Wir blicken für euch in die vergangene Woche und zeigen euch, wo unser Team D diese Woche so unterwegs ist. Diese Woche auf dem Plan: Weltcup-Auftakt für Bob und Skeleton, Curling EM und noch vieles mehr…
Rückblick
Ski Alpin
Skirennläuferin Lena Dürr fährt zum Auftakt der Slalom-Saison zweimal aufs Podest. Die Männer müssen vom Matterhorn ohne Start abreisen. Erst Zweite, dann Dritte, also zweimal auf dem Podest - es war Lena Dürr anzusehen, dass ihr Start in den Weltcup-Winter kaum besser hätte ausfallen können. Tatsächlich sagte sie nach den zwei Slalom-Rennen im finnischen Levi mit einem Lachen sogar: "Das war ein perfekter Start in die neue Saison." Aus der Heimat pflichtete ARD-Experte Felix Neureuther der WM-Dritten prompt bei: "Liebe Lena, das war sensationell", sagte er begeistert.
Im ersten der beiden Rennen nördlich des Polarkreises, wo es für Platz eins neben Pokal und Preisgeld noch die Patenschaft für ein Rentier als Belohnung gibt, war nur Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei schneller gewesen als Dürr - allerdings gleich um 1,41 Sekunden. Im zweiten Rennen fuhr Vlhova erneut auf Siegkurs, schied allerdings im Finale als Führende aus. Sie ermöglichte damit Mikaela Shiffrin aus den USA deren 89. Sieg im Weltcup, den siebten in Levi - und Dürr den Sprung aufs Podest.
"Es ist erst mal ein blödes Gefühl", sagte Dürr im BR, "wenn man von einem Fehler anderer profitiert." Auch Shiffrin, die nach einem Sturz beim Training in Levi gehandicapt in die Rennen gegangen war, zeigte sofort Mitgefühl bei der großen Konkurrentin und erkundigte sich noch vor der Siegerehrung nach deren Befinden. Dürr wiederum betonte, sie hätte auch gut mit einem vierten Platz hinter Vlhova, Shiffrin und der Kroatin Leona Popovic leben können: "Ich wäre so oder so zufrieden gewesen."
Nun aber reiste Dürr bestens gelaunt ab aus der Heimat des Weihnachtsmanns. "Es ist ja immer etwas komisch, in die neue Saison zu starten", hatte sie zugegeben. Nach dem langen Sommer herrscht stets ein wenig Unsicherheit, erst die ersten Rennen taugen schließlich den Nachweis, wie gut die Vorbereitung gelaufen ist. Dürr jedenfalls war erkennbar glücklich, dass sie gleich an ihre Leistungen der Vorsaison mit dem ersten Slalom-Sieg im Weltcup und WM-Bronze anknüpfen konnte: "Ich bin super happy."
Es wäre sogar noch mehr drin gewesen für die 31 Jahre alte Münchnerin, doch der flache Start in Levi ist nicht nach ihrem Geschmack. Mehr wäre auch drin gewesen für Emma Aicher, die Allrounderin aber schied am Samstag aus und landete am Sonntag nach fehlerhaften Fahrten nur auf Rang 23. Immerhin: Es gab Weltcup-Punkte - und die erfrischende Aussicht, dass es nun zu den zwei geplanten Abfahrten nach Zermatt geht. "Ich freue mich, dass ich wieder Speed fahren kann", sagte Aicher.
Die alpinen Männer würden sich freuen, wenn sie überhaupt mal fahren dürften. Nach der Absage ihres Riesenslaloms zum Saisonauftakt in Sölden fielen für sie erneut auch die mit großem Bohei angekündigten Abfahrten am Matterhorn aus. Im letzten Jahr war die Premiere für Männer und Frauen wegen akuten Schneemangels abgesagt worden, nun trat das Gegenteil ein: Es schneite zu viel, hinzu kam der böige und für diese Jahreszeit nicht unübliche Wind.
Für die Männer steht nun am kommenden Samstag ein Slalom in Gurgl/Österreich an - eine Absage in dieser Disziplin ist eher unwahrscheinlich.
