Am dritten Wettkampftag der 2. European Games in Minsk gingen nicht alle Wünsche in Erfüllung, aber die Bogenschützen feierten ein Erfolgserlebnis.
Recurve-Mixed Team gewinnt Bronze
Am Ende eines ereignisreichen Wettkampftags konnten sich Michelle Kroppen und Cedric Rieger über die Bronzemedaille im Recurve-Mixed bei den European Games in Minsk freuen. Und mit ein wenig Glück wäre noch mehr drin gewesen.
Im Halbfinale gegen Großbritannien gab es wohl die engste Entscheidung an diesem Tag. Am Ende stand eine unglückliche Niederlage gegen Großbritannien nach Shootoff und Kampfrichterentscheidung zu Buche! „Manchmal fehlt halt das Quäntchen Glück.“, hadert Michelle Kroppen.
Im Duell um die Bronzemedaille wartete dann das Team der Gastgeber aus Belarus. Michelle Kroppen und Cedric Rieger behielten aber die Nerven und sicherten sich mit einer weiteren starken Leistung und einem 6:2 Sieg die Bronzemedaille, die zumindest etwas für das Material-Chaos der Vortage entschädigte.
Und es gibt da ja auch noch die Einzelwettbewerbe: „Die Medaille pusht uns nochmal für das Einzel-Finale auch wenn wir eine schwierigere Ausgangsposition haben als wir es erhofft hätten“ (Michelle Kroppen).
In der nicht-olympischen Disziplin Compound-Mixed schieden Janine Meißner und Marcel Trachsel im Viertelfinale gegen ein starkes Team aus Russland mit 154:143 aus.
Zwei Judoka unterliegen im Kampf um Bronze
Die Judoka Martina Trajdos und Alexander Wieczerzak erkämpften sich jeweils ein Duell um die Bronzemedaille. Doch gingen diese denkbar knapp verloren, sodass es heute keine weitere Judo-Medaille für das European Games Team Deutschland gab. Alle anderen deutschen Judoka scheiterten bereits in den Runden zuvor.
Tischtennisspieler erreichen alle die nächste Runde
Die deutschen Tischtennisspieler sind souverän ins Turnier von Minsk gestartet. Alle erreichten die nächste Runde, Timo Boll (4:1 gegen den Polen Dyjas), Dimitrij Ovtcharov (4:0 gegen den Griechen Sgouropoulus, Ying Han (4:0 gegen Luxemburgerin de Nutte) und Petrissa Solja (4:0 gegen die Türkin Yilmaz) stehen damit im Achtelfinale. Ein besonderer Erfolg war Petrissa Solja zuvor an der Seite von Patrick Franziska gelungen: Sie siegten 3:1 über das schwedische Mixed-Paar, in dem auch der WM-Zweite Mattias Falck stand.
Schützen verpassen die Endrunden
Gestern gewannen sie gemeinsam Bronze, ihre erste Mixed-Medaille als Ehepaar. Doch heute schossen beide zu wechselhaft, um jeweils das Finale der besten Acht mit der Luftpistole 10 Meter zu erreichen. Christian Reitz fehlte als Neuntem mit 578 nur ein Ring. Der zweite deutsche Starter Kevin Venra (571) wurde 22. „Zu viel Murks zwischendurch“, sagte Reitz und wartete anschließend vergeblich, ob seine Frau Sandra es besser machte. Sie schaffte nur 567 Ringe und wurde 22., ihre Teamkollegin Julia Hochmuth (569) 17.
Im Trapschießen lief es nicht besser: Alle vier deutschen Starter schieden in der Qualifikation aus. Andreas Loew erreichte 111 Treffer und landete auf Rang 22, Paul Pigorsch (106) wurde 28. Sonja Scheibl (103) fehlten vier Treffer zur Runde der besten Sechs; Katrin Quooss Wettkampf litt sichtlich darunter, dass ihre Waffe nicht rechtzeitig in Minsk eintraf: Mit 98 Treffern wurde sie 24.
Boxern gelingt nur ein Sieg
Für die Boxer reichte es an Tag 3 nur zu einem Sieg. Im Fliegengewicht (unter 52 Kilo) setzte sich Touba Hamza knapp mit 3:2 gegen Batuhan Ciftci aus der Türkei durch und zog in die nächste Runde ein. Salah Ibrahim (bis 49 Kilo), Eugen Waigel (bis 91 Kilo) und Wladislaw Baryshnik (bis 64 Kilo) verloren ihre Kämpfe.
Alexander Krieger bester deutscher Straßenfahrer
Zwölfmal ging es im Radrennen der Männer auf der 15-Kilometer-Runde durch die Innenstadt von Minsk. Am Ende setzte sich der Italiener Davide Ballerini vor Alo Jakin aus Estland und Daniel Auer aus Österreich durch. Das fünfköpfige deutsche Team konnte nicht mithalten: Alexander Krieger war 18. Bester, hinter ihm folgten Nico Denz (56.), Christopher Hatz (74.), Christian Koch (110.) und Paul Taebling (101.).
European Games Team D besucht Gedenkstätte Chatyn
Mitglieder des European Games Team Deutchland um die Chef de Mission Uschi Schmitz haben am Sonntag die Gedenkstätte Chatyn nordöstlich der belarussichen Hauptstadt Minsk besucht. An der Gedenkstätte, an deren Stelle einst ein Dorf stand, das von den deutschen Besatzern im Zweiten Weltkrieg zerstört und dessen Bevölkerung ermordet wurde, legte die Delegationsleitung im Namen von Team D und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) einen Kranz nieder.
Chatyn steht symbolisch für Hunderte zerstörter Dörfer und die insgesamt mehr als 2,2 Millionen Menschen, etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung von Belarus, die als Opfer des Nazi-Terrors den Tod fanden.
Das Team besichtigte die Gedenkstätten in Begleitung der deutschen Gesandten Anja Luther, des stellvertretenden Sportausschuss-Vorsitzenden im Deutschen Bundestag, Dieter Stier (CDU), des sportpolitschen Sprechers der CDU/CSU-Fraktion, Eberhard Gienger, und des sportolitischen Sprechers und Obmanns der Fraktion DIE LINKE, Dr. Andrè Hahn, sowie des DOSB-Vizepräsidenten Andreas Silbersack.
"Der Besuch in Chatyn und der gemeinsame Moment des Gedenkens an diesem Ort des Grauens im Kreis der Mannschaft ist uns ein besonderes Anliegen. Denn der völkerverbindende Geist des Sports wird besonders deutlich, wenn man sich die Geschichte bewusst macht", sagte Uschi Schmitz.