
Das vergangene Wochenende bot wieder Sport ohne Ende. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Skispringen (Frauen)
Skispringerin Selina Freitag hat sich kurz vor der WM weiter in starker Form gezeigt und ist im slowenischen Ljubno gleich zweimal auf Platz zwei geflogen. Im kleinsten Weltcup-Ort musste sich die 23-Jährige aus Aue zweimal nur Sloweniens Topspringerin Nika Prevc geschlagen geben. Auch Weltmeisterin Katharina Schmid machte einen Schritt nach vorne und wurde am Sonntag Fünfte.
Im zweiten Springen erzielte Freitag im zweiten Durchgang mit 95,5 m die Tagesbestweite, hatte aber Schwierigkeiten bei der Landung. Prevc konterte bei geringerem Anlauf mit 92,5 m und feierte mit 266,4 Punkten vor Freitag (256,2) ihren neunten Saisonsieg. Für die Deutsche war es der sechste Platz zwei in ihrer Karriere, auf den ersten Weltcupsieg muss sie weiter warten. "Der Sprung passt aber, das ist gut zu wissen. Ich weiß, wie ich die Sprünge abrufen kann", sagte Freitag im ZDF. Dritte wurde Lisa Eder (Österreich/248,9).
Die viermalige Saisonsiegerin Schmid, die seit Anfang Januar nicht mehr auf dem Podest stand, steigerte sich am Ort ihres ersten Weltcuperfolgs erneut und darf wieder positiver in Richtung WM blicken. "Es geht zwar nicht so schnell, wie ich es gerne hätte. Aber den zweiten Sprung heute nehme ich gerne mit", sagte Schmid.
Ein starkes Weltcup-Comeback feierte Luisa Görlich. Die Team-Weltmeisterin von 2023, die sich im März 2024 in Planica einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, belegte die Plätze 13 und 12.
Aufsteigerin Agnes Reisch, die zuletzt in Lake Placid als Zweite erstmals das Podest erreicht hatte, war nicht am Start. Bundestrainer Heinz Kuttin hatte der Allgäuerin eine Verschnaufpause gegönnt. Vor dem Saisonhöhepunkt in Norwegen (26. Februar bis 9. März) steht am kommenden Wochenende noch die Generalprobe in Hinzenbach (Österreich) an.
Skispringen (Männer)
Andreas Wellinger hat zum Abschluss des Skisprung-Weltcups in Sapporo für einen Lichtblick gesorgt, für Pius Paschke endete die WM-Generalprobe hingegen mit einem herben Rückschlag. Olympiasieger Wellinger erreichte als Neunter beim erneuten Sieg des Japaners Ryoyu Kobayashi den einzigen deutschen Top-10-Platz in der Olympiastadt von 1972. Paschke verpasste als 31. den zweiten Durchgang.
Bob (Männer)
Bob-Rekordweltmeister Francesco Friedrich hat im letzten Weltcup-Rennen der Saison der zweite Rang für die erfolgreiche Titelverteidigung im Vierer- und im Kombinations-Gesamtweltcup gereicht. Dauerrivale Johannes Lochner erwischte im norwegischen Lillehammer den besseren Tag und sicherte sich samt Bahnrekord im ersten Lauf den Tagessieg. Dritter wurde Bradley Hall aus Großbritannien.
"Die gesamte Saison war sehr gut", sagte Friedrich und lobte seine Mannschaft: "Ohne die Jungs hinter mir und das Team hinter dem Team könnten wir auf diesem hohen Niveau nicht mithalten."
Rund drei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Lake Placid im US-Bundesstaat New York (8. bis 16. März), präsentierten sich die beiden besten deutschen Fahrer in starker Form. Lochner geht mit dem guten Gefühl des Sieges in die Titelkämpfe, Friedrich mit dem Wissen, auch im siebten Jahr nacheinander jeweils den Gesamtweltcup im Vierer und der Kombination gewonnen zu haben. Am Samstag hatte sich der 34-Jährige bereits den Titel im Zweier-Gesamtweltcup gesichert.
Adam Ammour kam mit der Bahn in Lillehammer nicht so gut zurecht wie seine Teamkollegen. Nach seinem fünften Rang am vergangenen Wochenende beendete er die Saison mit einem siebten Platz.
