Die Hansestadt Hamburg hat am 1. Oktober den Masterplan und das Sportstättenkonzept für Olympische und Paralympische Spiele 2024 vorgestellt.
Die Hansestadt Hamburg hat am 1. Oktober den Masterplan und das Sportstättenkonzept für Olympische und Paralympische Spiele 2024 vorgestellt.
Deutschland bewirbt sich mit Hamburg für die Austragung des größten Sportfestes der Welt. Nun sind der Masterplan OlympiaCity für die Bebauung des Kleinen Grasbrook und das Sportstättenkonzept für die Wettkämpfe in ganz Hamburg und der Metropolregion fertig. Das Konzept skizziert kompakte, nachhaltige und urbane Spiele im Herzen der Stadt und zeigt, wie der Stadtteil OlympiaCity als neues Zukunftsprojekt aussehen soll.
Zukunftsvision: ein neuer Stadtteil mit hoher Lebensqualität
„Olympische und Paralympische Spiele wären ein Gewinn und großer Impuls für die Hamburger Stadtentwicklung", sagt Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt. "Wir wollen OlympiaCity auf dem Kleinen Grasbrook langfristig so entwickeln, dass dort im Jahr 2024 für einige Wochen das Zentrum der Olympischen und Paralympischen Spiele und im Anschluss ein herausragender Stadtteil mit hoher Lebensqualität entsteht. Deswegen freut es mich sehr, dass uns die Hamburgerinnen und Hamburger auf den vielen Veranstaltungen mit ihren Ideen, ihrer Kritik und ihren Anregungen bei den Planungen unterstützt haben.“
Oberbaudirektor Jörn Walter: „An diesem großartigen Standort ist nun ein funktional sehr gelungenes Konzept entstanden, sowohl für die Olympischen und Paralympischen Spiele als auch für einen späteren Stadtteil OlympiaCity. Das ist auch für die Hamburger Stadtentwicklung positiv, weil in dieser Scharnierlage zwischen HafenCity, Elbinseln und Hamburger Osten eine einzigartige städtebauliche Gelegenheit herausragend genutzt wird.“
Olympia in Hamburg wird bleibende Werte schaffen
Für Dr. Nikolas Hill, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024, schaffen Olympische und Paralympische Spiele bleibende Werte für alle Hamburgerinnen und Hamburger. Viele Schul- und Vereinssportstätten in allen Bezirken würden modernisiert und barrierefrei. "Mit der OlympiaCity auf dem Kleinen Grasbrook entsteht der erste vollständig inklusive Stadtteil Deutschlands, von dem insbesondere Menschen mit Behinderungen, Seniorinnen und Senioren und Familien mit Kindern profitieren werden.“
Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Olympische und Paralympische Spiele können einen enormen Entwicklungsschub mit vielen Ideen für die Freie und Hansestadt und die Metropolregion auslösen. Voraussetzung dafür ist, dass man die bevorstehenden Aufgaben langfristig durchdenkt und frühzeitig eine breite Integration vieler Kräfte insbesondere der Bauherren und Nutzer, ob Bewohner oder Unternehmen und Beschäftigte, anstößt. So wird OlympiaCity Hamburgs neuer Innovationsstadtteil.“
Kleiner Grasbrook wird zu OlympiaCity
Das Kernareal für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Hamburg ist der Kleine Grasbrook. Dort soll langfristig ein neuer Stadtteil für bis zu 18.000 Bewohnerinnen und Bewohner mit ca. 8.000 Wohnungen und ca. 7.000 Arbeitsplätzen sowie einem großen öffentlichen Park am Elbstrom entstehen. Der neue Stadtteil OlympiaCity wird ein „Trittstein“ zwischen Innenstadt und den Elbinseln sein. Der Kleine Grasbrook könnte mit seiner herausragenden zentralen Lage ein Ort für alle Hamburgerinnen und Hamburger werden. Durch diese Entwicklung könnten nicht nur die Veddel und Wilhelmsburg an die Innenstadt und die HafenCity über kurze Wege angebunden werden, der Kleine Grasbrook würde auch zu einem Scharnier in den Hamburger Osten und Süden.
Beide Phasen, die Spiele als temporäre Nutzung und der Stadtteil OlympiaCity als neues Zukunftsprojekt Hamburgs, werden im „Masterplan OlympiaCity“ dargestellt. Die zentralen Olympischen Einrichtungen, also das Olympiastadion, die Olympiaschwimmhalle, die Olympiahalle sowie das Olympische Dorf und der Olympiapark sollen ebenfalls auf dem Kleinen Grasbrook ihren Platz finden.
