Die deutschen Basketballer und Handballer sicherten sich am letzten Wettkampftag in Tiflis Bronze. Die Medaillen gab es für die Teams am Abend im Rahmen der Schlussfeier, mit der das Festival zu Ende ging.
Die deutschen Basketballer und Handballer sicherten sich am letzten Wettkampftag in Tiflis Bronze. Die Medaillen gab es für die Teams am Abend im Rahmen der Schlussfeier, mit der das Festival zu Ende ging.
Es war etwa halb vier am Nachmittag in Tiflis als für die deutsche Basketball-Mannschaft der Gewinn der Bronzemedaille feststand. Fast zeitgleich endete wenige Kilometer entfernt auch das Spiel der Handballer, die sich ebenfalls Bronze erspielten. Im Sport Palace mitten Tiflis besiegte die DBB-Auswahl das Team aus Lettland 64:53. Nach gutem Start der Deutschen kämpften sich die Letten zurück und übernahmen zwischenzeitlich sogar die Führung. Das deutsche Team ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, eroberte die Führung zurück und konnte das lettische Team anschließend auf Abstand halten. „Es wurde zwischendurch zwar mal enger, aber wir haben nicht daran gezweifelt, dass wir am Ende vorne sind“, meinte Vladimir Pinchuk (Phoenix Hagen Juniors/Baskets Schwelm). Auch Hendrik Drescher (TuS Lichterfelde Berlin) erklärte: „Wir haben immer an den Sieg geglaubt und wollten unbedingt diese Bronzemedaille.“ Vor der Siegerehrung am Abend in der Fun-Zone des Athletendorfes unterstrich Arne Wendler (BV Chemnitz): „Es ist eine Ehre, Deutschland hier zu vertreten. Dann noch eine Medaille zu gewinnen ist fantastisch, so eine Chance bekommt man nur einmal.“
Trainer Harald Stein stellte seinen Jungs insgesamt ein positives Zeugnis aus. „Wir sind mit dem Turnierverlauf zufrieden. Das war ein super Abschluss heute, jetzt fahren wir mit einem Sieg im Rücken zur EM“, erklärte er. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch am Ende eines Turniers noch eine Energie-Leistung abliefern kann – das ist eine wichtige Qualität.“
Die deutschen Handballer schlugen im Spiel um Bronze souverän die Norweger, gegen die sie in der Vorrunde noch unentschieden gespielt hatten. Am Ende stand dieses Mal ein deutlicher 31:19-Sieg für die DHB-Auswahl. „Es war ein Hammerspiel, wir haben den Norwegern keine Chance gelassen“, meinte Marcel Timm (VfL Gummersbach) und fügte hinzu: „Man hat gespürt, dass wir den Sieg einfach mehr wollten als die Gegner.“ Sebastian Heymann (TSB Horkheim) und Luis Villgrattner (JSG Balingen-Weilstetten) waren der gleichen Ansicht. „Wir hatten den größeren Willen“, erklärte Heymann und Villgrattner sagte: „Wir haben die größeren Emotionen gezeigt.“ Im Vergleich zum Vorrundenspiel gegen Norwegen habe man die Stärken der Norweger deutlich besser im Griff gehabt. Trainer Christof Armbruster war mit der Bronzemedaille „super zufrieden“. „Die Jungs haben sich nach der Halbfinalniederlage nochmal klasse motiviert. Aufgrund der doch relativ sicheren Führung konnten wir das Spiel Mitte der zweiten Halbzeit schon richtig genießen. Die Jungs hatten richtig Spaß am Spiel, das hat man auch von außen klar gesehen.“ Insgesamt habe man sich nach der starken Gruppenphase zwar schon noch mehr ausgerechnet, aber die Slowenen waren am Halbfinal-Tag einfach besser. Wir werden daraus lernen.“
Die Handball-Mädchen unterlagen im Spiel um Platz fünf Rumänien 25:27. „Mit dem sechsten Platz sind wir insgesamt zufrieden. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert“, bilanzierte Trainerin Zuzana Porvaznikova. Stellenweise fehle noch ein wenig die Cleverness, aber die Mannschaft habe gezeigt, dass sie auf internationalem Niveau mithalten kann. „Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause, es war für alle eine wichtige Erfahrung.“
Fabian Strehlau (LAZ Mönchengladbach) wurde im Speerwerfen mit 59,07 Meter Achter. Der Sieg ging an den Russen Ilia Tuzov, der 69,67 Meter erzielte. Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf) erhielt am Nachmittag im Leichtathletik-Stadion seine am Vorabend gewonnen Goldmedaille. „Das war ein ziemlich beeindruckender Moment, ich hatte Gänsehaut. Es ist etwas ganz Besonderes, wenn die deutsche Nationalhymne für einen gespielt wird“, meinte er nach der Siegerehrung. Teamleiter Jörg Peter zog ein positives Gesamtfazit der Leichtathletik-Wettbewerbe von Tiflis. „Mit sieben Athleten vier Medaillen, davon einmal Gold und dazu zwei Plätze unter den besten Acht – damit sind wir absolut zufrieden“, resümierte er.
Die deutschen Judo-Kämpfer konnten am Samstag keine vorderen Platzierungen erreichen. Samira Bouizgarne (1. JC Mönchengladbach, Klasse über 70 Kilogramm), Vladislav Gavrilov (SC Berlin, Klasse bis 90 Kilogramm) und Daniel Messelberger (TUS Bad Aibling, Klasse über 90 Kilogramm) unterlagen jeweils bereits in der ersten Runde. „Leider konnten wir die Ergebnisse vom EYOF in Utrecht nicht erreichen. Dennoch sind wir mit der Leistung der Mehrzahl der Sportler zufrieden, wir haben zumindest mit einigen Athleten den Platzierungsbereich erreicht. Andere sind leider etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben“, bilanzierte Teamleiter Hartmut Paulat die Tage von Tiflis. Einen sehr guten fünften Platz belegte Tabea Alt (MTV Ludwigsburg) im Boden-Finale der Turnerinnen. Mit 13,70 Punkten trennten sie nur 0,05 Punkte von Bronze.
Am Abend endete das European Youth Olympic Festival mit einer Abschlussfeier in der sogenannten Fun-Zone im Athletendorf. Stabhochsprung-Goldmedaillen-Gewinner Bo Kanda Lita Baehre führte die deutsche Mannschaft als Fahnenträger an. Kurz vor 22 Uhr Ortszeit erlosch das Olympische Feuer in Tiflis. Die Olympische Flagge wurde an Vertreter der ungarischen Stadt Györ übergeben, wo 2017 das nächste Sommer-EYOF stattfinden wird. Der Großteil der deutschen Mannschaft reiste noch in der Nacht wieder in die Heimat.
(Quelle: Tim Zillmer / DOSB)
Die deutschen Handballer feiern ihre Medaille. Foto: DOSB