Wir blicken für euch in die vergangene Woche und zeigen euch, wo unser Team D diese Woche so unterwegs ist. Diese Woche auf dem Plan: Kanu, Straßenradsport und noch vieles mehr…
Rückblick
Weltcup Schießen
Anna Janßen & Maximilian Ulbrich haben beim Weltcup in Rio de Janeiro/BRA (14.-19. September) für einen tollen Erfolg gesorgt: Das Mixed-Duo gewann mit dem Luftgewehr nach einem packenden und hochklassigen Finale mit 16:12 gegen die Ungarn Eszter Meszaros & Zalan Pekler die Goldmedaille. Maximilian Dallinger sorgte für einen weiteren deutschen Erfolg gesorgt: Dallinger gewann im Einzel mit dem Luftgewehr die Silbermedaille, es war für ihn die erste Einzelmedaille bei einem Weltcup. Anna Janßen (Freising) verpasste das Finale der besten acht Schützinnen denkbar knapp.
WM Ringen
Am zweiten Tag der Weltmeisterschaften in Belgrad überraschte der Freistiler Niklas Stechele (57kg) mit zwei Siegen, unter anderem gegen den aktuellen Vize-Europameister aus der Türkei Suleyman Atli aus der Türkei. Am Ende schied der Westendorfer nach großem Kampf im Viertelfinale aus. Der Hösbacher Tim Müller musste gegen den 3. Weltmeister von 2022 Arsalan Budazhapov in der Qualifikation eine 1:3-Niederlage einstecken und schied aus dem Turnier aus.
„Niklas hat hier ein sehr starkes Turnier gerungen. Schade, dass es im Viertelfinale zu Ende gegangen ist“ bilanzierte Bundestrainer Jürgen Scheibe (Aschaffenburg) die Leistung von Stechele, der durch die Verletzung von Horst Lehr ins Team nachgerückt ist. In der Tat überraschte Stechele mit seinem frischen Ringstil, den er auch im ersten Kampf gegen den Vize-Europameister Atli (Türkei) bei einem 0:5-Rückstand nicht einstellte, sondern den Türken immer wieder attackierte. So drehte der Westendorfer den Kampf noch mit 6:5 und zog damit nicht nur ins Achtelfinale ein, sondern fuhr auch den ersten deutschen Sieg bei dieser WM ein. Im anschließenden Achtelfinale traf er auf den Kirgisen Almaz Smanbekov, gegen den er vor einigen Wochen beim Rankingturnier in Budapest noch verlor. Stechele blieb cool und holte im zweiten Kampfabschnitt der 2×3 Minuten Kampfzeit die entscheidenden Wertungen zum 5:1. Dem Halbfinale nah war Stechele dann gegen den Kasachen Meirambek Kartbay. Doch „hintenraus“ blieben ihm die Kräfte weg und so musste er sich am Ende knapp mit 1:4 geschlagen geben. Knapp geschlagen geben musste sich auch der Hösbacher Tim Müller in der Gewichtsklasse bis 74kg. In der wohl qualitativ stärksten Gewichtsklasse der Welt traf Müller in der Qualifikation auf den Kirgisen Arsalan Budazhapov. Lange, bis Sekunden vor Schluss hielt Müller den Kampf offen. 1:1 – Rückstand aufgrund der letzten Wertung (Aktivitätszeit). „Tim hat in der ersten Hälfte gut gekämpft. Über die Armklammer hat er Budazhapov immer wieder ausgeschaltet“. Doch Budazhapov stellte sich taktisch um und so musste Müller dann zehn Sekunden vor Ende volles Risiko gehen und wurde nicht belohnt.
Sowohl Müller als auch Stechele schieden aus dem Turnier aus, weil ihre Gegner nicht das Finale erreichten. „Trotzdem muss man Beiden ein Kompliment aussprechen. Sie haben gekämpft bis zuletzt. Sehr schade für Niklas, der ein super Turnier gekämpft hat“ so Jürgen Scheibe.
