Das deutsche Eiskunstlauf-Spitzenduo Minerva-Fabienne Hase und Nikita Volodin wird seiner Favoritenrolle bei der EM gerecht und liegt nach dem Kurzprogramm auf Gold-Kurs.
Deutsches Duo liegt auf Gold-Kurs
Minerva-Fabienne Hase setzte ihr breitestes Grinsen auf, hob beide Daumen nach oben und fiel ihrem Partner Nikita Volodin in die Arme. Das deutsche Eiskunstlauf-Spitzenduo hat bei der EM in Tallinn/Estland seine derzeitige Ausnahmestellung untermauert und liegt zur Halbzeit auf Gold-Kurs.
Die zweimaligen Grand-Prix-Sieger aus Berlin zeigten im Gegensatz zur Konkurrenz zu ihrem Song "You were mine" (Tami Neilson) ein nahezu fehlerfreies Kurzprogramm und übernahmen mit 71,59 Punkten deutlich die Führung. Die Entscheidung fällt am Donnerstag in der Kür (ab 18.45 Uhr/sportschau.de).
"Es war ein Arbeitsprogramm. Wir sind glücklich mit unserer Leistung, das war ein guter Start", sagte Hase: "Von innen heraus kam ein bisschen Nervosität, aber nun können wir etwas entspannter in die Kür gehen."
Alles andere als der selbst ausgerufene erste EM-Titel wäre für die Topfavoriten nun eine herbe Enttäuschung. Die größten Rivalen sind noch die Italiener Sara Conti/Niccolo Macii, die trotz einiger Patzer auf 68,52 Punkte kamen. Der Vorsprung auf Rang drei und die Ungarn Maria Pavlova/Alexei Sviatchenko (65,88 Punkte) ist bereits groß.
Und noch ein zweites deutsches Duo darf sich Hoffnungen auf Edelmetall machen: Annika Hocke und Robert Kunkel aus Berlin liegen auf Rang fünf (62,68 Punkte) - ein Patzer bei der Landung von Hocke beim dreifachen Wurf-Salchow kostete eine noch bessere Ausgangsposition. "Der Fehler war super ärgerlich", sagte die 24-Jährige, die nach ihrer Fußverletzung "noch nicht bei 100 Prozent" sei.
Letizia Roscher und Luis Schuster (12./55,18 Punkte) komplettieren das starke deutsche Ergebnis, das junge Duo aus Chemnitz lief ebenfalls unter die besten 16 Paare und ist damit im Finale am Donnerstag dabei.
Im vergangenen Jahr hatten Hase und ihr russischer Partner Volodin bei der EM in Litauen nach dem Kurzprogramm auf Rang zwei gelegen, wurden nach einer verpatzten Kür jedoch nur Fünfte. Bei der WM in Kanada holte das Berliner Duo Bronze, im Dezember verteidigten sie zuletzt erfolgreich ihren Titel beim prestigeträchtigen Grand-Prix-Finale im französischen Grenoble.
Für die EM und auch die anschließende WM in Boston (24. bis 30. März) gelten sie deshalb als Topfavoriten - und stellten das auch gleich eindrucksvoll unter Beweis.
Derweil scheiterte die zweimalige deutsche Eiskunstlauf-Meisterin Kristina Isaev nach einem völlig verpatzten Kurzprogramm vorzeitig. Die 24-Jährige belegte mit 40,65 Punkten nur den 28. Rang und verpasste damit die Qualifikation für das Kür-Finale am Freitag (17.00 Uhr/Eurosport2) deutlich.