In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.
Leichtathletik
Die Weitsprung-Olympiavierte Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) hat knapp einen Monat vor der Heim-EM in Berlin (6. bis 12. August) erneut ihre beeindruckende Form unter Beweis gestellt. Beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Lausanne sicherte sich die 24 Jahre alte Weltranglistenzweite mit ihrem letzten Versuch vor der weitengleichen Ivana Spanovic aus Serbien (beide 6,90 m) nur aufgrund des besseren zweitbesten Versuchs den Sieg. Für Mihambo war es der erste Diamond-League-Erfolg.
Bei den nicht zur Diamond-League-Serie gehörenden 4x100-Metern der Frauen erreichte die deutsche Staffel mit Gina Lückenkemper, Yasmin Kwadwo (beide Leverkusen), Rebekka Haase (LV Erzgebirge) und Lisa Marie Kwayie (Berlin) hinter den starken Schweizerinnen den zweiten Platz.
Kanu-Slalom
Sideris Tasiadis feierte im Augsburger Eiskanal seinen zweiten Saisonsieg, einen Tag später überzeugte Hannes Aigner bei bestem Sommerwetter mit Rang drei: Die deutschen Slalom-Kanuten haben bei ihrem Heimweltcup mit zwei Podestplätzen in den vier olympischen Disziplinen erneut voll überzeugt. Bei den Frauen verpasste dagegen Europameisterin Ricarda Funk als Vierte das Podium knapp.
"Ein Heimsieg ist für mich schon etwas Besonderes, das wollte ich mir nicht nehmen lassen", sagte Tasiadis, der sechs Jahre nach seinem EM-Triumph in Augsburg seinen ersten Weltcuperfolg in seiner Heimat feierte. "Das war ein astreiner Lauf. Ich glaube, ich hätte nicht schneller fahren können", sagte der Canadier-Olympiazweite von London 2012. Als Belohnung rückte er in der Weltcup-Gesamtwertung auf Rang zwei vor.
Keine 24 Stunden später zog Lokalmatador Aigner im Kajak-Einer nach. "Ich bin sehr zufrieden, schneller ging es heute für mich nicht", sagte der Olympia-Dritte von 2012. Aigner fehlten nach einem fehlerfreien Lauf nur 0,93 Sekunden auf Sieger Peter Kauzer (Slowenien). Tim Maxeiner (Wiesbaden) wurde in seiner Wahlheimat Zehnter. Sebastian Schubert (Hamm), der beim Weltcup-Auftakt in der Slowakei noch gewonnen hatte, verpasste nach einem Fahrfehler dagegen das Finale.
Europameisterin Funk (Bad Kreuznach) fehlten derweil im Kajak-Einer nur 63 Hundertstelsekunden zum Podium. Am Sonntag bewies auch die erst 19 Jahre alte Apel mit Rang fünf im Canadier ihre Topform. Der Sieg ging jeweils an die Australierin Jessica Fox, die nun auf sechs Erfolge bei sechs Saisonstarts kommt. Die erst 18 Jahre alte Junioren-Weltmeisterin Andrea Herzog (Leipzig) kenterte im Canadier-Finale und belegte Rang zehn.
Beach-Volleyball
Das deutsche Beachvolleyball-Duo Julius Thole/Clemens Wickler hat es im portugiesischen Espinho erstmals auf das Podium bei einem World-Tour-Turnier geschafft. Im kleinen Finale bezwang das Perspektivteam vom Eimsbütteler TV den brasilianischen Weltmeister Evandro und dessen neuen Partner Vitor Felipe mit 2:1 (17:21, 21:12, 15:11) und durfte sich zudem über 640 Weltranglistenpunkte freuen.
Thole/Wickler, die bei dem Vier-Sterne-Event erneut den Umweg über die Qualifikation nehmen mussten, hatten bereits in den vergangenen beiden Wochen mit Platz fünf in Ostrau und Platz neun in Warschau ihre Klasse angedeutet. "Wir sind wirklich glücklich, dass wir in den letzten Wochen schon mit den besten Teams der Welt mithalten konnten. Damit war echt nicht zu rechnen", sagte Thole.