Bob (Frauen)
Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte hat im Zweier den dritten Sieg in Folge eingefahren und damit ihre Titel im Zweier- und im Kombinations-Gesamtweltcup erfolgreich verteidigt. Im norwegischen Lillehammer verwies die 26-Jährige Teamkollegin Lisa Buckwitz auf Rang zwei, Dritte wurde Melissa Lotholz aus Kanada. Kim Kalicki fuhr nach einem durchwachsenen ersten Lauf noch auf Platz vier.
Sowohl im Zweier-Gesamtweltcup als auch im kombinierten Gesamtweltcup sorgten die BSD-Pilotinnen im vorolympischen Winter für einen deutschen Dreifacherfolg. Nolte hatte in der vergangenen Saison erstmals die kombinierte Gesamtwertung gewonnen, den Gesamtweltcup im Zweier sicherte sich die Sportsoldatin nun bereits zum dritten Mal nacheinander. Den Mono-Gesamtweltcup hatte Buckwitz am Samstag für sich entschieden.
Nolte, die am Sonntag wieder mit Anschieberin Deborah Levi durch den Eiskanal raste, lag nach dem ersten Durchgang 0,02 Sekunden vor Buckwitz und baute diesen hauchdünnen Vorsprung im zweiten Lauf auf 0,20 Sekunden aus. Kalicki verbesserte sich durch einen guten zweiten Lauf noch um drei Plätze.
Das Rennwochenende im Olympiaparken am Hunderfossen war der Abschluss der Weltcup-Saison. Das Highlight des Jahres steht aber noch bevor: Vom 8. bis 16. März finden in Lake Placid im US-Bundesstaat New York die Weltmeisterschaften statt. Dort geht Nolte im Mono als Titelverteidigerin an den Start, Buckwitz hatte 2024 mit Anschieberin Vanessa Mark im großen Schlitten triumphiert.
Rodeln
Die erfolgsverwöhnten deutschen Rennrodlerinnen haben eine Woche nach den Weltmeisterschaften beim Weltcup im südkoreanischen Pyeongchang ein enttäuschendes Gesamtergebnis eingefahren. Weltmeisterin Julia Taubitz verpasste durch ihren achten Rang den Sprung an die Spitze der Gesamtwertung. Vizeweltmeisterin Merle Fräbel fuhr als beste Deutsche beim ersten Weltcupsieg der Österreicherin Lisa Schulte auf Platz zwei.
Die Gesamtweltcup-Führende Madeleine Egle (Österreich) büßte als Siebte Punkte auf Teamkollegin Schulte ein, die vor dem abschließenden Rennen im chinesischen Yanqing nur noch 20 Zähler hinter Egle lauert. Taubitz liegt mit 33 Punkten Rückstand auf Rang drei. Melina Fischer und Anna Berreiter wurden beim vorletzten Weltcup der Saison Zehnte und Elfte.
Im Mixed-Doppelsitzer gab es dagegen einen deutschen Erfolg. Die Duos Toni Eggert/Florian Müller und Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal holten vor dem Team aus Österreich den Sieg. Das zweite deutsche Team, bestehend aus Tobias Wendl/Tobias Arlt und Dajana Eitberger/Magdalena Matschina, belegte den dritten Platz.
Im abschließenden Mixed-Einsitzer betrieb Taubitz an der Seite von Vizeweltmeister Felix Loch ein wenig Wiedergutmachung. Auf Rang drei musste das deutsche Duo nur den Siegern Wolfgang Kindl/Schulte aus Österreich sowie dem zweiten deutschen Duo um Weltmeister Max Langenhan und Fräbel den Vortritt lassen.
Snowboard
Snowboarderin Ramona Hofmeister hat im Parallel-Riesenslalom ein perfektes Weltcup-Wochenende hingelegt. Nach ihrem Sieg am Samstag gewann die 28-Jährige 24 Stunden später auch den zweiten Wettbewerb im kanadischen Val St. Come. Bei den Männern feierte Elias Huber seinen ersten Weltcupsieg, nachdem er zuletzt in Rogla/Slowenien Zweiter geworden war.
"Ich weiß überhaupt nicht, wie mir geschieht und wie das passiert ist", sagte Huber: "Zu dem Sieg bin ich irgendwie gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Echt irre." Hofmeister freute sich für ihren Teamkollegen: "Elias und ich ganz oben - wie cool. Das hat er sich richtig verdient."
Gesamtweltcupsiegerin Hofmeister (Bischofshofen) setzte sich im "Big Final" gegen die Schweizerin Julie Zogg durch, auf dem Weg zu ihrem fünften Saisonsieg hatte sie im deutschen Viertelfinale Cheyenne Loch ausgeschaltet. Am Samstag waren beide im Halbfinale aufeinandergetroffen. Loch belegte beim zweiten Event den fünften Platz.