Trampolin
Die deutschen Trampolinturner bleiben im Synchronwettbewerb eine Bank. Am letzten Tag der Weltmeisterschaften von Birmingham sprangen der Cottbuser Caio Lauxtermann und der Bad Kreuznacher Fabian Vogel zu Gold. Mit 51,130 Punkten verwiesen die Halbfinalsechsten die Konkurrenz aus den USA (50,770) und Frankreich (49,980) auf die weiteren Podestplätze. Vogel hatte schon im vergangenen Jahr zusammen mit dem Stuttgarter Matthias Pfleiderer in Sofia triumphiert.
"Für mich ist das unfassbar", sagte der nun zweimalige Weltmeister. "Jetzt habe ich einen neuen Synchronpartner, und wir haben dieses Jahr auch schon Erfolge gehabt. Aber wieder den Titel zu gewinnen, ist total crazy."
"Ich war super aufgeregt", erzählte Lauxtermann. "Die Übungen im Vorkampf und im Halbfinale liefen noch nicht optimal. Aber wir konnten es auf den Punkt bringen im Finale, in dem es zählt. Ich freue mich über diesen krassen Abschluss. Besser konnte meine erste WM nicht laufen."
"Es war wirklich sensationell, was die Jungs abgeliefert haben", lobte Bundestrainerin Katarina Prokesova. "Caio hat bei seiner ersten WM die Nerven behalten. Wir sind megaglücklich und stolz! Dass es im Einzel nicht so gut lief, ist traurig. Aber so ein Erfolg gibt auch dafür einen Ruck, und wir werden weiter hart arbeiten."
Durch den Erfolg sichern die beiden einen Quotenplatz für die World Games 2025 in Chengdu.
Fechten
Zum Saisonauftakt kann sich Larissa Eifler (TSV Bayer Dormagen) bis ins Viertelfinale kämpfen. Auch das Herrensäbel-Team erreicht die besten acht.
Damensäbel Einzel und Team
Eifler erwischt einen schwierigen Start mit nur drei Siegen in der Vorrunde, kann sich dann aber steigern und im Vortableau gegen Seri Ozaki (JPN) und Anne Poupinet (FRA) gewinnen. Im Haupttableau am nächsten Tag ist sie nicht mehr zu stoppen und besiegt Elizabeth Tartakovsky (USA) und Ying Fu (CHN). Im 16er wartet die Weltranglistensiebte Lucia Martin-Portugues (ESP). Eifler triumphiert mit 15:12 und steht im Viertelfinale. Hier muss sie sich der späteren Turniersiegerin Sara Balzer (FRA) geschlagen geben und belegt einen starken achten Platz.
Als U20-Fechterin schafft Felice Herbon (TSV Bayer Dormagen) den Sprung ins Haupttableau mit Siegen über Beloslava Ivanova (BUL) und Marina Paizi (GRE). Nach einer Niederlage gegen Yona Ilieva (BUL) landet sie auf Rang 55. Für Elisabeth Gette und Julika Funke (beide FC Würth Künzelsau) ist bereits im 64er-Vortableau Schluss. Sie werden am Ende 78te und 92te.
Nach einem Freilos im 32er muss sich das deutsche Team (Larissa Eifler, Julika Funke, Elisabeth Gette, Felice Herbon) den USA mit 39:45 geschlagen geben und in die Platzierungsgefechte. Hier unterliegt man auch China, gewinnt dann aber gegen Rumänien. Im letzten Gefecht zeigt man Nervenstärke, besiegt Hongkong mit 45:44 und holt damit Rang 13.
Herrensäbel Einzel und Team
Bei den Herren schafft ein Trio aus Raoul Bonah, Eric Simon Seefeld und Luis Bonah (alle TSV Bayer Dormagen) die Qualifikation für das Haupttableau. Raoul ficht dabei eine fehlerfreie Vorrunde und zieht direkt ins 64er ein. Die anderen beiden sichern sich mit zwei Siegen im KO ihren Platz.
Raoul und der vom Vortag befreite Matyas Szabo (TSV Bayer Dormagen) können ihr 64er gewinnen. Szabo unterliegt dann Mao Kokubo (JPN) und belegt Rang 18. Mit 12:15 muss sich auch Raoul knapp dem späteren Zweitplatzierten Sanguk Oh (KOR) geschlagen geben und wird 22ter. Seefeld und Luis verlieren jeweils ihr 64er und landen auf den Plätzen 46 und 60.