Tennis
Deutschlands Tennis-Hoffnung Alexander Zverev hat in Wimbledon eine weitere Grand-Slam-Enttäuschung erlebt. Der 21-Jährige verlor am Samstag in Runde drei gegen Ernests Gulbis mit 6:7, 6:4, 7:5, 3:6, 0:6. Bei seiner zwölften Teilnahme an einem Major ist Zverev damit zum zehnten Mal vor der zweiten Turnier-Woche ausgeschieden. Zverev hatte in den vergangenen Tagen an einem Magen-Darm-Infekt gelitten. Im Vorjahr hatte der Weltranglistendritte in Wimbledon noch das Achtelfinale, Anfang Juni bei den French Open sogar erstmals in seiner Karriere das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht.
Julia Görges und Angelique Kerber stehen beim Major-Klassiker im Rasen-Mekka von Wimbledon jeweils im Viertelfinale. Nur 25 Minuten nachdem Görges durch ein 6:2, 6:3 gegen die Kroatin Donna Vekic erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier die Runde der letzten 16 erreicht hatte, zog Kerber durch ein 6:3, 7:6 (7:5) gegen Belinda Bencic (Schweiz) nach.
Am Dienstag kämpft die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber dort gegen die Russin Daria Kassatkina oder Alison van Uytvanck (Belgien) um ihren dritten Halbfinal-Einzug in Wimbledon nach 2012 und 2016. Görges bekommt es derweil mit der Niederländerin Kiki Bertens (Nr. 20) zu tun. Gegen die 26-Jährige hat ihre bisherigen zwei Duelle, allerdings auf deren eigentlichem Lieblingsbelag Sand, jeweils verloren.
Radsport
Der kolumbianische Radprofi Fernando Gaviria ist zum Auftakt der 105. Tour de France ins Gelbe Trikot gesprintet. Der 23 Jahre alte Radprofi vom Team Quick-Step Floors gewann am Samstag an der Atlantikküste die 201 km lange erste Etappe. Der deutsche Top-Sprinter Marcel Kittel wurde hinter Weltmeister Peter Sagan Dritter. Der deutsche Vizemeister John Degenkolb kam auf Rang acht, Andre Greipel war chancenlos.
Der umstrittene Topfavorit Christopher Froome stürzte kurz vor dem Ziel spektakulär und büßte rund 50 Sekunden auf den Tagessieger ein. Auch Mitfavorit Nairo Quintana verlor nach einer Panne reichlich Zeit.
Rugby
Das deutsche 7er-Rugbynationalteam der Männer musste beim dritten Turnier der Sevens Grand Prix Series deutlich kleinere Brötchen backen als bei den vorangegangenen zwei Turnieren. Nach zwei Finalteilnahmen musste sich das Team von Bundestrainer Vuyolwetu Zangqa im englischen Exeter diesmal mit dem achten Platz zufrieden geben.
Am zweiten Turniertag gelang der DRV VII kein Sieg mehr. In der Gesamtwertung rutschte man dadurch hinter Turniersieger England und Finalist Russland auf den vierten Platz ab.
Hockey
Die deutschen Hockey-Frauen zeigen in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in London weiter ansteigende Form. Die Mannschaft von Bundestrainer Xavier Reckinger gewann am Donnerstag auch das zweite Testspiel gegen den kommenden WM-Gastgeber England mit 4:2. Tags zuvor hatte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes mit 2:1 die Oberhand behalten.
Turnen
Die deutschen Turnerinnen haben beim Länderkampf in Frankreich den zweiten Platz hinter den Gastgeberinnen belegt.
Das ohne die am Finger verletzte Sophie Scheder (TuS Chemnitz-Altendorf) angereiste DTB-Quintett mit Kim Bui (MTV Stuttgart), Leah Grießer (TG Neureut), Emma Höfele (TG Neureut), Pauline Schäfer (TuS Chemnitz-Altendorf) und Sarah Voss (TZ DSHS Köln) kam auf 155,90 Punkte, Frankreich auf 161,40 und die drittplatzierte Schweiz auf 150,00.
"Wir wissen, was wir noch zu tun haben", erklärte Bundestrainerin Ulla Koch am Samstagabend. Bis zu den kontinentalen Titelkämpfen im August in Glasgow gelte es weiter an der Stabilität der Übungen zu arbeiten. Allerdings müssten bei der Bewertung der Leistungen von St. Etienne gleich mehrere unglückliche Umstände berücksichtigt werden.
So war der Wettkampf laut Koch "eine Hitzeschlacht" und mit einer Dauer von fünf Stunden auch sehr lang. In der viel zu warmen Halle erlitt Voss nach ihrem Schwebebalkenvortrag einen Kreislaufkollaps und fiel damit für das abschließende Bodenturnen aus.