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Sporthilfe fördert 97 Prozent der deutschen Olympiateilnehmer

97 Prozent der deutschen Olympiateilnehmer in PyeongChang sind im Verlauf ihrer Karriere von der Deutschen Sporthilfe gefördert worden.

Autor: DOSB
5 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 16. Februar 2018

97 Prozent der deutschen Olympiateilnehmer in PyeongChang sind im Verlauf ihrer Karriere von der Deutschen Sporthilfe gefördert worden.

Unter den 154 Startern im Team Deutschland befinden sich 128 aktuell geförderte Sportler und 21 ehemals Geförderte (darunter 20 Mitglieder der Eishockey-Nationalmannschaft der Männer sowie ein weiterer Athlet, der freiwillig auf eine Sporthilfe-Unterstützung verzichtet). Lediglich fünf Athleten (allesamt Mitglieder der Eishockey-Nationalmannschaft) wurden bisher nicht durch die Deutsche Sporthilfe gefördert. Die durchschnittliche Förderdauer eines Athleten des deutschen Teams in Pyeongchang beträgt rund zehn Jahre – in Salt Lake City 2002 lag dieser Wert noch bei sieben Jahren und drei Monaten. Das teilte die Sporthilfe mit.

„Die Zahlen zeigen die hohe Bedeutung der Sporthilfe als Unterstützer deutscher Athleten; die Förderung der Sporthilfe ist für viele ein wichtiger Baustein“, sagte Michael Ilgner, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Sporthilfe, vor Eröffnung der Olympischen Spiele. „Die Förderdauer von durchschnittlich zehn Jahren zeigt, dass die Sporthilfe für die Athleten ein verlässlicher Karrierepartner ist. Gleichzeitig fördern wir intensiv den aufstrebenden Nachwuchs“, so Ilgner weiter.

Dass eine nachhaltige Verbindung gelinge, dafür stünden insbesondere jene 18 Olympiateilnehmer, die zu Beginn ihrer Karriere unter den Top 10 der von der Sporthilfe ausgezeichneten Juni-orsportler des Jahres waren und in Pyeongchang nun zu den Medaillenkandidaten zählten – unter ihnen etwa die Juniorsportlerinnen des Jahres 2013 und 2009, Laura Dahlmeier (Biathlon) und Viktoria Rebensburg (Ski alpin), Bobfahrer Johannes Lochner als Juniorsportler des Jahres 2016 in der Mannschaftswertung oder die beiden nordischen Kombinierer Johannes Rydzek (2011) und Björn Kircheisen (2002/2003).

Insgesamt flossen von der Deutschen Sporthilfe 4,68 Millionen Euro Fördergelder an die Wintersport-Athleten des Team Deutschland. Im Durchschnitt erhielt ein Mitglied des aktuellen deutschen Olympia-Teams in der vergangenen Olympiade rund 630 Euro/Monat.

„630 Euro pro Monat ist für viele Athleten eine gute Basis, in unseren Augen allerdings längst nicht genug“, sagte Michael Ilgner. „Unser Ziel ist es, die Erlöse weiter deutlich zu steigern, so dass wir die Top-Athleten künftig mit rund 1.000 Euro monatlich unterstützen können.“

Auch für Athleten, die durch Preisgelder oder Sponsorengelder inzwischen finanziell abgesichert seien, sei die Sporthilfe-Förderung von großer Bedeutung: „Für die finanziell besser gestellten Athleten haben unsere ideellen Förderbausteine insbesondere für die Vorbereitung der beruflichen Karriere, die wir in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut haben, einen hohen Stellenwert.“ Zusammen mit der deutschen Wirtschaft ermögliche die Sporthilfe den Athleten die Zu-sammenarbeit mit Mentoren, den Zugang zu Praktika oder vereinfachten Bewerbungsprozessen sowie die Teilnahme am Sporthilfe Elite-Forum mit herausragenden Persönlichkeiten. Rund 150 Unternehmen beteiligten sich bereits an dem Modell.

Michael Ilgner ergänzte: „Unser Förderkonzept beruht auf der festen Überzeugung, dass wir die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung eines Talents über viele Jahre fördern und auch nach dem sportlichen Karriereende bis zum potenzialgerechten Einstieg in einen Beruf konstruktiv begleiten müssen. Das ist aus unserer Sicht langfristig ein entscheidender Beitrag für den echten Sport und gegen Verfehlungen. Leistung ist die Essenz und das Ziel im Leistungssport, aber das weitere Leben eines Athleten darf nicht alleine von einem Medaillengewinn abhängen.“

