Wintersport Wochenende

Wintersport Update

Das vergangene Wochenende bot wieder Wintersport ohne Ende. Wir haben die wichtigsten Ereignisse zusammengefasst.

Autor: sid
6 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 24. Februar 2025

Skispringen

Ihre leidigen Landungs-Probleme haben Skispringerin Selina Freitag bei der WM-Generalprobe in Hinzenbach (Österreich) erneut den ersten Weltcupsieg gekostet. Wie schon am Samstag sprang die 23-Jährig aus Aue im zweiten Wettbewerb zweimal weiter als Nika Prevc, musste sich aber in der Endabrechung erneut mit Platz zwei hinter den slowenischen Seriensiegerin begnügen.

Eisschnelllauf

Zweites Rennen bei den Senioren, zweiter Podestplatz für Finn Sonnekalb. Der Thüringer Eisschnellläufer überzeugte nach den 1.500 Metern auch auf den 1.000 Metern. Beim Weltcup in Polen musste der 17-Jährige nur einem Niederländer den Vortritt lassen. 

Das deutsche Eisschnelllauf-Talent Finn Sonekalb überzeugt weiter auf der Weltcup-Bühne. Am Samstag (22.02.2025) wurde der Erfurter über 1.000 Meter in der B-Division Zweiter. In 1:09,60 Minuten musste sich der Deutsche nur dem Niederländer Serge Yoro geschlagen geben. 

Sonnekalb hatte bei seinem Premierenrennen im Weltcup bereits am Vortag ein Ausrufezeichen gesetzt und war in der B-Division über 1.500 Meter prompt zum Sieg gelaufen. Mit dem Ziel, sich für die Olympischen Spiele im kommenden Winter zu qualifizieren, startet er vorerst in der zweitschnellsten Wettbewerbsklasse der Männer.

Sonnekalb errang bei den Junioren-Weltmeisterschafen im italienischen Klobenstein zuletzt gleich drei Weltmeistertitel über 1.000 und 1.500 Meter sowie im Allround-Mehrkampf. Auch bei den Youth Olympic Games im vergangenen Jahr unterstrich er seine Ambitionen mit drei Goldmedaillen.

Im A-Wettkampf über 1.000 Meter wurde Moritz Klein am Samstag bester Deutscher. Der 24-jährige Erfurter beendete den Wettkampf als Elfter (+ 1,53 Sekunden). Hendrik Dombek (+ 1,68) und Stefan Emele (+ 1,79) landeten auf den Plätzen 14 und 15. Einmal mehr nicht zu schlagen war US-"Wunderläufer" Jordan Stolz. Der siebenmalige Weltmeister gewann mit neuem Bahnrekord (1:08,42) vor dem Niederländer Kjeld Nuis (+ 0,36) und Zhongyan Ning aus China (+ 0,42).

Über 5.000 Meter war ein deutsches Trio chancenlos. Fridtjof Petzold, Felix Maly und Patrick Beckert belegten die letzten drei Plätze und hatten im Ziel rund 15 Sekunden Rückstand. Sander Eitrem aus Norwegen gewann vor dem Italiener Davide Ghiotto (+ 1,67) und Metodej Jilek (Tschechien/+ 2,25).

Auch Josie Hoffmann lief über die 3.000 Meter hinterher und kam mit 6,18 Sekunden hinter Tagessiegerin Ragne Wiklund (Norwegen) als Zehnte ins Ziel. Merel Conijn (Niederlande/+ 0,89 Sekunden) und Francesca Lollobrigida (Italien/+ 1,62) komplettierten das Podest.

Lea-Sophie Scholz konnte nach Platz drei über 1.500 Meter in der B-Division am Freitag im A-Wettkampf über 1.000 Meter nicht vorne mitmischen und wurde 18. (+ 3,41). Anna Ostlender schaffte es beim souveränen Sieg der Japanerin Miho Takagi auf Rang zwölf (+ 2,79). Mei Han (China/+ 1,51) und Rio Yamada (Japan/+ 1,53) wurde Zweite und Dritte. 