Olympia Qualifikation Volleyball
Deutschland gewinnt auch das zweite Spiel der Olympia-Quali in Polen. Nach schwierigem Start kam das Team von Vital Heynen stark zurück und sicherte sich mit einem 3:1-Sieg (23:25, 28:26, 25:19, 25:14) gegen Kolumbien weitere drei Punkte. Das nächste Spiel steht am Dienstag gegen Südkorea an.
"Wir haben nicht den Start erwischt, wie wir gehofft hatten. Wir haben uns in das Spiel reinkämpfen müssen und sind sehr glücklich, dass wir das Spiel für uns drehen konnten," zeigt sich Kapitänin Anna Poany zufrieden. "Es war ganz wichtig, dass wir den zweiten Satz von 15:19 nochmal gedreht haben. Das war die entscheidende Phase des Spiels. In Satz drei und vier haben wir dann gezeigt, dass wir stärker sind. Jetzt nehmen wir uns vor, dass wir bei den nächsten Matches besser ins Spiel starten. Wir freuen uns über zwei Siege und haben jetzt einen Tag, um uns zu erholen und wollen dann nochmal richtig angreifen."
Camilla Weitzel, zweitbeste Scorerin gegen Kolumbien: "Wir sind stolz und zufrieden mit den ersten zwei Siegen. Zwei wichtige Siege und Spiele für uns, damit wir unseren Flow wieder finden konnten nach der EM. Ich denke, dass wir gestern und heute große Schritte gemacht haben. Wir haben uns aus einer schwierigen Situation im zweiten Satz rausgekämpft. Am Ende konnten wir sehr bestimmt und mit Selbstvertrauen gewinnen. Jetzt tanken wir neue Energie und treten am Dienstag mit frischer Kraft gegen Korea an."
Vital Heynen schickte die gleiche Starting-Six aufs Feld wie am Vortag beim Sieg gegen Thailand: Pia Kästner, Kimberly Drewniok, Lena Stigrot, Lina Alsmeier, Camilla Weitzel, Marie Schölzel sowie Anna Pogany. Das deutsche Team startete mit zwei Punkten von Drewniok und Alsmeier in die Partie. Anschließend ging es jedoch hin und her, kein Team konnte sich bis 14:14 absetzen. Nach Annahmeproblemen nahm Heynen beim 15:16 seine erste Auszeit und mahnte: „Wir spielen nicht, ihr denkt, es reicht so, aber es ist Zeit, dass ihr anfangt.“ Er sollte recht behalten. Es ging ausgeglichen weiter, dann zog Kolumbien mit zwei Blocks auf 18:21 davon. Mit einem Ass und Block spielte sich Deutschland auf 23:23 ran. Kolumbien erspielte sich jedoch den ersten Satzball und verwandelte diesen direkt mit einem Ass.
Die DVV-Frauen wirkten verunsichert nach dem Satzverlust. Nach zwei leichten Fehlern und einem Ass der Kolumbianerinnen stand es in Satz 2 schnell 2:5, sodass Heynen direkt seine Auszeit nahm. Doch Kolumbien spielte weiter konzentriert und druckvoll (5:10). Laura Emonts kam für Lena Stigrot. Bei den Deutschen schlichen sich immer mehr Fehler und Ungenauigkeiten ein, auch im Angriff nutzen sie ihre Chancen nicht. Kolumbien führte weiter mit 5 Punkten (7:12). Mit einem Ass von Camilla Weitzel kamen die Deutschen auf zwei Punkte heran (10:12), doch die Südamerikanerinnen hatten immer eine Antwort parat und stellten den alten Vorsprung schnell wieder her (14:19). Die DVV-Frauen gaben sich aber noch nicht geschlagen. Zum 22:22 war der Ausgleich wieder hergestellt und mit einem Block die erste Führung der deutschen in diesem Durchgang (23:22). Die zuvor eingewechselte Laura Emonts sorgte für den ersten Satzball der DVV-Frauen, den die Kolumbianerinnen abwehrten. Auch den zweiten und dritten Satzball wehrte Kolumbien ab. Den vierten verwandelte schließlich Camilla Weitzel mit einem Ass.