Huber (Schellenberg) schlug im Viertelfinale ebenfalls in einem deutschen Duell Ole-Mikkel Prantl, danach den Italiener Gabriel Messner und schließlich im Finale dessen Landsmann Roland Fischnaller. Prantl beendete den Weltcup auf dem achten Rang.
Hofmeisters Formkurve macht mit Blick auf die WM Ende März im Engadin weiterhin Hoffnung, dort will sie ihre Medaillensammlung komplettieren: 2019 in Park City gewann sie WM-Bronze, 2021 in Rogla folgte Silber. Auch Huber ist nach seinem Premierensieg Kandidat für ein Top-Ergebnis.
Ski Langlauf
Skilanglauf-Olympiasiegerin Victoria Carl hat nach einem Missgeschick den durchaus möglichen zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere verpasst. Im letzten Rennen vor der WM in Trondheim war die Thüringerin in Falun in der letzten Runde des Freistil-Massenstarts über 20 km in einer kleinen Spitzengruppe unterwegs, stürzte dann aber wohl ohne Fremdeinwirkung. Carl verlor den Anschluss, musste einen Stock tauschen und wurde Fünfte.
"Keine Ahnung, was da passiert ist. Ich habe einen Bauchklatscher gemacht", sagte Carl im ZDF: "Auf jeden Fall habe ich ein Riesenloch in einem Ski. Ich weiß nicht, ob ich mir selber einen Stock draufgestellt habe, weil ich koordinativ müde war. Ich habe alles gegeben, aber wenn die da vorne Vollgas geben, ist es schwer."
Dennoch stellte Carl rund anderthalb Wochen vor dem Saisonhöhepunkt in Norwegen (26. Februar bis 9. März) ihre starke Form unter Beweis. Am Samstag war sie über 10 km Klassik beim Heimsieg der Schwedin Ebba Andersson Dritte geworden und hatte den zweiten Platz in der Weltcup-Gesamtwertung zurückerobert.
Den Sieg bei der WM-Generalprobe am Sonntag sicherte sich die Weltcupführende Jessie Diggins aus den USA vor Heidi Weng (Norwegen/+0,7 Sekunden) und Andersson (+0,8). Carl erreichte völlig entkräftet mit 27,2 Sekunden Rückstand das Ziel. Als Siebte (+45,7 Sekunden) lief Pia Fink ein ganz starkes Rennen und empfahl sich für die WM-Staffel.
Norwegens Topstar Therese Johaug hatte auf die Reise nach Schweden kurzfristig verzichtet. Auch Katharina Hennig, die mit Carl 2022 in Peking olympisches Gold im Teamsprint geholt hatte, war nach Platz sechs im Zehner aus Vorsichtsgründen nicht zum Massenstart angetreten. Die Oberwiesenthalerin laboriert an leichten Problemen am Iliosakralgelenk.
In Falun finden 2027 die übernächsten Nordischen Ski-Weltmeisterschaften statt - nur zwölf Jahre nach der bislang letzten Ausrichtung durch die Bergbaustadt.
Badminton
Die deutsche Badminton-Nationalmannschaft sicherte sich die Bronzemedaille bei den European Mixed Team Championships 2025 in Baku. Das DBV-Team zeigte im Turnierverlauf eine starke Leistung und ließ sich von der Auftaktniederlage gegen Frankreich am vergangenen Mittwoch nicht entmutigen. Die Mannschaft von Chef-Bundestrainer Hannes Käsbauer zeigte im Anschluss eine starke Reaktion und zog mit zwei dominanten 5:0-Siegen gegen Tschechien und die Niederlande als Gruppenzweiter ins Halbfinale ein. Hier musste sich Deutschland am Samstag jedoch dem Seriensieger und Top-Favoriten Dänemark mit 0:3 geschlagen geben.
Trotz der klaren Niederlage gegen eine der weltbesten Badminton-Nationen war der Bundestrainer stolz auf seine Spielerinnen und Spieler: „Natürlich dämpft ein klares 0:3 die Stimmung etwas, auch bei mir! Aber ich bin auch realistisch genug, um zu sehen, dass wir bei diesem Turnier eine tolle Bronzemedaille gewonnen haben. Wir haben uns mit zwei Gruppensiegen gut verkauft und uns dies auch verdient!“, erklärte Hannes Käsbauer.