(Text: sportschau)

Ski Alpin

Mikaela Shiffrin hat Ski-Geschichte geschrieben: Die 29 Jahre alte Amerikanerin feierte im italienischen Sestriere den 100. Weltcup-Sieg ihrer beeindruckenden Karriere. Nach den deprimierenden Tiefpunkten im den beiden Riesenslalom-Rennen gewann Shiffrin überlegen den Slalom auf der Olympia-Piste von 2006. Sie lag dabei 0,61 Sekunden vor Zrinka Ljutic aus Kroatien und 0,64 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Paula Moltzan.

Shiffrin liegt bei der Gesamtzahl an Siegen im Weltcup klar vor Schwedens Ikone Ingemar Stenmark (86) und ihrer Teamkollegin Lindsey Vonn (82). 67 Erfolge hatte Marcel Hirscher gefeiert, 62-mal war Annemarie Moser-Pröll erfolgreich gewesen. Mit ihrer insgesamt 155. Fahrt auf das Podest stellte Shiffrin den Rekord von Stenmark ein.

Starke Leistungen zeigten Emma Aicher und Lena Dürr. Aicher belegte Rang sechs, es war ihr bestes Resultat in einem Slalom und das zweitbeste ihrer Karriere. Die zuletzt erkrankte Dürr wurde Siebte.

Shiffrin hatte bei den zwei Riesenslaloms in Sestriere am Freitag und am Samstag herbe Rückschläge erlitten. Nach Rang 25 im ersten hatte die Amerikanerin im zweiten Rennen sogar den zweiten Lauf verpasst. Dies war ihr zuletzt im Oktober 2012 passiert. Shiffrin litt im Riesenslalom offensichtlich an den Nachwirkungen ihres schweren Sturzes von Killington/USA Ende November. Wegen posttraumatischer Probleme hatte sie deshalb auch das WM-Rennen in dieser Disziplin ausgelassen.

"Das bin gerade nicht ich, und das ist in Ordnung", hatte Shiffrin noch am Freitag gesagt. Für sie sei es schon ein "großer Schritt" gewesen, überhaupt aus dem Starthaus zu fahren.

Rodeln

Weltmeister Max Langenhan hat sich zwei Tage nach seinem 26. Geburtstag erneut zum Gesamtweltcup-Sieger im Rodel-Einsitzer gekrönt. Beim Saisonfinale in Yanqing/China triumphierte er vor Jonas Müller und David Gleirscher (beide Österreich) und durfte zum zweiten Mal in Folge die Kristallkugel in die Luft recken. Nur wenige Stunden zuvor hatte sich zudem das Erfolgsduo Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) die Doppelsitzer-Gesamtwertung an gleicher Stelle gesichert.

Bereits in der vergangenen Saison hatte Langenhan (Friedrichroda) den Gesamtweltcup im Einsitzer gewonnen. "Ich bin superhappy. Und dann auch noch das Rennen mit zwei perfekten Läufen zu beenden - es war eine super Saison", sagte er.

Hauptkonkurrent Nico Gleirscher (5./Österreich) hatte schon nach dem ersten Durchgang 0,342 Sekunden Rückstand und hätte ein Wunder gebraucht, um Langenhan noch vom Thron zu stoßen. Mit einem komfortablen Vorsprung von 58 Punkten war dieser ins Rennen gegangen, ließ nichts anbrennen und feierte zudem seinen vierten Saisonsieg.

Altmeister Felix Loch (Berchtesgaden) wurde vor Timon Grancagnolo (9./Chemnitz) Achter und belegte damit den dritten Rang im Gesamtweltcup. David Nößler (Schmalkalden) belegte am Sonntag den 15. Platz.

In der Team-Staffel mussten Langenhan und Co. jedoch eine Pleite hinnehmen. Gemeinsam mit Vizeweltmeisterin Merle Fräbel (Suhl) und den Duos Wendl/Arlt und Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) holte er im Rennen nur Platz zwei hinter Österreich, das sich durch den Sieg den Gesamtweltcup sicherte - mit nur fünf Punkten Vorsprung vor Deutschland.

Snowboard

Der Knoten ist geplatzt bei Slopestylerin Annika Morgan. Beim Weltcup in Kanada nutzte sie die Abwesenheit zahlreicher Top-Athletinnen und feierte das erste Saison-Podium. Den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere verpasste sie allerdings knapp.

