Am vergangenen Samstag ist im ungarischen Györ das 14. European Youth Olympic Festival (EYOF) zu Ende gegangen. Chef de Mission Sabine Krapf zieht ein positives Fazit.
Am vergangenen Samstag ist im ungarischen Györ das 14. European Youth Olympic Festival (EYOF) zu Ende gegangen. Chef de Mission Sabine Krapf zieht ein positives Fazit.
Vom 23. bis zum 29. Juli trafen sich in Györ Nachwuchssportler/innen aus ganz Europa, um sich in zehn verschiedenen Sportarten miteinander zu messen.
Für 96 deutsche Athletinnen und Athleten war es die bislang wohl größte Zwischenstation auf dem Weg, sich irgendwann den Traum von den Olympischen Spielen zu erfüllen. In Györ trat die deutsche Mannschaft in allen zehn Sportarten an. Egal ob im Basketball, beim Handball oder Volleyball, in der Leichtathletik oder beim Turnen, beim Radfahren oder mit dem Kanu, beim Schwimmen und Judo oder beim Tennis – die deutschen Athletinnen und Athleten zeigten sich stets voll motiviert und erreichten starke Platzierungen. Einzig in den Mannschaftssportarten war jeweils nur ein deutsches Team am Start: Die Handball-Jungs kämpften in der Audi Aréna um Edelmetall, während die Mädchen im Volley- und im Basketball in der Széchenyi István University sports hall an den Start gingen.
In 130 Medaillenentscheidungen gewann das Jugend-Team 17 Medaillen: fünfmal Gold, achtmal Silber und viermal Bronze. Zwar sei man mit 17 gewonnen Medaillen etwas unter den Erwartungen geblieben, aber „wir können mit einem sehr guten 6. Platz in der Nationenwertung zufrieden sein“, bilanzierte Sabine Krapf, Deutschlands Chef de Mission, die stolz darauf ist, dass „viele unserer Athletinnen und Athleten persönliche Bestleistungen erringen und achtbare Erfolge sowie Platzierungen erreichen konnten.“ In Tiflis vor zwei Jahren hat das deutsche Team zwar noch eine Medaille mehr holen können, dafür aber nur dreimal ganz oben auf dem Podium gestanden. Außerdem erkennt Krapf an, „dass andere europäische Nationen in den letzten Jahren enorm aufgeholt und intensiv in den Nachwuchs investiert haben. Russland (61 gewonnene Medaillen), Ungarn (41 Medaillen), Italien (38 Medaillen), aber auch kleinere Nationen wie die Türkei (19), die Niederlande (16), Spanien (15) oder Finnland (11) weisen den Trend.“
Zum Abschluss ergibt sich damit in den Top-10 im Medaillenspiegel folgendes Bild:
- Russland (30x Gold | 19x Silber | 12x Bronze)
- Italien (14 | 11 | 13)
- Ungarn (13 | 14 | 14)
- Niederlange (8 | 6 | 2)
- Spanien (7 | 4 | 4)
- Deutschland (5 | 8 | 4)
- Türkei (5 | 6 | 8)
- Frankreich (5 | 6 | 5)
- Belgien (5 | 0 | 2)
- Finnland (4 | 1 | 6)
Doch am Ende stünden eben nicht nur die sportlichen Leistungen, „sondern auch die gewonnenen Erfahrungen im Vordergrund“, so Sabine Krapf weiter. „Ganz nahe Einblicke in die Trainings- und Wettkampfvorbereitungen der Athleten aus anderen Sportarten zu bekommen, hat viele positiv beeindruckt“, weiß der Chef de Mission. „Der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung im Team D war fantastisch und es war schön mit zu erleben, wie ein junges Team zusammenwächst und sich ein großartiger Teamspirit entwickelt.“ Selbstredend schließe dies „ausdrücklich auch die Trainer und Betreuer ein, denn alle haben ihre knappe freie Zeit genutzt, um die Wettbewerbe der Teamkollegen in den anderen Sportarten mitzuverfolgen und diese dort zu unterstützen.“
Abschließend spricht Sabine Krapf noch „ein Riesenlob an das ungarische Organisationskomitee“ aus: „Wir haben herausragende, emotionale Spiele und eine nahezu perfekte Organisation miterlebt. Die Messlatte für den kommenden Ausrichter Baku (Aserbaidschan) in 2019 ist hoch gelegt.“ In der bevölkerungsreichsten und flächengrößten Stadt des Landes und des gesamten Kaukasus, werden dann erneut viele junge deutsche Athletinnen und Athleten erstmals olympische Erfahrungen sammeln.
Hier noch einmal alle deutschen Medaillengewinner im Überblick:
Gold (5):
- Moritz Florstedt (SC Magdeburg) im Kanu (K1 über 500 Meter)
- Vanessa Bülow (KR Hamm) und Svenja Hardy (KG Essen) im Kanu (K2 über 500 Meter)
- Moritz Florstedt (SC Magdeburg), Elias Kurth (KC Potsdam), Vanessa Bülow (KR Hamm) und Svenja Hardy (KG Essen) im Kanu (K4 Mixed über 500 Meter)
- Moritz Florstedt (SC Magdeburg), Elias Kurth (KC Potsdam), Vanessa Bülow (KR Hamm) und Svenja Hardy (KG Essen) im Kanu (K4 Mixed über 200 Meter)
- Robin und Yannik Dannenberg, Lukas Diedrich, Alexander Reimann (alle SC Magdeburg), Tolga Durmaz (Füchse Berlin Reinickendorf e.V.), Merlin Fuß (TV 05/07 Hüttenberg), Moritz Horn (TUSEM Essen), Johannes Jepsen und Jaris Tobeler (beide SG Flensburg Handewitt), Juri Knorr (VfL Bad Schwartau), Loris Kotte und Niklas Trumpf (beide Füchse Berlin), Veit Mävers (TSV Burgdorf), Lars Hendrik Meereis (THW Kiel) und Ian Weber (HSG Dudenhofen Münchholzhausen) im Handball
Silber (8):
- Michel Heßmann (RSV Unna 1968 e.V.) im Radsport (Zeitfahren)
- Josefine Klisch (LG Peiner Land) in der Leichtathletik (Kugelstoßen)
- Svenja Hardy (KG Essen) im Kanu (K1 über 500 Meter)
- Moritz Florstedt (SC Magdeburg) und Elias Kurth (KC Potsdam) im Kanu (K2 über 500 Meter)
- Maren Smoljuk (SC Magdeburg) in der Leichtathletik (400 Meter Hürden)
- Sven Schwarz (W98 Hannover) im Schwimmen (1500 Meter Freistil)
- Emelie Petz (TSG Backnang) im Turnen (Boden)
- Vanessa Bülow (KR Hamm) und Svenja Hardy (KG Essen) im Kanu (K2 über 200 Meter)
Bronze (4):
- Rosalie Kleyboldt (SC Wiesbaden 1911) im Schwimmen (200 m Schmetterling)
- Giulia Görigk (TV Bühl) im Schwimmen (400 m Lagen)
- Kim Alene Ruoff (TB Neckershausen), Emelie Petz (TSG Backnang) und Leonie Papke (TSV Jetzendorf) im Turnen (Team-Mehrkampf)
- Amelie Braun (CLV Siegerland) in der Leichtathletik (100 Meter Hürden).
(Quelle: DOSB)
Das Jugend-Team hat ein hervorragend organisiertes EYOF in Ungarn erlebt und bedankt sich bei den Gastgebern. Foto: DOSB