Laura Emonts blieb auch in Durchgang drei für Lena Stigrot auf dem Feld. Die Deutschen knüpften an ihre Leistung vom Ende des zweiten Satzes an und führten nach zwei Blocks von Camilla Weitzel schnell mit 4:0. Bei den Kolumbianerinnen schlichen sich nun immer wieder Fehler ein, sodass Deutschland mit 11:4 führte. Laura Emonts punktete in dieser Phase verlässlich. Die Deutschen spielten den Satz souverän zu Ende. Mit ihrem insgesamt 14. Punkt sorgte Camilla Weitzel für den ersten Satzball, den Kolumbien noch abwehrte. Den zweiten verwandelten die Deutschen zur 2:1-Führung.
Auch in Satz vier, mit Laura Emonts und Lena Stigrot als Annahmespielerinnen auf dem Feld, hielt das deutsche Team den Druck hoch. Sie konnten sich schnell absetzen (9:3) und zwangen die Kolumbianerinnen zu Fehlern. Deutschland führte schnell mit 9 Punkten Unterscheid (17:8) und der Gegner wurde konzentriert auf Abstand gehalten. Beim 24:13 konnte Kolumbien den ersten Matchball noch abwehren, doch Lena Stigrot nutzte den Zweiten zum 25:14. Lina Alsmeier war mit 22 Punkten beste Scorerin, neben Camilla Weitzel (18).
Damit hat das deutsche Team zwei Siege auf dem Konto. Nach einem Tag Pause, geht es Dienstag gegen Südkorea weiter.
Weltcup Turnen
Der Olympiazweite Lukas Dauser hat beim FIG World Challenge Cup in Paris am Wochenende die Goldmedaille am Barren gewonnen. In der Arena, in der auch bei den Spielen 2024 die Turnwettkämpfe ausgetragen werden, zeigte der Unterhachinger, der schon den Vorkampf mit 15,30 Punkten für sich entschieden hatte, auch im Finale am Sonntag eine gute Übung und hielt die Konkurrenz mit 15,25 Punkten (D-Note 6,60) klar auf Abstand. Zweiter wurde der Australier Mitchell Morgans (14,60/6,1), Dritter der Franzose Cameron-Lie Bernard (14,50/6,3).
Auch am Pauschenpferd und am Reck stand der einzige deutsche Vertreter bei dem internationalen Turnier im Endkampf. "Das hatte ich so nicht unbedingt erwartet", gab Dauser zu. Dabei landete er am Königsgerät mit 13,55 Punkten (5,3) auf dem vierten, am Pferd mit 13,50 (5,0) auf dem siebten Platz.
"Das war ein wichtiges Wochenende für mich", bilanzierte der 30-Jährige. Nach seiner mehrmonatigen Wettkampfpause wegen Schulterproblemen und den beiden nationalen Tests im Mehrkampf sollte er kurz vor der Ende des Monats beginnenden WM in Antwerpen noch weitere Wettkampfpraxis sammeln.
"Ich habe eine super Qualifikation geturnt", erzählte Dauser. Allein an den Ringen, an denen er auch noch vor die Kampfrichter trat, reichte es nicht für die Entscheidung.
Der erste Wettkampftag sei sehr lang gewesen. "Ich bin froh, dass ich das gut verdaut habe und heute noch mal richtig Gas geben und angreifen konnte", sagte Dauser am Abschlusstag. Das Barren-Gold sei "die Krönung" und etwas Besonderes in der Olympia-Halle. "Natürlich geht es dann wieder von vorne los, und mein Fokus gilt nach dem Bankett heute Abend, das ich hoffentlich ein bisschen genießen kann, der WM in Antwerpen."
Schon am Montag kehrt Dauser ins Trainingslager der Nationalmannschaft nach Kienbaum zurück. "Das anstrengende Wochenende wird mir in den nächsten Tagen noch in den Knochen stecken", vermutete er. "Aber ich bin erst mal zufrieden, wie es hier in Paris gelaufen ist."