Die 23-jährige Morgan wurde am Samstag (22.02.2025) im kanadischen Calgary Zweite. Ihre Wertung von 76,30 Punkten aus dem ersten Lauf war dabei sogar lange die Bestmarke im Klassement der zwölf Final-Teilnehmerinnen.

Erst die letzte Starterin im Wettkampf, Mari Fukada aus Japan, knackte Morgans Punktzahl. Fukada flog auf 77,58 Punkte. Die 18 Jahre alte Weltcup-Achte feierte damit den ersten Slopestyle-Sieg ihrer Karriere. Dritte wurde Weltcup-Spitzenreiterin Mia Brookes aus Großbritannien (74,08 Punkte).

In Abwesenheit zahlreicher Top-Athletinnen - nur fünf Snowboarderinnen der Weltcup-Top-10 waren am Start - war Morgan Qualifikations-Fünfte. Im ersten Durchgang wurde Morgans "Back 1080 Melon" am Kicker 2 mit 9,70 Punkten am besten bewertet, im zweiten Lauf stürzte sie und konnte so ihren Punktewert aus dem ersten Lauf nicht verbessern. Fukada war im ersten Durchgang noch Vierte gewesen. Im zweiten Lauf konnte sie Morgan in den Einzelwertungen nicht schlagen, die Gesamt-Schwierigkeit war aber höher.

Morgan muss also weiter auf den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere warten. Zehn Tage nach ihrem 23. Geburtstag durfte sie sich aber über das fünfte Weltcup-Podest freuen. Nach drei dritten Plätzen wurde sie das zweite Mal Zweite. Im Gesamt-Weltcup verbesserte sich Morgan um einen Platz nach oben auf Rang fünf.

Ski Mountaineering

Ein Jahr vor den Olympischen Winterspielen, bei denen Skibergsteigen zum ersten Mal im Programm zu finden sein wird, fanden dieses Wochenende die Testwettkämpfe im Rahmen des ISMF Weltcups im italienischen Bormio statt. Am Fuße der berühmten Stelvio Abfahrtsstrecke baute der Veranstalter eine anspruchsvolle und interessante Sprint- und Mixed Relay Strecke. Anders als beim Weltcup normalerweise, wurde der Sprint diesmal im olympischen Modus ausgetragen. Da sich nächstes Jahr nur jeweils 18 Athletinnen bzw. Athleten für die Viertelfinalheats qualifizieren, wurde dieses Jahr diesem Format Tribut gezollt und sowohl ein A-Viertelfinale als auch ein B-Viertelfinale mit jeweils 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgerichtet, aus denen sich die Starterinnen und Starter für das jeweilige Halb- bzw. Finale rekrutierten.

Insgesamt sieben Athletinnen und Athleten gingen beim Sprint an den Start.

Bei den Damen schafften die Qualifikation Tatjana Paller (DAV Tölz) als Fünfte und Helena Euringer (DAV Berchtesgaden) als 14., was vor allem für die U20 Athletin Euringer bereits einen großen Erfolg darstellte. Luisa Paller (DAV Tölz) wurde 54. und schaffte damit den Einzug in die nächste Runde nicht. Tatjana Paller lief sich durch einen dritten Platz im Viertel- sowie Halbfinale bis ins Finale, wo sie dann auf Platz fünf kam. Helena Euringer wurde sechste in ihrem Viertelfinalheat und damit 17. im Endklassement.

Bei den Herren schaffte es Finn Hösch (DAV Bergland München) als Einziger den Sprung eine Runde weiter – allerdings in die B-Heats. Dort aber zeigte er starke Leistungen und lief bis ins Finale durch, wo er dann Dritter wurde, was für ihn Platz 21. im Endklassement bedeutete. Franz Eder (DAV Berchtesgaden) wurde bei der Qualifikation 50., Josef Pelzer (DAV Berchtesgaden) 73. Und Stefan Knopf (DAV Berchtesgaden) bei seinem ersten Weltcup nach langer Verletzungspause 81..

(Text: DAV)