Mit Blick auf die Woche schätzte er besonders den Zusammenhalt im gesamten Team: „Ich bin sehr happy mit dem Einsatz aller hier vor Ort und auch der vielen Unterstützung von zu Hause. Der Blick geht absolut nach vorne, denn dort liegt unsere Zukunft. An dieser müssen und werden wir mit viel Energie weiter hart arbeiten, um der europäischen Spitze Dänemark und Frankreich auch wieder richtig gefährlich werden zu können!“
Direkt nach der Halbfinal-Niederlage war die Stimmung im Team verständlicherweise etwas bedrückt, wobei die Freude über die Bronze-Medaille mit etwas Abstand sicher überwiegen wird: „So ein 0:3 ohne Satzgewinn, das tut schon weh. Dennoch: Das Ziel war die Medaille, die haben wir geholt und das auch extrem souverän, vielleicht sogar überraschend souverän. Mehr war heute aber offensichtlich nicht drin.“, resümierte Doppel-Spezialist Marvin Seidel.
Die Mannschaftsleistung ist noch beachtlicher, wenn man bedenkt, dass mit Mark Lamsfuß, Isabel Lohau, Yvonne Li und Stine Küspert gleich vier absolute Stammkräfte nicht mit nach Baku reisen konnten. Mit dem Einzug ins Halbfinale und der Bronzemedaille bestätigte das Team seine Stärke auf europäischer Ebene und sammelte wichtige Erfahrungen für zukünftige Herausforderungen.
(Text: DBV)
Triathlon
Der deutschen Triathlon-Mannschaft ist ein herausragender Auftakt in die neue Saison der World Championship Series gelungen. Bei der ersten Station der Rennserie in Abu Dhabi gelang am Samstag angeführt von Lisa Tertsch ein sensationeller Dreifachsieg. Am Sonntag legte die junge Mixedstaffel mit einem Erfolg vor den USA und Italien nach.
Die Staffel-Olympiasiegerinnen Tertsch und Laura Lindemann bekamen dabei nach dem Einzelrennen am Samstag eine Pause. Tertsch hatte über die Sprintdistanz in 54:29 Minuten vor ihren Teamkolleginnen Nina Eim (54:30) und Lindemann (54:31) gewonnen. Einen solchen Dreifachsieg bei einem Frauenrennen der WM-Serie hatte bislang nur Australien vor 14 Jahren gefeiert.
"Es war auf der Schlussrunde ein Katz-und-Maus-Spiel. Jeder musste seine Karten bestmöglich ausspielen. Ich wusste, was ich vorhatte. Ich bin froh, dass ich das umsetzen konnte. Es war ein großartiges Rennen", sagte Tertsch nach ihrem zweiten WTCS-Erfolg.
Auch Eim war hochzufrieden: "Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht. Es war ein großes Ziel von mir, irgendwann einmal auf dem Podium zu stehen." Für Lindemann war es ein "sehr, sehr hartes Rennen. Es war warm und sehr schnell. Den Schmerz nach der langen Pause zu spüren, war schon ein Schock für den Körper." Tanja Neubert (54:46) als Sechste sowie der vierte Rang von Graf (48:55) im Männer-Wettbewerb und der Mixed-Triumph rundeten das starke deutsche Ergebnis ab.
Hockey
Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Frauen kommt in der neuen Pro-League-Saison weiter nicht in Fahrt. Im zweiten Spiel der Station im indischen Bhubaneswar verlor das Team von Bundestrainerin Janneke Schopman das Duell mit Spanien 1:2 (1:1), dasselbe Ergebnis gegen die Ibererinnen hatte es bereits am Samstag gegeben.
Im Rennen um die Direktqualifikation für die WM-Endrunde 2026 in Belgien und den Niederlanden, für die sich am Ende der Doppelrunde nur der Erste direkt qualifiziert, fiel die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) durch ihre fünfte Niederlage im sechsten Spiel zunächst auf den neunten und letzten Platz zurück. Dieser würde am Ende der Runde den Abstieg in den FIH Nations Cup bedeuten.
Aina Kresken brachte Deutschland am Sonntag in Führung, doch Sofia Rogoski und Luciana Molina drehten die Partie.
Nach einer viertägigen Spielpause treffen die deutschen Frauen am Freitag und Samstag (jeweils 12.45 MEZ/MagentaSport) erneut in Bhubaneswar auf den Gastgeber, Schopmans Ex-Team Indien.