Prämienzahlungen der Deutschen Sporthilfe

Die Erfolgsprämien werden für PyeongChang gemäß den vor den Winterspielen 2014 beschlossenen Regelungen ausgeschüttet, die einheitliche Sätze für Olympische Spiele und Paralympics vorsehen. Im Einzelnen werden von der Sporthilfe geförderte Medaillengewinner in Pyeong-Chang wie folgt prämiert: Gold 20.000 Euro, Silber 15.000 Euro, Bronze 10.000 Euro. Honoriert wird jeweils der größte Erfolg eines geförderten Starters, um Athleten unabhängig vom Wettkampfformat vergleichbare Unterstützung für ihre sportliche und berufliche Karriere zu ermöglichen. Die weitere olympische Prämienstaffelung: Platz vier 5.000 Euro, Platz fünf 4.000 Euro, Platz sechs 3.000 Euro, Platz sieben 2.000 Euro, Platz acht 1.500 Euro. Prämien für Mannschafts- und Staffel-Erfolge orientieren sich an der Aufteilung, werden jedoch gesondert durch den Gutachterausschuss der Deutschen Sporthilfe festgelegt. Die Prämien werden über zwölf Monate ausgezahlt.

Die Förderprogramme der Deutschen Sporthilfe

Die Sporthilfe-Förderung gliedert sich in vier Stufen: Die erste bildet die Basisförderung, gefolgt vom „Deutsche Post Top-Team Future“, in dem Athleten gefördert werden, denen in den nächsten acht Jahren eine Medaillenperspektive bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zugetraut wird. 33 Athleten des aktuellen Team Deutschland werden in dieser Förderkategorie unterstützt. In der dritten Stufe, dem Top-Team, werden Athleten gefördert, die sich bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen unter den Top 8 platziert hatten. 38 Athleten des Olympia-Teams werden aktuell auf dieser Stufe unterstützt. Die vierte Stufe bildet die sogenannte Nachaktiven-Förderung, über die ehemalige Top-Team-Athleten eine berufliche Karriere-Förderung über das Ende der Sportkarriere hinaus erhalten, u.a. im Rahmen des sogenannten „BMI-Sprungbretts“. Studenten im Top-Team und „Deutsche Post Top-Team Future“ werden zusätzlich mit monatlich 400 Euro durch das „Deutsche Bank Sport-Stipendium“ unterstützt. Die Vereinbarkeit von Spitzensport und beruflicher Entwicklung zu fördern, hat sich auch die Deutsche Telekom im Rahmen ihrer Sporthilfe-Partnerschaft auf die Fahne geschrieben, darüber hinaus liegt hier der Schwerpunkt bei der Förderung der paralympischen Athleten.

In Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang wurden in der jüngsten Vergangenheit finanziell am intensivsten 61 Athleten und damit 40 Prozent der deutschen Olympiamannschaft unterstützt, die von einem der Sporthilfe-Eliteprogramme profitieren.

Das Top-Förderprogramm ist ElitePlus: Aussichtsreichen Medaillenkandidaten außerhalb der Sportförderung staatlicher Institutionen (Bundeswehr o.ä.) wird damit ermöglicht, den Trainings- und Wettkampfmaßnahmen oberste Priorität einzuräumen, indem sie für maximal 18 Monate vor den Olympischen Spielen mit einer regelmäßigen Monatszahlung von 1.500 Euro zusätzlich unterstützt wurden. In dieser höchsten Förderstufe der Deutschen Sporthilfe befinden sich fünf Athleten des aktuellen Olympiateams. Finanziell wird das erfolgreiche Programm bereits seit 2011 von PwC unterstützt.

Effektives Instrument ist auch die „Mercedes-Benz Elite-Förderung“. Hier werden weitere Spitzenathleten, die ihre Medaillenperspektive bei vorangegangenen Weltmeisterschaften unter Beweis gestellt haben, mit zusätzlich 400 Euro/Monat unterstützt. Die Analysen nach Olympischen Spielen haben gezeigt, dass fast zwei Drittel der Elite-Sportler an dem Gewinn von Olympischen Medaillen beteiligt waren und 90 Prozent einen Finalplatz erreichten. 38 Sportler des aktuellen Olympiateams erhalten diese Förderung.

In der Nachwuchselite-Förderung sind 24 Sportler des Olympiateams. Athleten, die eine Medaille bei einer Junioren-Weltmeisterschaft in einer olympischen Einzeldisziplin gewonnen haben und eine besondere Perspektive im Hinblick auf die Olympischen Spiele haben, können für dieses Förderprogramm von ihren Verbänden vorgeschlagen werden. Der zusätzliche Förderumfang beträgt bis zu 2.900 Euro im Jahr. Die Nachwuchselite-Förderung wird von der DFL Stiftung finanziert.

(Quelle: Deutsche Sporthilfe)

Laura Dahlmeier kann sich nicht nur über Gold freuen, sondern auch über eine Prämie der Deutschen Sporthilfe. Foto: picture-alliance