Ausblick
WM Kanu
Die Weltmeisterschaften im Kanuslalom und Kajak-Cross im britischen Lee Valley London sind eröffnet. Am Sonntagabend fand die feierliche Zeremonie nahe des Wildwasserkanals in Waltham Abbey statt. Dabei hat C1-Weltmeisterin Andrea Herzog vom Leipziger KC als Fahnenträgerin das deutsche Team angeführt. Die WM-Wettkämpfe starten mit den Team-Wettbewerben am Dienstag. Die Medaillen in den Einzelwettkämpfen werden am Freitag, Samstag und Sonntag ausgekämpft.
Eine WM ist immer der Saison-Höhepunkt. Diesmal geht es aber in den Kanuslalom-Disziplinen auch um die Quotenplätze für Paris 2024, um die 50 Nationen kämpfen. Zudem werden die Augen auch wieder auf die Deutschen gerichtet sein, denn in drei von fünf Disziplinen holten die Deutschen den Weltmeistertitel im vergangenen Jahr in Augsburg. Es war ein Sommermärchen, neben dreimal Gold gewannen die Deutschen noch drei Bronzemedaillen. Hinzu kamen zweimal Gold und einmal Silber in den nicht-olympischen Team-Wettbewerben.
Die Anlage in Lee Valley wurde für die Kanuslalom-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2012 in London gebaut und war seither Austragungsort weiterer Großveranstaltungen, darunter die Weltmeisterschaften 2015 und zwei Weltcups 2014 und 2019. Die 300 Meter lange Wettkampfstrecke hat ein Gefälle von 5,5 Meter. 13.000 Liter Wasser werden jede Sekunde hinuntergepumpt. Es ist eine gewaltige Wettkampfstrecke, die technisch und physisch alles abverlangt. Die Deutschen hatten im Vorfeld mehrere Trainingslager in Lee Valley absolviert, um sich optimal auf die WM vorzubereiten.
Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin im Kajak-Einer, Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach), hat sehr gute Erinnerrungen an die Strecke. „2015 konnte ich hier meine erste WM-Medaille gewinnen. Die Strecke ist megacool. Sie ist schwer, sehr anspruchsvoll, aber sie macht auch unglaublich viel Spaß. Man muss hier unglaublich viel trainieren. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie die Tore hängen könnten. Dementsprechend muss man viel vorbereiten“, erklärte Funk.
Ebenfalls als Weltmeisterin reist Andrea Herzog an. Sie hatte keinen guten Start in die Saison, meldete sich aber beim letzten Weltcup vor der WM stark zurück. Die Leipzigerin hatte die Sommerpause zudem genutzt, um einen Bootswechsel vorzunehmen. Sie mag ebenfalls die Strecke in London, deshalb sei sie glücklich, dass es so viele Trainingslehrlänge gab. „Nach Seu hatte ich eine leichte Erkältung, bin inzwischen aber wieder vollkommen fit und hatte auch keine Trainingseinschränkungen“, sagte sie.
EM Straßenradsport
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat sein Aufgebot für die Straßen-Europameisterschaften vom 20. bis 24. September in Drenthe in den Niederlanden bekannt gegeben. Insgesamt 40 Sportlerinnen und Sportler werden die deutschen Farben vertreten. Felix Engelhardt war 2022 in Anadia U23-Europameister im Straßenrennen und bestreitet nun seine erste Elite-EM. Das Männerteam ist eine gute Mischung aus erfahrenen Profis und jungen Talenten. Bei den Frauen wird Liane Lippert die Kapitänsbinde tragen, auch wenn die Strecke in den Niederlanden nicht so ganz nach dem Geschmack der Friedrichshafenerin ist. Doch die 25-Jährige ist so stark, dass sie eigentlich auf jedem Terrain zurechtkommt.
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(Text: sid, Deutscher Volleyball-Verband, Bund Deutscher Radfahrer, Deutscher Kanu-Verband, Deutscher Ringer-Bund - Fotos: picture alliance )