Für das deutsche Team (Raoul Bonah, Lorenz Kempf, Frederic Kindler, Matyas Szabo) startet der Tag mit einem Freilos und einem deutlichen Sieg über Indien. Gegen die starke italienische Mannschaft muss man sich knapp mit 42:45 geschlagen geben. Aus dem Rhythmus gebracht, gibt man auch das erste Platzierungsgefecht gegen Japan früh ab. Am Ende konnte man den Iran mit 45:37 besiegen und holt damit Platz sieben.
Eiskunstlauf
Nach ihrem Sieg beim Grand Prix Skate Amercia Ende Oktober in Allen (USA) wollten die EM-Dritten Annika Hocke/Robert Kunkel auch bei ihrem zweiten Grand Prix der Saison in China das Podest erreichen. Doch das Paar aus Berlin konnte in einem starken Teilnehmerfeld nicht seine beste Leistung abrufen und kam mit 170,65 Punkten auf Platz vier. Die Medaillen gingen vor ihnen an die WM-Vierten aus Kanada Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps (201,48 Punkte), die italienischen Vize-Europameister Rebecca Ghilardi/Filippo Ambrosini (191,00 Punkte) und die Chinesen Cheng Peng/Lei Wang (178,06 Punkte).
Annika Hocke, die nach Skate America krank und noch nicht zurück in Bestform war, hatte in beiden Programmen mit den Einzelsprüngen zu kämpfen. Sie zeigte den Salchow im Kurzprogramm nur doppelt. In der Kür gelang der Dreifach-Salchow dann gut ausgeführt, aber der Absprung zur Doppel-Axel-Sequenz missglückte und die Landung ihres Parade-Elements, dem Dreifach-Wurf-Rittberger klappte nicht wie geplant. Die Enttäuschung war dem Paar anzusehen – gerne hätte es sich besser präsentiert.
Die Grand Prix-Siege in den weiteren Kategorien gingen an Frankreichs Europameister Adam Siao Him Fa (298,38 Punkte), die Japanerin Hana Yoshida (203,97 Punkte) und die kanadischen Eistänzer Piper Gilles/Paul Poirier (207,83 Punkte), die im Vorjahr das Grand Prix-Finale gewannen.
Ausblick
Bob und Skeleton
Weltcup-Auftakt in der Eisbahn. Christopher Grotheer, Tina Hermann und Susanne Kreher flogen am Mittwoch (08.11.) nach Peking, wo kommendes Wochenende (17.11.-19.11.) der erste BMW IBSF Bob- und Skeleton Weltcup stattfinden wird. Auf der Olympiabahn 2022 fahren demnach nur die drei gesetzten Sportler, mit Grotheer als Gesamtweltcupsieger 2022/23, Hermann als Gesamtweltcupsiegerin 2022/23 und Kreher als amtierende Weltmeisterin.
Während die Bob-Frauen noch zuhause in Deutschland bleiben dürfen, geht es für die Männer rund um Steuermänner Francesco Friedrich und schon zum ersten Weltcup nach Yanqing, China. Auf der Olympia-Strecke von 2022 startet das erste Rennen der Saison und vor allem Bob-Team Friedrich sollte sich auf die Strecke freuen, denn da gab es im letzten Jahr zwei Mal Olympia-Gold. Johannes Lochner und Team wurden zwei Mal Vizeolympiasieger und sollten sich somit ebenfalls auf die Strecke freuen und vielleicht gelingt ja sogar eine kleine Olympia-Revanche.
Curling
Die Spannung steigt, während sich die europäische Curling-Gemeinschaft auf die bevorstehende Europameisterschaft vorbereitet, die dieses Jahr in Aberdeen, Schottland stattfindet. Curling-Deutschland startet mit jungen, aber bekannten Gesichtern in die Wettkämpfe. Bei den Männern startet Team Totzek rund um Sixten Totzek, der bereits bei drei WMs dabei war und für den es die fünfte EM sein wird. Für die Frauen geht Team Abbes um Skip Amira Abbes an den Start. Als zweifache EM-Bronze-Gewinnerin gründete sie im Sommer dieses Jahres ein neues Team, nachdem Daniela und Analena Jentsch ihre Karriere beendeten.
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(Text: TeamD, sid, Deutscher Fechter-Bund, Deutscher Turner-Bund, Deutsche Eislauf-Union, Bob- und Schlittenverband für Deutschland, - Fotos: picture alliance, Thomas Rösler/ Deutscher Turner-Bund)