chef-Bundestrainer Detlef Poste das Finale zusammen. Der Sprung ins Finale der Mixed-Team-EM war Deutschland zuletzt 2013 im russischen Ramenskoje geglückt. Damals kürte sich die Mannschaft des DBV sensationell und erstmalig zum Europameister, indem sie Dänemark klar mit 3:0 bezwang.
Zu Beginn des Endspiels mussten sich Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) als derzeitige Weltranglisten-18. dem vier Plätze vor ihnen geführten Mixed Mathias Christiansen/Christinna Pedersen mit 12:21, 12:21 geschlagen geben. „Die Gegner haben es sehr, sehr gut gemacht. Wir hingegen haben leider nicht alles getroffen und hatten nicht unseren besten Tag. Wir werden daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Es lief leider nicht so wie die Tage davor“, meinte Mark Lamsfuß.
Vor 1.400 Badminton Fans in der ausverkauften Frederiksberg Hallerne sorgte anschließend der Vizeeuropameister von 2017 im Herreneinzel, Anders Antonsen, für die 2:0-Führung zu Gunsten der Gastgeber. Der Weltranglisten-15. behielt gegenüber dem zweimaligen Deutschen Meister Max Weißkirchen (1. BC Beuel; Weltranglistenplatz 217) mit 21:9, 21:13 die Oberhand. „Er war sehr solide und hatte ein echt gutes Grundtempo, war schnell auf den Beinen. Er hat zudem vieles ansatzlos von hinten gemacht, sodass es für mich schwer zu lesen war, was er vorhat“, so Weißkirchen.
Auch das nachfolgende Dameneinzel ging an das Team des Titelverteidigers: Die Deutsche Meisterin Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen; Weltranglistenplatz 46) verlor gegen die amtierende EM-Dritte Line Højmark Kjærsfeldt (Weltranglistenplatz 21) mit 16:21, 17:21. Da in der K.-o.-Runde jede Partie beendet wird, sobald eine Mannschaft drei Matches gewonnen hat, war das Finale damit entschieden.
Von den insgesamt zwölf Spielerinnen bzw. Spielern, die in Kopenhagen zur Mannschaft des DBV zählten, sind elf zwischen 20 und 27 Jahre alt (Jahrgang 1998 bis 1992). Einzig Johanna Goliszewski (Jahrgang 1986), die Olympiateilnehmerin von 2016 im Damendoppel, ist bereits älter als 30 Jahre.
Bundestrainer Poste zog deshalb ein positives Turnierfazit: „Auf das gesamte Turnier gesehen, war die Leistung super. Wir haben es gegen Russland und gegen England, die mit erfahrenen Spielerinnen und Spielern da waren, geschafft, eine hervorragende Leistung zu bringen, und uns Silber verdient. Rein auf das Finale bezogen, gegen einen noch stärkeren Gegner, haben wir unsere 100 Prozent noch nicht hinbekommen. Daran werden wir weiter arbeiten.“
Quelle: DBV/DOSB