Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF einigten sich im zweiten Versuch mit Rechteinhaber Discovery (Eurosport) und dürfen bis mindestens 2024 dank einer Sublizenzierung Livebilder von allen vier Spielen zeigen.
Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF einigten sich im zweiten Versuch mit Rechteinhaber Discovery (Eurosport) und dürfen bis mindestens 2024 dank einer Sublizenzierung Livebilder von allen vier Spielen zeigen.
"Wir sind in den letzten Wochen und Monaten zu einer partnerschaftlichen Einigung gekommen. Die Olympia-Berichterstattung wird größer als jemals zuvor, weil beide Partner berichten werden. Das ist eine Einigung, die für den Zuschauer das Beste herausholt", sagte Discovery-Geschäftsführerin Susanne Aigner-Drews dem SID.
ARD und ZDF werden die Free-TV-Berichterstattung schon bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang im täglichen Wechsel durchführen. ARD-Programmdirektor Volker Herres betonte, "welch hohes programmliches Gut" die Olympischen Spiele seien.
Für DOSB-Präsident Alfons Hörmann ist der Olympia-Deal von ARD und ZDF mit Rechteinhaber Discovery eine "großartige Nachricht für ganz Sportdeutschland". Mit der Vereinbarung, die eine Übertragung der Olympischen Spiele bis mindestens 2024 im öffentlich-rechtlichen TV garantiert, werde "der olympische und paralympische Sport auch mittelfristig bestmöglich in seiner ganzen Breite und Vielfalt präsentiert", sagte Hörmann: "Die Athleten werden es honorieren und zugleich davon profitieren."
Wie tief beide Sender in die Tasche greifen müssen, um parallel zum Sender Eurosport 1 übertragen zu dürfen, wurde nicht bekannt. "Wir haben uns auf einer wirtschaftlichen Basis getroffen, die für beide Seiten attraktiv ist", sagte Aigner-Drews. Für ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich "das Ringen um die Liverechte" in jedem Fall gelohnt. Einzig die Zustimmung der zuständigen Gremien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten steht noch aus.
In den ersten Verhandlungen mit den beiden deutschen Olympia-Stammsendern vor mehr als einem halben Jahr soll Discovery alleine für Sublizenzen für 2018 und die folgenden Sommerspiele 2020 in Tokio jeweils 150 Millionen Euro gefordert haben. Die kolportierten Summen lagen allerdings jenseits der Schmerzgrenzen von ARD und ZDF. Dennoch hatte sich schon seit mehreren Wochen eine Vereinbarung angedeutet.
"Als wir die Rechte erworben haben, haben wir versprochen, dass wir möglichst viele Zuschauer erreichen wollen. Es ist großartig, dass das geklappt hat", sagte Eurosport-Chef Peter Hutton dem SID. Der nun geschlossene Deal beinhaltet für 2018 die Klausel, dass ausgewählte Sportarten wie Eishockey, Snowboard, Shorttrack und Eiskunstlauf live einzig bei Eurosport zu sehen sein werden. Ausgenommen sind Eishockey-Begegnungen der deutschen Nationalmannschaft sowie das Finale.
ARD und ZDF planen derzeit, auf einem linearen Sender sowie parallel auf ihren Digitalplattformen zu berichten. Hinzu kommen bis zu drei Livestreams. Bei Eurosport wird Eurosport 1 "zum Herzstück der Olympia-Berichterstattung" im Free-TV, teilte Discovery mit, dank des Eurosport Player werde jeder Augenblick und jede Entscheidung zu sehen sein.
"Der Zuschauer bekommt noch mehr Olympia geboten, auch weil wir umfassend berichten werden. Er bekommt die Möglichkeit, sich sein individuelles Lieblingsprogramm ganz nach seinem Gusto zusammenzustellen. Das ist ein Gewinn", sagte Aigner-Drews. Eurosport werde eine speziell für die deutschen TV-Zuschauer produzierte Berichterstattung bieten, mit einem "großen Team vor Ort" sein und eine tägliche Prime Time-Highlightshow aus Deutschland senden.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte die europäischen Olympiarechte für die Spiele von 2018 bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro an Discovery verkauft und damit im deutschen Markt erstmals ARD und ZDF unberücksichtigt gelassen. Seitdem hatten sich die beiden Sender um eine Einigung mit Discovery bemüht.
(Quelle: SID)
Deutsche TV-Zuschauer sitzen bei Olympischen Spielen bis 2024 doch wieder bei ARD und ZDF in der ersten Reihe. Foto: picture-alliance