Statement des DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann zur Entscheidung des IOC, die Möglichkeiten einer Verlegung der Olympischen Spiele zu prüfen.
Die Prüfung der Verlegung ist ein richtiger und in Anbetracht der aktuellen gesundheitlichen Weltlage längst fälliger Schritt des IOC, weil dies nun nach Innen und nach Außen deutlich signalisiert, dass man die Umsetzung der Spiele eben eindeutig der Weltgesundheit unterordnet. Allerdings hätten wir uns bereits jetzt eine klare Aussage dahingehend gewünscht, dass die Spiele definitiv nicht zum geplanten Termin stattfinden können und nun über denkbare Alternativen beraten wird. Denn unsere Athlet*innen befinden sich in einer extrem schwierigen Situation: sie haben aufgrund der behördlichen Vorgaben kaum mehr Trainingsmöglichkeiten und für viele ist der Weg der Qualifikation völlig unklar bzw. nahezu unmöglich.
Auch gegenüber der Öffentlichkeit wäre es ein enorm wertvolles Signal gewesen, den bisherigen Termin aufgrund der aktuellen Lage in der Welt abzusagen. Damit wäre noch klarer vernehmbar gewesen, dass der Gesundheit der Weltbevölkerung absolute Priorität einzuräumen ist. Das entspricht zweifelsohne auch der Wertorientierung des IOC. Doch diese wird gerade in Krisenzeiten nur über eine klare Kommunikation und entschiedenes Handeln für alle nachvollziehbar. Die öffentliche Wahrnehmung des IOC und des gesamten Sports wird nun ganz entscheidend davon geprägt, wie in den nächsten vier Wochen die weiteren Schritte offen kommuniziert und konsequent umgesetzt werden.
Da nach den Prognosen der Expert*innen auch ein Termin im Herbst keine sichere Alternative darstellen würde, präferieren wir eine Verlegung mindestens ins nächste Jahr. Zu dieser Frage werden wir uns aber in den nächsten Tagen auch noch mit unseren Athlet*innen abstimmen, um deren wichtige Meinung einzuholen.
Quelle: DOSB