In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Die Goldmedaille der Beachvolleyballer Julius Brink und Jonas Reckermann in London 2012.
Der Turnierverlauf lies darauf hoffen, letztlich war der Olympiasieg für Julius Brink und Jonas Reckermann aber doch zumindest eine kleine Sensation. Als erste Europäer überhaupt gelang es ihnen, olympisches Gold im Beachvolleyball mit nach Hause zu nehmen. Daran konnten sie auch die amtierenden Weltmeister Alison Cerutti und Emanuel Rego im Finale nicht hindern. Mit 2:1 Sätzen siegten Brink und Reckermann in einem packenden Flutlichtspiel vor 15.000 Zuschauern auf der Horse Guards Parade im Zentrum von London. Dabei war vor allem im entscheidenden dritten Satz Nervenstärke gefragt. Als die Deutschen mit 14:11 führten, schien der Sieg schon in trockenen Tüchern. Doch Alison und Emanuel wehrten drei Matchbälle in Folge ab. Brink und Reckermann bewiesen in dieser Situation Nerven wie Drahtseile und verwandelten schließlich ihren vierten Matchball zum umjubelten 16:14-Endstand. In das Finale hatte sich das Beach-Duo mehr als souverän geschmettert: Nur einen Satz mussten die beiden in den sechs Duellen bis zum Endspiel abgeben, in der k.o.-Runde sogar keinen einzigen.
Das Gefühl, einen großen Titel als erste Europäer zu gewinnen, war für die Sandkünstler übrigens nicht neu. Bereits 2011 bei der Weltmeisterschaft in Stavanger (Norwegen) gelang ihnen dieses Kunststück. Nach dem WM-Triumph, den EM-Siegen 2011 und 2012 und drei Deutschen Meistertiteln zwischen 2009 und 2011 komplettierte das Duo mit dem Olympiasieg in London seine Medaillensammlung.