Weitgehende Nutzung vorhandener Sportstätten
Die Planungen der weiteren Wettkampfstätten in und außerhalb Hamburgs werden ebenfalls in der Publikation vorgestellt. Hamburg kann mit seinem Bewerbungskonzept weit überwiegend auf vorhandene Sportstätten und insbesondere Trainingsstätten zurückgreifen. Das sind Traditionsstandorte wie zum Beispiel die Tennisanlage in Rotherbaum, das Volkspark- und das Millerntorstadion, die Sporthalle oder der Derby-Park Klein Flottbek zu nennen. An den über die ganze Stadt verteilten Sport- und Trainingsstätten wird es zum Teil zu temporären, zum Teil zu langfristigen Umbauten und Modernisierungen kommen. Zudem haben Messegelände und CCH eine große Bedeutung für das Sportstättenkonzept. Sie sind sehr gut an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden und gleich von mehreren Hoch-, Fern- und S-Bahn-Stationen zu Fuß gut erreichbar. Auch das Olympiastadion und die anderen Sportstätten auf dem Kleinen Grasbrook sind mit leistungsfähigen öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell und einfach zu erreichen.
Sichtbares und lebendiges Olympisches Erbe
Die Zukunft der großen Sportstätten nach Ende der Olympischen und Paralympischen Spiele zeigt sich exemplarisch am Olympiastadion. Der Schauplatz für die Leichtathletik ist mit temporären Elementen – das Stadiondach, die Mehrheit der Sitzplätze – so konstruiert, dass er nach 2024 leicht umgenutzt werden kann. Im Stadionmantel finden dann 400 Wohnungen Platz, von den 60.000 Sitzplätzen können die 20.000 im unteren Rang erhalten bleiben. So könnten hier – auf wenige Male im Jahr beschränkt – immer noch größere Sportveranstaltungen stattfinden. Die Sportanlage selbst bliebe in jedem Fall für die Leichtathletik in Hamburg auch für Trainingszwecke erhalten, das Olympische Erbe erfüllte sich sichtbar und lebendig in einem neuen Wahrzeichen der Stadt. Die Olympiahalle würde im Anschluss als Kreuzfahrtterminal und weiterhin auch für Veranstaltungen genutzt. Die Olympiaschwimmhalle könnte zum Sport- und Freizeitbad umgebaut werden, in dem sich weiterhin 2.000 Sitzplätze für Zuschauer von Schwimmwettbewerben am 50-Meter-Becken befinden.
Bürger wurden frühzeitig eingebunden
Der Planungsprozess wurde frühzeitig mit den Hamburgerinnen und Hamburgern diskutiert. Es gab öffentliche Veranstaltungen im Juni und Juli 2015 zu den Planungsthemen Masterplan OlympiaCity, Sportstätten und Mobilität, die sehr gut besucht waren und zahlreiche weitere Veranstaltungen. Die dort vorgebrachten Anregungen wurden aufgenommen und sind so weit wie möglich in die Planungen eingeflossen. So war es zum Beispiel ein vielfacher Wunsch, die Anbindung des neuen Stadtteils OlympiaCity insbesondere auf Radfahrer und Fußgänger auszulegen.
International renommierte Planerteams am Start
Der Masterplanprozess für den Kleinen Grasbrook startete Ende April 2015 nach der Entscheidung des DOSB am 21. März 2015 für Hamburg als deutsche Bewerberstadt. Nach europaweiter Ausschreibung wurden international renommierte Planerteams für den Masterplan ausgewählt. Für den Schwerpunkt Städtebau sind dies die Arbeitsgemeinschaft KCAP Architects & Planners, ARUP, VOGT Landschaftsarchitekten, Kunst+Herbert sowie für den Schwerpunkt Sportstätten gmp international GmbH, mit den Nachunternehmern WES GmbH LandschaftsArchitektur, Drees&Sommer Projektmanagement und bauliche Beratung GmbH. Die Erschließungsplanung hat ARGUS Stadt- und Verkehrsplanung übernommen. Das Sportstättenkonzept wurde von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Hamburg 2024 - PROPROJEKT / AS&P Albert Speer und Partner erstellt.
Die Broschüre „Olympische und Paralympische Spiele 2024 in Hamburg – OlympiaCity und Sportstätten“ hat einen Umfang von 88 Seiten. Sie ist ab dem 9. Oktober in vielen Hamburger Institutionen erhältlich.
(Quelle: Pressestelle des Hamburger Senats)
So würde OlympiaCity 2024 bei Nacht aussehen (Ansicht von Westen). Copyrights: KCAP/Arup/Vogt/Kunst+Herbert/gmp/Drees&Sommer/WES/ARGUS/bloomimages/on3studio/Luftbilder Matthias Friedel